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Santa Fe – Grand Canyon

Ich las diesen Frühling mehrmals über den Namen der US-Künstlerin Georgia O’Keeffe. Die letzten Jahre lebte sie hauptsächlich in der Gegend von Santa Fe. Das Georgia O’Keeffe Museum ist ganz ihrer Kunst gewidmet. Die Stadt ist eine wichtige Kunstmetropole der USA. Zu Beginn ihrer Karriere malte Georgia O’Keeffe abstrakte Bilder. Im Laufe der Zeit wurden ihre Bilder immer konkreter und zeigten mehr Natur und Blumen.

vor Santa Fevor Santa Fevor Santa Fe
RadwechselGeorgia O'Keeffe MuseumGeorgia O'Keeffe Museum
Ich buchte auf einem Campingplatz drei Nächte. Bevor ich mich der Kunst widmen konnte, musste ich noch ein paar Arbeiten erledigen. Die Reifen mussten gewechselt werden. Ich stand auf dem Campingplatz auf Kies. Für diese Arbeit ist das kein geeigneter Untergrund. Ich fuhr auf den Parkplatz eines nahen Supermarktes. Mit jedem Reifenwechsel geht es besser, auch wie ich das Reserverad wieder in den knappen Platz unter den Van befestige. Der Van musste geduscht werden und der Motor brauchte einen Ölwechsel. In den USA gibt es viele Werkstätten, die Ölwechsel und kleinere Servicearbeiten erledigen. Man fragt einfach, ob sie Zeit haben und einen Wechsel bei einem Dieselmotor machen. Der Ölfilter war nicht vorrätig, aber das sollte kein Problem sein. In einer Viertelstunde sei einer da. Die Wartezeit betrug letztlich 90 Minuten. Manchmal bin ich blöd und frage nicht direkt nach. Ich hatte das Gefühl, dass der Arbeiter zu viel Öl hineinschüttet. 12,5 l müssen rein, nach meiner Einschätzung hat er sich um einen Kanister verzählt. Am nächsten Morgen war ich wieder dort und sie mussten einiges Öl ablassen. Leider spritzte das Öl seitwärts auf Reifen, Bremse und Radaufhängung. Nochmal zum Carwash und das Öl abspritzen. Danach dauerte es ein paar Tage, bis der kalte Motor bei niedrigen Drehzahlen genug Kraft entwickelte. Trotz des ‹verdorbenen› Morgens hatte ich genug Zeit, um mit dem Bus ins Stadtzentrum zu fahren. Eine Bushaltestelle ist direkt vor dem Campingplatz. Für Senioren kostete die Tageskarte einen Dollar. Einen richtigen Fahrplan hat der Bus nicht, man wartet einfach, bis einer kommt.

Georgia O'Keeffe MuseumGeorgia O'Keeffe MuseumGeorgia O'Keeffe Museum
Georgia O'Keeffe MuseumGeorgia O'Keeffe MuseumSanta Fe
In Santa Fe sah ich keine Hochhäuser. Die meisten Häuser haben braune Fassaden und sehen aus wie Lehmbauten. Ob das wirklich Lehmbauten sind, kann ich nicht beurteilen, dazu fehlt mir das nötige Wissen. Ich verbrachte eine Nacht länger auf dem Campingplatz. Einiges an Wäsche sollte wieder mal sauber werden, oder einfach so sauber werden, wie die Waschmaschinen hier waschen. Ausserdem wollte ich das New Mexico Museum of Art und das Museum of Contemporary Native Arts anschauen.

Santa FeSanta FeSanta Fe
Museum of Contemporary Native ArtsMuseum of Contemporary Native ArtsMuseum of Contemporary Native Arts
Das Museum of Contemporary Native Arts ist nicht auf die USA beschränkt. In einem Raum werden zeitgenössische Werke aus Grönland, in einem anderen Raum aus Brasilien gezeigt.

Museum of Contemporary Native Arts GrönlandMuseum of Contemporary Native ArtsNew Mexico Museum of Art
New Mexico Museum of ArtNew Mexico Museum of Art EinladungskarteNew Mexico Museum of Art Rick Dillingham
New Mexico Museum of Art Rick DillinghamNew Mexico Museum of ArtSanta Fe Skigebiet
Das erste Mal las ich ‹Mama of DADA› im New Mexico Museum of Art. Damit ist die US-amerikanische Künstlerin Beatrice Wood gemeint. Im hohen Alter, sie wurde 105 Jahre alt, hatte sie Kontakt zum Keramikkünstler Rick Dillingham. Er lebte in der Nähe von Santa Fe und wurde nur 42 Jahre alt. Er ist an AIDS gestorben. Eine grosse Ausstellung mit seinen Arbeiten sah ich im New Mexico Museum of Art.

Santa Fe SkigebietSanta Fe SkigebietSanta Fe Skigebiet
Santa Fe SkigebietSanta Fe SkigebietNorden New Mexico
In nur einer Stunde Fahrt erreicht man das Santa Fe Skigebiet auf 3100 Metern Höhe. Auf dem Parkplatz darf man frei übernachten. Ich war rechtzeitig da, um in der Gegend zu wandern. Ich entschied mich für einen kleinen Pfad, der in die Höhe führt. Meine Fitness ist nicht mehr so wie früher und die Höhe hat mich ziemlich ins Schnaufen gebracht. Nach 300 Höhenmetern bergauf war der Schnee zu hoch, ich konnte den Pfad nicht mehr sehen. Ausserdem war der Schnee sehr weich und beim Einsinken kam mir unangenehm Schnee von oben in die Wanderschuhe.

Norden New MexicoNorden New MexicoNorden New Mexico
Norden New MexicoNorden New MexicoNorden New Mexico
Als nächstes stand der Grand Canyon auf dem Programm, der ja bekanntlich ein Touristenmagnet ist. Ab Mitte Mai ist der North Rim, die Nordseite, geöffnet. Ich rechnete mit einer Fahrt von drei Tagen bis zum Grand Canyon. Am zweiten Morgen fragte mich eine Freundin, ob ich bei einem indianischen Dorf stehe. Ops, ich hatte nur den Grand Canyon im Kopf und achtete nicht darauf, wo ich gerade bin. Ich fuhr durch das grösste Indianer-Reservat der USA, das Navajo Nation Reservation. Die Armut im Reservat ist so gross, dass es auch als Dritte Welt der USA bezeichnet wird. Trotzdem gibt es dort Erdgas und -öl. 1967 hat man 10 km südlich von meinem ersten Übernachtungsort den ersten von drei Versuchen gestartet, um ein Erdgasfeld in 1200 Metern Tiefe mit einer ‹friedlichen› Atombombe zugänglich zu machen. Die Verantwortlichen merkten dann, dass das Gas zu lange radioaktiv verseucht ist, um es wirtschaftlich nutzen zu können.

Navajo LandNavajo LandNavajo Land
Navajo LandHogan Navajo ZuhauseNavajo National Monument
Neben dem Parkplatz, auf dem ich übernachtete, ist das kleine Navajo Shadehouse Museum. Zwei Hogan, das Zuhause der Navajo, wurden nachgebaut. Der Eingang zeigt immer Richtung Osten, zum Sonnenaufgang. Nur wenige Kilometer weiter liegt das Navajo National Monument. In einer grossen Sandsteinhöhle (110 Meter breit, 136 Meter hoch und 46 Meter tief) gibt es Felsenhäuser, Betatakin. Dort lebten die Navajo im 13. Jahrhundert etwa 50 Jahre lang. Von der anderen Schluchtseite aus sieht man die Höhle. Auf dem Sunset View Campground neben dem Visitor Center kann man kostenlos übernachten.

Navajo National MonumentNavajo National MonumentNavajo National Monument
Navajo National MonumentNavajo National Monument BetatakinNavajo National Monument Betatakin
Bei der Navajo Bridge bekommt man einen ersten Eindruck vom Canyon. Weiter westlich gibt es keinen weiteren Übergang über den Colorado River in Arizona. Die erste Stahlbrücke wurde 1927 gebaut und zwei Jahre später eingeweiht. Der Colorado River fliesst 142 Meter unterhalb der Brücke. 1995 wurde die neue Stahlbrücke eröffnet, die parallel zur alten Brücke verläuft. Die alte Brücke ist ein nationales Denkmal und kann zu Fuss überquert werden. Nach der Brücke beginnt Arizona Strip, die dünn besiedelte Halbwüste im nordwestlichen Arizona.

Navajo National Monument BetatakinNavajo National MonumentNavajo National Monument
Navajo National MonumentSonnenuntergang Sunset View CampgroundSunset View Campground
Am North Rim am Grand Canyon gibt es einen Campingplatz. Monate im Voraus muss man einen Platz buchen. Vor der Grenze zum Grand Canyon Nationalpark übernachtete ich im National Forest. Der Zugang zum Grand Canyon ist kostenpflichtig. Die Jahreskarte der US-Nationalparks ‹America the Beautiful› ist gültig. Es ist immer schön, wenn ich mehr Touristen an einem Ort erwarte als es tatsächlich hat. Ich bin ja auch Tourist. Vom Canyon hatte ich kein fixes Bild im Kopf. Der Blick in die Schlucht vom North Rim war für mich nicht so beeindruckend. In Mexiko besuchten wir den Barranca del Cobre, den ich beeindruckender fand.

Nähe Navajo National MonumentNähe Navajo National MonumentNavajo Land
Marble Canyon Colorado RiverMarble Canyon Navajo BridgeCliff Dweller Rocks
Grand Canyon North RimGrand Canyon North RimGrand Canyon North Rim
Auf dem Campingplatz gibt es Duschen, die man benutzen darf. Für 6 Quarter (¼ Dollar) läuft das warme Wasser 6 Minuten. Nach dem Duschen fuhr ich 30 km innerhalb vom Grand Canyon Park zum Cape Royal und Angels Window. Auf der Strecke dürfen Fahrzeuge bis zu einer Länge von 22ft (6.7m) fahren. Mein Van ist 20ft (6m) lang. Auch wenn mein Van innen ein wenig eng ist, an diesen Orten bin ich froh, dass er nicht grösser ist. Der Blick vom Cape Royal ist wirklich beeindruckend und viel schöner als vom North Rim Das Angels Window ist eine grosse Öffnung in einem begehbaren Felsen, der in die Schlucht hinausragt. Vom Rosevelt Point aus führt ein schmaler, steiniger Pfad auf einen Felsen. Am höchsten Punkt, dem Point Imperial auf 2683 Metern, hat man einen tollen Blick in die Schlucht.

Grand Canyon Cape RoyalGrand Canyon Cape RoyalGrand Canyon Cape Royal
Grand Canyon Cape RoyalGrand Canyon Angels WindowGrand Canyon Rosevelt Point
Ein Freund schrieb mir, dass der Toroweap Overlook ein echt guter Tipp ist. 100 km Schotterstrasse schrecken mich nicht ab. Vorher machte ich einen Halt beim Pipe Spring National Monument. Pipe Spring liegt innerhalb vom Kaibab Indianerreservat. Eine Wasserquelle, die 1860 von südwärts ziehenden Mormonen besetzt wurde. Es gab gewalttätige Konflikte mit der lokalen indigenen Bevölkerung. Das aus massivem Stein gebaute Ranchhaus der Mormonen, Winsor Castle, zeugt davon. Es sieht aus wie eine Burg.

Grand Canyon Rosevelt PointGrand Canyon Rosevelt PointGrand Canyon Point Imperial
Grand Canyon Point ImperialPipe SpringPipe Spring
Kurz darauf bog ich auf die Schotterstrasse ab. Den Luftdruck der Reifen reduzierte ich um etwa 20% und stellte die Stossdämpfer auf die weichste Stellung ein. Für den Camping beim Overlook muss man sich vorher registrieren und bezahlen. Wie ich später, nach 80 km, auf einer Tafel sah, gilt das auch für die letzten 20 Kilometer zum Ziel. Auf der Tafel steht der Link zur Webseite. Darunter steht, dass man hier auf sich selbst gestellt ist. Es gibt weder WiFi noch Handyempfang. Wie komme ich auf die Webseite, wenn ich keinen Handyempfang habe? Falls ich jemandem begegne, kann ich ja nachfragen. Ich traf niemanden an, den ich hätte fragen können. Ausserhalb vom Grand Canyon National Park übernachtete ich.

Nähe Toroweap OverlookToroweap Overlook Colorado RiverToroweap Overlook Colorado River
Toroweap Overlook Colorado River
Der Ausblick vom Aussichtspunkt auf den darunter fliessenden Colorado River ist gewaltig. Die letzten 10 km bis dorthin auch... Es ist die ganz obere Grenze von Weg die ich fahren will. Diese Art von Fahren macht mir wenig Spass. In der nächstgrösseren Stadt, St. George in Utah, fand ich passende metrische Schrauben, um mein Bett nach dieser Fahrt zu reparieren.

Toroweap Overlook Video

(Leider muss der Ton manuell eingeschaltet werden)

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Utah
Richtung Nordwesten?
 

Kommentare 1

Gäste - Moni am Donnerstag, 06. Juni 2024 09:23
Hallo

Lieber Hansueli
Sitze auf den Lofoten am Meer und da kamst du mir in den Sinn. Übers Internet habe ich schnell deinen Blog entdeckt und gelesen da du das Schiff verkauft hast und in einem Camper weiterziehst. Toll! Wir sind auch mit dem Camper in Norwegen unterwegs und zur Zeit auf den Lofoten. Schicke dir beste Grüsse und wünsche dir weiterhin eine gute Zeit beim Reisen. Bist du nun alleine unterwegs oder ist deine Partnerin auch dabei?
Monika Rein

Lieber Hansueli Sitze auf den Lofoten am Meer und da kamst du mir in den Sinn. Übers Internet habe ich schnell deinen Blog entdeckt und gelesen da du das Schiff verkauft hast und in einem Camper weiterziehst. Toll! Wir sind auch mit dem Camper in Norwegen unterwegs und zur Zeit auf den Lofoten. Schicke dir beste Grüsse und wünsche dir weiterhin eine gute Zeit beim Reisen. Bist du nun alleine unterwegs oder ist deine Partnerin auch dabei? Monika Rein
Donnerstag, 28. November 2024

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