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unsere Reiseberichte
Nov.
02

Von den Rocky Mountains bis Küste von Oregon

Um alles für den Grenzübertritt in die USA vorzubereiten, blieb ich kurz vor der Grenze auf dem kommunalen Campingplatz in Milk River. Die US-Behörden sind sehr restriktiv, was die Mitnahme von Lebensmitteln angeht. Bei einem vollen Abfalleimer sehen sie rot. Wenn man es gewohnt ist, in Europa im Schengen-Raum zu reisen, fühlt man sich an der US-Grenze um 50 Jahre zurückversetzt. Erst einmal warten in der Autoschlange. Sogar das Auto vor mir stellte ab und zu den Motor ab. Das bedeutet etwas in Nordamerika. Immer wieder komme ich auf Parkplätzen an leeren Autos mit laufendem Motor vorbei. Ich habe ein B1/B2 US-Visum, das mich zur wiederholten Einreise berechtigt. Vorausgesetzt, ich kann den Grenzbeamten oder die Grenzbeamtin (CBP) davon überzeugen, dass es mir ein grosses Anliegen ist, in die USA einzureisen. Ob ich einreisen darf oder nicht, hängt von dieser Person beim CBP ab. Normalerweise bekomme ich das OK für einen Aufenthalt von sechs Monaten. Mein letztes OK (offiziell I-94) für sechs Monate war abgelaufen, ich brauchte ein neues. Jedes Mal fühle ich mich wie ein kleiner Bittsteller, der der Macht des CBP-Beamten oder der CBP-Beamtin ausgeliefert ist. Dieses Mal wurde der Van nicht durchsucht. Man glaubte mir, dass ich nur Zwiebeln, Knoblauch, Bananen und ein Stück Parmesankäse dabei habe. Nach 1 ½ Stunden konnte ich weiterfahren und darf die nächsten 6 Monate in den USA bleiben.



Die Landschaft im Nordosten von Montana ähnelt der von Alberta. Sie ist hügeliger, nicht mehr ganz so flach. Auf Nebenstrassen fuhr ich nach Cut Bank, dem «Coldest Spot in the Nation» mit einem grossen Pinguin am Ortseingang. Ich übernachtete auf einem relativ ruhigen Platz neben einem Spielplatz. Im nahe gelegenen Supermarkt füllte ich meinen Kühlschrank auf.

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Juli
16

Hin und her und Nationalparks

In Fairmont Hot Springs, British Columbia (BC) in Kanada, nahe der USA Grenze ist Anne mit ihrer Familie in den Ferien. Vor paar Monate machte ich mit ihnen ab, dass ich sie besuche. Die Strecke von Kalispell in Montana zu ihnen wäre in einem Tag machbar. Ich hatte es nicht eilig und übernachtete jeweils vor und nach der Grenze zwischen den USA und Kanada an einem kleinen See. Der Grenzübertritt nach Kanada verlief reibungslos. Die üblichen Fragen nach dem Wohin, wie lange, Wohnort, Waffen, Alkohol, Cannabis, Tabak, Krankenversicherung, Haustiere, Geld und ob der Van mir gehört. Zwischen 1970 und 1985 wurde in Kanada auf das metrische System umgestellt. Ich kann den Tacho des Vans von Meilen auf Kilometer umstellen. So muss ich die Geschwindigkeit nicht umrechnen. Schade, dass der Van die Temperatur weiterhin in Fahrenheit anzeigt. Die Umrechnung von Fahrenheit in Celsius ist ziemlich kompliziert. Zum Beispiel: 68 °F in °C. (68 °F - 32) × 5/9 = 20 °C. Für mein altes Hirn ist das ziemlich schwierig. Ich machte mir einen Merkzettel.


Zusammen mit Anne und ihrer Familie verbrachte ich einen schönen Tag. Am nächsten Morgen ging es für mich weiter in Richtung Kootenay-Nationalpark. Anschliessend stehen der Yoho-, der Banff- und der Jasper-Nationalpark auf dem Programm. In den Nationalparks darf man nur auf den offiziellen Campingplätzen übernachten. Manche Plätze muss man zwei Tage im Voraus reservieren, bei anderen hat man einen Platz, wenn man zuerst kommt (sofern es noch freie Plätze gibt). Jetzt zur Ferienzeit und zudem am Wochenende ist es aussichtslos. Für den Besuch des Kootenay-Nationalparks übernachtete ich bei Radium Hot Springs auf einer Waldlichtung mit Blick ins Tal.

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Juli
01

Im Zickzack nordwärts

Ich fand in der Umgebung von Salt Lake City keine Stelle, von der aus ich über den Great Salt Lake blicken konnte. Vermutlich hätte ich den Berg hinauffahren müssen. Ich dachte, ich finde eine Aussicht auf der Strasse zur grossen Salzwüste. Eine Stelle, an der ich anhalten könnte, fand ich nicht. Auf Wikimedia gibt es Fotos vom See.



Nach dem Einkaufen fuhr ich westwärts bis zur Südwestecke der grossen Salzwüste. In der Mitte der Salzwüste, an der Hwy 80, steht der 27 Meter hohe ‹Metaphor: The Tree of Utah› des schwedischen Künstlers Karl Momen aus dem Jahr 1986. Der Betonbaum mit den sechs Kugeln ist der ‹Ode an die Freude› von Friedrich Schiller gewidmet. Bekannt ist es auch aus dem vierten Satz von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie. Ein Zaun umgibt grosszügig das Kunstwerk. Die Behörden befürchten, dass sich Teile lösen und Leute zu Schaden kommen. In diesem Teil der Salzwüste, Bonneville Salt Flats, wird jedes Jahr eine flache Piste für die Geschwindigkeitsrekorde präpariert.
Auf einer leichten Anhöhe auf BLM Land, fand ich einen fast ebenen Platz zum Übernachten.

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