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unsere Reiseberichte
Sep.
18

Richtung Süden bis Prince George

Beim Einkaufen in Dawson City wurde mir der Unterschied zwischen Ferienreisenden und Langzeitreisenden wieder einmal bewusst. Vor mir an der Kasse packte ein Paar seinen Einkauf in einen Papiersack mit der Aufschrift "Züri Duty Free" ein. Ich sprach sie auf Schweizerdeutsch an. Sie antworteten knapp auf Schweizerdeutsch. Das war schon die ganze Kommunikation. Ich sah, wie sie in einen Miet-Camper einstiegen. Mit Langzeitreisenden (3 Monate und länger) beginnt schnell ein längeres Gespräch, woher, wohin, wie lange und und. Mit Leuten, die nur in den Ferien reisen, ist so ein Gespräch sehr selten. Das erlebten wir auch beim Segeln.



Die Strecke zwischen Dawson City und Whitehorse kenne ich inzwischen. In den letzten Tagen wurde es herbstlicher. Die Blätter der Laubbäume und Sträucher leuchten in den verschiedenen Herbstfarben. Ich wartete 15 Minuten an einer Baustelle. Im Rückspiegel sah ich den 4x4 LKW-Camper, der sehr unfreundlich auf der South Canol Road an mir vorbeifuhr. Nach der Baustelle überholte er mich, ich fuhr ihm zu langsam. Das Auto war sehr schmutzig. Man konnte weder die Rücklichter noch das Nummernschild sehen. Nach 10 km waren wir an der nächsten Baustelle wieder gleich weit. Ich übernachtete noch einmal auf dem Pelly Crossing Camping.

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Aug.
28

Fort Nelson - Dawson City

Aus Angst vor einem japanischen Angriff auf Alaska im 2. Weltkrieg baute die US-Armee mit grossem Aufwand den ursprünglichen Alaska Highway durch Kanada. Die heutige Asphaltstrasse ist 100 km kürzer. Sie ist immer wieder von langen, langweiligen Geraden unterbrochen. Aber die Landschaft ist wunderschön. Der Alaska Highway hat immer noch den Ruf, etwas ganz Besonderes zu sein.


Im Fort Nelson Visitor Center traf ich Herbert. Der Österreicher ist mit seinem VW-Bus auf dem Weg nach Alaska. Ich versuchte ihm die Dempster Hwy von Dawston City bis Tuktoyaktuk am Nordmeer schmackhaft zu machen. Ich hatte den Eindruck, dass ihm die 1900 km Schotterstrasse hin und zurück zu weit waren. Am nächsten Tag traf ich beim Autowaschen ein junges Paar aus Schwyz. Sie nutzen einen neunmonatigen Sabbatical, um mit ihrem kleinen Van durch Nordamerika zu reisen. Beim Einkaufen begegnete ich einem österreichischen Paar. Wir fahren in die entgegengesetzte Richtung. Mit ihrem Van waren sie schon mehrmals in Nordamerika unterwegs.

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Okt.
30

Anchorage Whitehorse Vancouver

Nach 3 Stunden warten war die Umwälzpumpe der Standheizung eingebaut. In der Hoffnung, nicht mehr wegen der Heizung nach Anchorage zurückkehren müssen, ging ich für die nächsten Tage Einkaufen. Die Glenn Hwy nach Glennellen kenne ich bald gut. Mit dem Wetter war ich zufrieden, die Sicht in die verschneiten Berge war eindrücklich.


In Glennellen parkte ich auf dem gleichen Platz wie vor 10 Tagen. Kaum den Motor abgestellt begann es zu regnen. Nach dem Eindunkeln fielen grosse Schneeflocken. Ohne Nachhelfen startete die Heizung. Nichts brauchte ich mehr zu prügeln, für mein Gefühl ist dies sehr gut. Am Morgen stand ich im Schnee, diesmal ohne Sonnenschein. Der Strassenzustandsbericht nach Tok meldete auf dem ersten Drittel der Strecke schwierige Verhältnisse. Zeitweise schneebedeckte Strasse, ab und zu könne es Eisflecken haben. Ich lies mir mit dem Frühstück Zeit. Gegen Mittag wird es schon besser sein, dachte ich. Es lag weniger Schnee auf der Strasse, als ich es nach dem Bericht vermutete. Dafür lag ein Kieslastwagen seitwärts quer über der Strasse. Für mich ein Rätsel, wie der umkippen konnte. Neben der Strasse war der Boden genügend eben, so dass man mit einem Slalom um Sträucher und kleine Bäume die Unfallstelle umfahren konnte. Im Verlauf der Strecke wurde es wärmer und schneefrei.

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Aug.
28

Nach Alaska

Von Dawson City aus drehte ich eine Runde durch das Goldgräbergebiet (Bonanza Creek Road, Hunker Road). Auch heute wird im Tagbau noch nach Gold gegraben. Nicht mehr im grossen Stil wie früher. 13km südlich von Dawson City steht als Museum Dredge Nr. 4. Der grösste in Nordamerika gebaute Schwimmbagger mit Holzhülle. Zwischen 1913 und 1959 war er in Betrieb. Der Bagger ersetzte die Handarbeit von 2000 Personen. Für eine Führung hätte ich 1.5 Std. warten müssen. Die Frau am Eingang sprach mich direkt auf Deutsch an. Erstaunt fragte ich, wieso sie weiss, dass ich deutsch spreche. Intuition war ihre knappe Antwort. Fotos von innen sah ich im Internet. Statt zu warten besuchte ich ein paar km weiter eine Stelle, wo vor 140 Jahren mehrheitlich durch Handarbeit Gold gesucht wurde.



2 Grenzübergänge gibt es zwischen Kanada und Alaska. Ganzjährig offen ist der an der Alaska Hwy. Im Sommer kann der Little Gold Creek Übergang an der Top of the World Hwy benutzt werden. Frische Lebensmittel dürfen nicht in die USA mitgenommen werden. Mein Kühlschrank und die Gemüse/Frucht-Kiste war leer. Das Risiko an der Grenze alles abzugeben wollte ich nicht eingehen. Dachte – leider falsch – dass ich in Chicken, der erste Ort in Alaska, sicher etwas kaufen kann. Ausser Ramsch und Souvenirs gibt es dort nichts. Und, die beiden Cafés waren geschlossen. Meine Befürchtung war falsch. Wie bei der Einreise nach Kanada interessierte sich der US Zöllner nur für die Besitzverhältnisse vom Van und meinem Wohnort.

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Aug.
18

Arctic Ocean

Ab Watson Lake fuhr ich auf der berühmten Alaska Hwy. Dies ist die direkte Verbindung von den USA nach Alaska durch Kanada. Sie ist breit, für diese Region mit einigem Verkehr. Auf halbem Weg nach der grössten Stadt in Yukon, Whitehorse, übernachtete ich in Johnsons Crossing.


Vor dem Strassenbau war der Yukon River die Verkehrsader zwischen Dawson City und Whitehorse. Die Stadt bekam wegen gefährlichen Stromschnellen in Yukon River den Namen. Mit dem Bau von einem Flusskraftwerk sind die Stromschnellen nicht mehr sichtbar. Der restaurierte Flussdampfer SS Klondike steht an Land als Museum. Wegen Renovationsarbeiten konnte nur das 1. Deck besucht werden. Bis zum Bau der Klondike Hwy Anfang 1950 war der Raddampfer in Betrieb.

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Aug.
04

Von Oregon nach Yukon

Im letzten Bericht vergass ich den Sänger und Komponisten Willie Nelson mit Wikipedia zu verlinken. Da merkt ihr, dass ich mich in der Country Music gar nicht auskenne, dabei ist Willie Nelson einer der grossen und vor allem eigenständigsten Musiker dieser Szene.


Ist gut liess ich in Bend den Schutz unter dem Motor, Getriebe und Hinterachse montieren. Davon weiter unten. Auch die verstellbaren Stossdämpfer machen sich gut. Auf Asphaltstrassen fährt der Van nicht mehr so ‹schwammig›, auf Naturstrassen (wenn ich umstelle) viel weicher und mit ca 10% weniger Luft in den Reifen sehr angenehm. Es rumpelt nicht mehr so arg in meinen Schränken. Zwischen den Tellern, Tassen, Gläser habe ich Dämmaterial, trotzdem. Um für Asphalt auf den normalen Druck zu pumpen, hat der Van einen eingebauten Luftkompressor. Zwar klein, es geht eine Weile, aber es geht. Und, mit dem grösseren Dieseltank muss ich seltener an die Tankstelle.

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