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unsere Reiseberichte
März
17

Sal Kapverden


Gegen Abend, nach 6 Tagen auf hoher See, kommen wir in Palmeira auf der Insel Sal, an. Die kapverdische Flagge, sowie die Q-Flagge (unter Quarantäne – neues Land ausserhalb EU und Schengenraum betretend) ist gesetzt. Das erste Mal sind wir mit der Dada Tux auf einem anderen Kontinent. Wir sind neugierig was uns alles erwartet und hoffen, dass die Begegnungen ein Nehmen und Geben sein werden.

Video Delfine die uns begleiten


Das Ankerfeld ist schon (sehr) gut belegt, gespickt mit etlichen Bojen. Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe einen guten Platz zu finden um genügend Schwojraum zu finden. Jedes Boot hat seinen eigenen Schwojkreis, abhängig von verschiedenen Faktoren. So zirkeln wir also um Fischer-, Segel-, Motorboote, Dingis und Bojen umher bei 5-6 Bft. Schwojt ein Boot nicht in der berechneten Richtung aus, kann es schon mal ganz schön brenzlig werden (finde ich zumindest).

Wir werfen den Anker auf etwa 6 Meter Tiefe und werfen gleichzeitig die Ankerboje aus. Leider hält der Anker ungenügend, das heisst Anker auf und das Ganze nochmals von vorne. Beim zweiten Versuch klappt es. Trotz des recht starken Windes liegen wir erstaunlich ruhig und geniessen unsere Ankunft. Schon am anderen Morgen haben wir das Gefühl unsere Dada Tux habe sich etwas näher an die nicht weit entfernte grüne Tonne hin gewagt. Nach nochmaliger Ankerkontrolle und „eingraben“ scheint er nun zu halten und wir gehen beruhigt an Land.

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März
12

Angekommen

Kurz nach 17:00 (lokale Zeit, UTC-1) sind wir in Palmeria auf der kapverdischen Insel Sal angekommen. Zum ersten Mal setzten wir die gelbe Flagge. Schiffe die behördlich im neuen Land noch nicht gemeldet sind, müssen sie setzten. Für den Schengen Raum ist es nicht notwendig. Morgen werden wir den Behördengang machen.
Hier in Palmeria muss man ankern. Das Ankerfeld ist gut belegt. Teilweise liegen die Boote nahe beieinander. So lange wir hier sind spielt es keine Rolle, nach dem Wetterbericht bleibt die Windrichtung so wie die ist. Ändert die Windrichtung könnte es zu 'Schifftütschis' kommen.
Ein Einheimischer verdient sich ein karges Einkommen, indem er für die Boote Wassertaxi und andere Dienstleistungen macht. Die Kapverden gehören zu den sehr armen Ländern unserer Welt. Er wird uns am Morgen abholen. Dann werden wir auch schauen, wo und wie wir hier Internet erhalten.
Über 200l Wasser machte der Wassermacher am Morgen in 4 Std. Im Ankerfeld ist uns das Meerwasser zu schmutzig, auch wenn es erstaunlich sauber aussieht. Der Wassermacher erspart uns das schleppen von PET Flaschen die imponiert werden. Sal ist eine sehr trockene Insel.
Diese Nacht können wir zusammen durchschlafen. Kein schlafen in Etappen. Der Anker sollte halten und der Wind bläst nicht stark. Erstaunlich ruhig liegt das Boot im Wasser.
(Ich schreibe die Texte auf den Tablett mir der automatischen Wortkorrektur. So kann es sein, dass in den vorgängigen Berichten ein ab und zu mal ein unpassendes Wort steht)
Das heutige Bild habe ich kurz vor Palmeria aufgenommen.

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März
12

fliegender Fisch

Fliegende Fische gibt es wirklich. Sie fliegen nicht so umher wie Möwen, einige Meter durch die Luft können sie schon. Bei meinem Kontrollgang und Ausblick im Cockpit da ich etwas längliches auf dem Boden schimmern. Es ist eine dunkle Nacht, paar Sterne sind sichtbar, viele Wolken Verdenken den Sternenhimmel. Der Mond wird erst gegen 4 Uhr aufgehen. Der ca 15 cm lange Fisch lebte noch. Als ich ihn packen wollte rutschte er mir zappelnd aus der Hand. Beim 2. Versuch packte ich stärker zu um warf ihn zurück ins Meer. Musste danach die Hände gut waschen, die stinken streng nach Fisch.
Um Mittagszeit legte der Wind zu. Wir setzen das 2. Reff im Grosssegel.
Noch 100 sm (185 km) sind es bis zur Insel Sal unserem Ziel. Wir hoffen am Abend noch vor dem Eindunkeln anzukommen.


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März
11

Segeln

Seit 24 Std sind wir kein Motorboot mehr, wir segeln...
Am Anfang noch langsam, mit der Zeit legte der Wind zu. Damit die Genua (Vorsegel) besser mit dem Wind von knapp hinten steht, setzten wir den Spinnakerbaum. Vor 3/4 Std (kurz nach Mitternacht) müsste ich Helen wecken. Der Wind legte nochmals zu und der Spinnakerbaum müsste wieder weg. Leider steht jetzt das Segel unruhig und dies hört man recht gut unter Deck.
In der Nacht hat sich ein 4 Std Rhythmus eingestellt. Eine Person schläft, die andere schaut zum Schiff. Unter Tags ist es flexibel. Unsere Regel, wenn jemand schläft und etwas auf Deck gemacht werden muss, wird die andere Person geweckt. Auch wenn es alleine gemacht werden kann.
Jetzt sehe ich auf dem Navigationsmonitor dass 5 sm (ca 9km) vor uns ein brasilianisches Segelboot ist. Über 2 Tage sahen wir kein Schiff in unserer Nähe.
Ausser einer kleinen Möwe sahen wir heute, eigentlich gestern, keine Tiere.
Als Bild der Sonnenaufgang von gestern.


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März
10

Schildkröte

Der Sonnenaufgang deutete nach meinem Gefühl auf ein Wolken verhangenen Tag hin. Die Sonne geht hier kurz nach halb acht auf. Um 11 hatten wir strahlend blauer Himmel. So kann man sich täuschen.
Nach der gestrigen Wettervorhersage sollte heute gar kein Wind sein, oder viel zu wenig zum Segeln. Am Morgen war der Wind stärker als angekündigt. Also Segel setzen. Den Code Zero packten wir gestern weg. Die Windrichtung hätte für den auch nicht gepasst. Die Freude, dass es mit der Genua und dem Grosssegel passt, war relativ kurz. Statt den Motor anwerfen, packten wir den Parasailor aus. Gibt schon mal 3/4 Std zu tun, bis er steht. Der Wind wurde nochmals schwacher, so packten wir ihn wieder ein. Jetzt läuft halt der Motor wieder.
Denn Parasailor zu setzen hatte schon was gutes. Beim vorbereiten entdeckte Helen eine vorbei treibende Schildkröte. Keine 2 m vom Boot weg. Die erste die wir im Meer sahen. Im Cockpit sitzend hätten wir sie nicht gesehen.
Zum ersten Mal unterwegs ist die Brotbackmaschine in Betrieb. Bevor die arbeitet heisst es Fitness. Je 250 g Roggen und Weizen mit der Handmühle mahlen. Rund eine halbe Std die Kurbel drehen.
Trotz Flaute sitzen wir nicht gelangweilt rum.


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März
08

auf und ab

Mit dem Titel meine ich nicht die Wellen sondern die Segel. Die Wellen sind harmlos, eine langgezogene Atlantikdünung. Wir schaukeln hin und her, weil wir das Schwert ganz einzogen. So haben wir weniger Widerstand im Wasser unter Motor. Der Unterschied zwischen Schwert unten und oben ist pro Tag eine Stunde Fahrt.
Richtiges Motorboot Wetter haben wir. Wenig Wind und Wellen. So kommen die Segel mal rauf, mal wieder runter. Stehen lassen und einfach den Motor einschalten können wir nicht. Die Segel schlagen dann hin und her. Neben dem Lärm mach dies auch die Segel kaputt.
Wir fahren nicht mehr direkt auf die Kapverden zu. 20 Grad westlicher ist unser Kurs. In etwa 1.5 Tagen ändert die Windrichtung nach Norden. Wind zum Segeln.... Damit der Wind leicht seitlicher statt direkt von hinten kommt, lohnt sich diesen Schlanker. Und wir hoffen die Windprognose stimmt. Nach der Windprognose sind wir für die nächsten 24 Std wieder ein Motorboot.
2 mal hatten wir heute Besuch von sehr vielen Delfinen. So viele zusammen sahen wir noch nie. Für Delfine ist es scheinbar ein besonderes Vergnügen direkt vor den Bug zu schwimmen.
Der Mond ist noch nicht aufgegangen, der Himmel nahezu wolkenfrei, so sind viele Sterne sichtbar.
Im Umkreis von 50 km sind wir vermutlich das einzige Schiff. Weder mit den Radar noch mit dem AIS sehe ich eines. Beim direkten Umherschauen sehe ich nur Sterne, keine Bootlichter.
Zum Schluss die Morgenstimmung von heute.


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März
08

Segeln und Wal

Nur ein schmales wolkenfreies Band sehe ich am Morgen am östlichen Horizont. Kurz zeigt sich die aufgehende Sonne um danach hinter dicken Wolken zu verschwinden. Am späteren Nachmittag zeigt sie sich wieder.
Am frühen Nachmittag legte der Leichtwind zu. Entgegen der Prognose nicht von hinten sondern von vorne. Nicht direkt auf die Nase, aber zu stark von vorne für den Parasailor der in der Vorschiffskoje bereit lag. Für diesen Wind brauchten wir den Code Zero. Der lag noch im Staufach unter dem Bett im Vorschiff. Zuerst umpacken.
Ein Genuss ohne Motorlärm mit dem wenigen Wind schneller als unter Motor unterwegs zu sein.
So gegen 5 bekamen wir Besuch von einem grossen Wal. (Keine Ahnung was für einer) 2 mal tauchte er 50 m von Boot auf. Leider sind Wale nicht so 'fotogen' wie Delfine, sie tauchen schnell wieder ab. Delfine begleiteten uns wärend unseren Abendessen.
Es sieht so aus, dass wir leider bald wieder den Motor starten müssen...

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März
06

Ruhe

Vorerst ist noch nichts mit Segeln. Auch für unsere Leichtwindsegel ist der Wind zu leicht. Zwischen 3 und 5kn ist der leichte Hauch stark. Das Wasser nahezu platt. So läuft der Motor.
Mitte letzter Woche sah es hier anders aus. Es stürmte und regnete, so warteten wir gerne bis es ruhiger wurde.
Wir hatten schon Besuch einiger kleinen Delfine, die mit Leichtigkeit eine viertel Stunde vor unserm Bug schwammen.
Über uns leuchtet der Sternenhimmel, links sehen wir noch die Lichter von Teneriffa. Der Mond wird kurz vor 12 aufgehen.


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März
06

zum Ablegen bereit

Heute morgen verabschiedeten wir uns von unseren Freunden Anja und Christoph. Die sind mit ihrer GIOIA in den Süden von Teneriffa.
Jetzt heisst es Abschied nehmen von Monika und Walter. Sie bleiben mit ihrer Alunga noch eine Zeit auf den Kanaren.
Die Wettervorhersage ist schwach windig. So um die 6 Tage wird wir bis denn Kapverden benötigen.

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Feb.
17

Zeit (haben)


Seit Mitte Januar liegen wir in der Marina Santa Cruz de Tenerife. Das Gefühl Zeit zu haben für die Vorbereitungen der Weiterreise zu den Kap Verden, für Besuche und vieles mehr ist ein Geschenk. Den Begriff „Zeit“ und welche Verknüpfungen wir damit verbinden ist ein „unendliches“ Thema. Auch „unendlich“ wäre zu klären, gehört jedoch, meiner Meinung nach, nicht in unseren Blog.

In den ersten Tagen feiern wir den Geburtstag von Melanie am Strand in El Poris an der Ostküste von Teneriffa, zwischen Santa Cruz und dem Flughafen Süd. Bei leckeren kanarischen Häppchen, einem Glas Wein und angenehmen Temperaturen stossen wir auf das Geburtstagskind an.
Wir besuchen Ludwig und Lotti, die jeweils auf den Kanaren überwintern, in Las Americas. Ludwig ist ein begnadeter Amateurfunker, Hansueli hat bei ihm „funken“ gelernt. Sie segelten mit ihrer Segelyacht SY Eldorado von 1996 bis 2003 in sieben Jahren um die Welt.

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Jan.
18

Der Kanarenkreis schliesst sich


Silvester / Neujahr verbringen wir mit einem feinen Nachtessen auf dem Schiff, um Mitternacht erfreuen wir uns am Feuerwerk und anschliessend finden wir uns auf der Plaza de las Americas beim tanzen (eher selten) zu lateinamerikanischer Klängen wieder. Die Bekleidungsunterschiede zwischen den „Gästen“ von La Gomera und den Einheimischen ist frappant. Die Gomeros/Gomeras glänzen mit äusserst interessanten Variationen von Abendbekleidung, vor allem gefragt scheinen bei den Damen „high heels“ zu sein, während die Gäste (Touristen), wohl auch in Ausgangstenue, jedoch bedeutend weniger dem Dresscode – festliche Abendbekleidung-, folgen.


Am 6. Januar kommen die heiligen drei Könige und bringen Geschenke. Hier in San Sebastian de la Gomera reisen sie in festlichen Kutschen von Pferden gezogen an, begleitet von traditioneller Musik, Phantasiegestalten vom Disneyland.

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Dez.
29

El Silbo – Unterhaltung mit Pfiff (16.12. - Januar 2018)

Der „Calima“ macht aus unserer Dada Tux beinahe eine Saline. Wo wir hin greifen sind unsere Hände mit Salz und Sand belegt. Wir waschen sorgfältig unser Boot auch um den sich sehr rasch immer wieder bildenden Flugrost unter Kontrolle zu halten. Mir kommt dieser Flugrost ähnlich vor wie das Unkraut im Garten.


Der Wind weht seit Tagen stark und konstant aus Osten und somit ist es ungünstig für uns für auf La Gomera zu segeln. Einen Tag lang scheint der Wind mehr nördlich zu blasen, bevor er wieder nach Osten dreht. Wir packen diese Gelegenheit und segeln morgens gegen 7 Uhr los um die etwa 60 sm von La Restinga/El Hierro bis nach San Sebastian de la Gomera zu segeln und wenn möglich noch vor Dunkelheit an zu kommen. Im Segelführer lesen wir, dass man mit Vorteil eine Reservation macht. Hat es keinen Platz gibt es einige Ankerbuchten in der Gegend. Telefonisch, und später per Mail, wird uns ein „atraque“ bestätigt.

Hansueli bereitet den Code 0 vor um auch bei leichten Winden nicht vom Motor abhängig zu sein und trotzdem Fahrt zu machen.
Die kurze Überfahrt hält uns auf Trab, viel Wind, kein Wind, etwas mehr, etwas weniger. Code 0 heraus, Code 0 herein, Genua, Kutter, ein Reff, zwei Reff, dann wieder ausreffen. Die Düsen, welche zwischen den Kanarischen Inseln bilden blasen recht unberechenbar und können innerhalb sehr kurzer Distanz von 5 kn Wind auf 30 kn auffrischen.

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Dez.
11

„Wie nach Hause kommen“

Funchal (Madeira) El Hierro (Kanarische Inseln) Ende November / Dezember 2017

Unerwarteter Besuch aus der Schweiz steht vor der Dada Tux. Annette und Max, die Schwester und der Schwager von unseren Freunden Tom und Bea aus Solothurn verbringen einige Tage auf Madeira. Die Begegnung freut uns sehr, wir geniessen gemeinsam ein Nachtessen und einige Tage später nochmals ein Bier mit Rundumblick aufs Meer und den Hafen. Danke für den Besuch und auf Wiedersehen.


Wir hören in Funchal ein Konzert mit dem klassischen Orchester von Madeira. Ein Cellostück von Luìs Tinoco (1969 geb. aus Lissabon) und drei von ihm vertonte „Phantastische Geschichten“. Ich finde es höchst interessant, anspruchsvoll, innovativ, originell. Hansueli findet das Cellostück etwas langweilig. Am nächsten Abend ein Essen bei Anja und Christoph auf der Gioia. Sie lassen die Leinen ebenfalls los um nach Graciosa zu segeln. Überhaupt ist im Hafen „Aufbruchstimmung“. Nach etlichen Tagen Südwind kommt ein kleines Fenster mit westlichen Winden und das wollen viele nutzen, auch wir.

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Nov.
20

Überall ein bisschen Optimierungsbedarf

Vigo bis Funchal, November 2017

Bevor wir nochmals die Wetterdaten „studieren“ planen wir am Sonntag Morgen los zu segeln. Nun jedoch entscheiden wir uns am Samstag Nachmittag bei Hochwasser die Leinen los zu lassen, da in einigen Tagen die östlichen Winde noch stärker blasen.


Kaum verlassen wir Vigo Marina bläst es uns schon kräftig um die Ohren und wir verkleinern die Segelfläche, zuerst ein bisschen, dann etwas mehr und kurze Zeit später nochmals. Eine Bullentalje wird gesetzt (Sicherungsleine damit eine Patenthalse vermieden wird). Nachts leuchtet dieses Mal der Vollmond und so wird es nie ganz dunkel. Wind und Wellen legen zu und so rauschen wir unserem Etappenziel „Porto Santo“ entgegen. Unsere maximale Geschwindigkeit wird mit 15,2 kn angegeben, vermutlich sausen wir da gerade eine Welle hinunter. Diese Geschwindigkeit ist zu schnell für unser Boot, wenn dem oft so wäre, müssten wir einen Schleppanker auslegen. Das Trimmen der Segel hält uns auf Trab. Wie heisst es doch bei FahrtenseglerInnen. Richtiger Segeltrimm macht eine Fahrtenyacht nicht nur schneller uns sicherer. Auch die Lebensdauer der Segel wird dadurch verlängert.

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Nov.
03

Seebeine (ab Ende Oktober 2017)

Von Cherbourg bis Vigo, vorbei an drei berühmt – berüchtigten Eckpunkten: das Cap de la Hague, die Biskaya und das Cap Finistere.

Wir lassen die Leinen in Port Chantereyne bei Flut um 01:40 los . Ungefähr 600 sm liegen vor uns. Dazu kommen, was wir in diesem Moment noch nicht wissen, zwei pechschwarze Nächte, ohne Mond, ohne Sterne. Wir fahren einfach in ein schwarzes „Etwas“. AIS und Radar helfen uns in dieser Situation, selbstverständlich nebst einem guten Ausguck der Wache, uns sicher fühlen. Es hat wenig Wind dafür zieht uns die Strömung in die richtige Richtung und wir setzen das erste Mal unser neues Leichtwindsegel, den Code 0 und machen gute Fahrt am Wind.
In den übrigen klaren Nächten scheint der Halbmond in der ersten Nachthälfte und das Sternenmeer ist mit uns. Für Moni betrachten wir etwas länger die „Ampelsterne“.

Bei Tagesbeginn begrüssen uns die ersten Delfine und zeigen uns ihre variationsreichen Sprünge, ihr geschmeidiges Ab- und Auftauchen. Darüber freuen wir uns sehr. Immer wieder von neuem ist es ein unbeschreiblich schönes Erlebnis diesen Tieren begegnen zu dürfen.
Doch dann sind wir innerhalb weniger Minuten von dichtem Nebel umgeben und wir schalten unser Nebelhorn ein. Diese Situation erfordert nochmals vermehrte Aufmerksamkeit. Zum Glück bleibt er nicht lange.

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Okt.
25

Cherbourg – adieu

Verkauf der Dada Tux – German39c, Probe segeln, Kastanien sammeln, Orphelia und Brian lassen uns weiter warten, letzte Vorbereitungen zum definitiven Ablegen, Intermezzo

Verkauf

Wir sind wohl ab der Freude, den Bau der Exploration 45 hautnah verfolgen zu können, etwas „blauäugig“. Auch glauben wir nur zu gerne, noch nicht alte und sehr gut ausgerüstete und gepflegte Aluyachten, finden rasch einen Käufer.
Selbstverständlich treffen wir diese Entscheidungen und es liegt uns fern jemandem andern die Schuld zu geben. So werden wir erst diesen Sommer wirklich aktiv. Es war (und ist) eine interessante, jedoch auch „harte“ und zermürbende Erfahrung. Zu dem haben wir das Pech, dass wir das Boot mehr als 7 Wochen wegen einem Defekt des kommerziellen Travellifts nicht ins Wasser setzen können.

Ich erzähle einfach mal einige Anekdoten, eine davon als Warnung.
Wir bekommen über längere Zeit täglich Anrufe von einer Person, welche das Boot bar bezahlen will, ohne es zu sehen. Dafür hätten wir nach Belgien reisen müssen um den Handel ab zu schliessen. Betrug, Geldwäscherei, auf alle Fälle nicht koscher. Erstaunt hat uns, dass da jemand auf dem Gebrauchtbootmarkt und vermutlich noch auf einigen anderen Märkten, gezielt nach potentiellen Opfern sucht.
Ein anderer träumt sich ein Leben nach der Pensionierung als Solosegler auf den Weltmeeren und muss sich eingestehen, dass seine „Persönlichkeit“ dazu nicht geeignet ist.
Ein Dritter sieht sich das Boot an, obwohl er ein Serienschiff, wie z.B. eine Bavaria, sucht...
Wahrlich eine nicht immer einfache Situation.

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Sep.
21

Alarm und Hochwasser (September 2017)

Alarm

Keine Angst, es sind keine Wirbelstürme, weder eine „Irma“, einen „José“ oder eine „Maria“. Ebenso wenig sind wir von einem Tsunami betroffen. Das heisst nicht, dass wir besorgt und betroffen über die Zerstörungen und die unzähligen menschlichen Schicksale, welche sich dahinter verbergen.

Die Sache ist folgende:
Hansueli hat drei neue Alarme eingebaut. Ausschlaggebend für die ersten beiden ist ein uns bekanntes Seglerpaar, welches bei der Biskayaüberquerung einen Motorenausfall wegen Überhitzung hatte und abgeschleppt werden musste. So haben wir nun einen Alarm im Auspuffrohr, welcher uns frühzeitig vor eventueller Überhitzung warnt, einen zweiten im Innern des Schiffes zusätzlich zu dem im Cockpit bei allgemeinem Motoralarm. Den hören wir, wenn wir uns im Salon und/oder in der Pantry befinden und einen „Einbruchalarm“, welchen wir einschalten können wenn wir weggehen oder wenn wir schlafen und uns nicht sicher fühlen.
So sind wir alarmiert, gesichert, versichert und doch nicht sicher vor den Ereignissen, welches das Leben für uns bereit hält. Trotz aller Alarme soll das Leben ein Abenteuer bleiben können.

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Aug.
19

Holyhead – Cherbourg und ? (August 2017)

Die letzte Etappe unserer Testfahrt, Holyhaed – Cherbourg, wird je nach Wind und Route etwas über oder unter 400 nm. Wir planen einen Stop in Milford, Wales, danach in Falmouth oder in Plymouth und zum Schluss über den englischen Kanal nach Cherbourg. Dies rechnen wir in ungefähr 6 Tagen machen zu können. Wind- und Wetterprognose lassen uns jedoch entscheiden durch zu segeln und ohne Zwischenhalt Cherbourg an zu laufen.


Holyhead verlassend treffen wir auf gewaltigen Strom, Wellen und Wind und ich fühle mich auf dem offenen Meer, weit weg von aller Zivilisation, wären da nicht die markante Landschaft, Inselchen und Leuchttürme. Zuerst gegen den Wind, später jedoch mit Wind und Strom segeln wir mit unserer bisherigen Höchstgeschwindigkeit von 11,5 Knoten und einem Etmal von 165,6 sm.

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Aug.
03

Abhängig vom Wind, Ersatzteilen und Diesel (Oban bis Holyhaed -Juli/August 2017)


Wir verlassen Oban und segeln Richtung Glasgow, den Mull of Kenteyer entlang bei möglichst optimaler Strömung. Diese gilt es zu berechnen, damit uns die Strömung schieben hilft. Ein paar Knoten kann dies schon ausmachen und bei überschaubaren, eher kleineren Distanzen, macht sich dies bezahlt. Die Gegend ist wunderschön, der Wind sehr wechselhaft, jedoch meistens zum segeln. Das Wasser an der Westseite der Insel Arran und weiter Richtung Glasgow ist ruhig, fast meinen wir auf einem Schweizer See zu sein.


Plötzlich werde ich unruhig, ein schwimmende Insel mit „Leuchtturm“ bewegt sich mit beträchtlicher Geschwindigkeit auf uns zu. Auf der Seekarte sehe ich weder eine Insel noch einen Leuchtturm. Des Rätsels Lösung: es ist ein Unterseeboot der US Navi, welches sich knapp über der Wasseroberfläche Richtung Süden bewegt und uns viele Wellen beschert. (Hatte keine Lust das UBoot zu fotografieren, Hansueli) Wir legen in der Kip Marina an und warten auf unsere Ersatzteile für die Winsch.

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Juli
15

Skagerrak – Kattegat - Norwegen - Schottland

Seit drei Tagen liegen wir in Skagen, der nördlichsten Stadt Dänemarks. Sie ist umgeben von Sandstränden und -Dünen. An der Nordspitze treffen Skagerrak und Kattegat aufeinander. Ein wahrer Zungenbrecher und dann noch zu wissen welcher Name wohin gehört. Für alle denen es ähnlich wie mir geht:

Das Kattegat ist das 22.000 km² grosse und durchschnittlich rund 80 Meter tiefe, äusserst schwierig zu befahrende Meeresgebiet zwischen Jütland und der schwedischen Westküste. Bei Skagen grenzt es an das Skagerrak. Nordsee und Ostsee treffen aufeinander. In einem eindrücklichen Schauspiel prallen die Wellen aufeinander, spritzen hoch und laufen wieder zurück. So ist es möglich nahe am Ufer einen Fuss im Kattegat und den anderen Fuss im Skagerrak zu baden. Sich weiter hinein zu wagen ist zu gefährlich. Ein „übermütiger“ Seehund lässt es sich jedoch nicht entgehen sich in diesen Gewässern zu tummeln.

Um nach Skagen zu gelangen geht unsere Route erstmals nordwärts von Kopenhagen nach Gilleleje, einem Fischerhafen, wo jedoch Segelboote zwischen den Fischerbooten fast immer einen Platz finden. Mitunter sieht dies recht chaotisch aus und um einen sicheren Liegeplatz zu finden braucht es ein geschultes Auge. Der Wind pfeift kräftig, wir legen vorerst an einem etwas ungünstigen Platz an, sehen uns nach einem sicheren um,werden fündig und verlegen unsere Dada Tux. Man stelle sich das etwa so vor: Zwischen all den kleinen und grösseren farbigen Fischkuttern gibt es Liegeplätze für Boote, welche teilweise fest vermietet sind. Diese Plätze sind jeweils mit einem roten Viereck gekennzeichnet, die freien Plätze sind grün. Ob rot oder grün ist jedoch oft von aussen nicht oder dann nur ganz schlecht ersichtlich.

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