Von Helen auf Donnerstag, 21. September 2017
Kategorie: Region

Alarm und Hochwasser (September 2017)

Alarm

Keine Angst, es sind keine Wirbelstürme, weder eine „Irma“, einen „José“ oder eine „Maria“. Ebenso wenig sind wir von einem Tsunami betroffen. Das heisst nicht, dass wir besorgt und betroffen über die Zerstörungen und die unzähligen menschlichen Schicksale, welche sich dahinter verbergen.

Die Sache ist folgende:
Hansueli hat drei neue Alarme eingebaut. Ausschlaggebend für die ersten beiden ist ein uns bekanntes Seglerpaar, welches bei der Biskayaüberquerung einen Motorenausfall wegen Überhitzung hatte und abgeschleppt werden musste. So haben wir nun einen Alarm im Auspuffrohr, welcher uns frühzeitig vor eventueller Überhitzung warnt, einen zweiten im Innern des Schiffes zusätzlich zu dem im Cockpit bei allgemeinem Motoralarm. Den hören wir, wenn wir uns im Salon und/oder in der Pantry befinden und einen „Einbruchalarm“, welchen wir einschalten können wenn wir weggehen oder wenn wir schlafen und uns nicht sicher fühlen.
So sind wir alarmiert, gesichert, versichert und doch nicht sicher vor den Ereignissen, welches das Leben für uns bereit hält. Trotz aller Alarme soll das Leben ein Abenteuer bleiben können.

Hochwasser - Crevettenfang


Von August bis Dezember, je nach dem wen man fragt auch länger, werden in Cherbourg kurz vor Hochwasser kleine Reussen mit Fischstückchen an der Kaimauer herunter gelassen. Die Crevetten werden bei Flut herein geschwemmt, erfreuen sich an den Fischstücken und bleiben hängen. Dies wiederum erfreut die Crevettenfischer. Es ist ein beliebter „Sport“ hier in der Marina, man stolpert über Schnüre, trifft beim abendlichen Toilettengang auf diverse Lichter, die sich bewegen. Die Crevettenfischer sind alle mit einer Stirntaschenlampe ausgerüstet und so ist nachts bei Hochwasser ein „kurliges“ geschäftiges Lichtertreiben sichtbar.

Hochwasser – unsere Dada Tux fährt auf die Slipanlage


Der Travellift des kommerziellen Hafens ist seit Anfang August defekt. Unser Ankerschaden am Bug sollte noch ausgebessert werden und darum müssen wir nochmals raus aus dem Wasser. Ein Versuch dies mit dem Travellift der Marina zu machen, scheitert. Nicht an unserem Gewicht, (obwohl mit ca. 17 Tonnen nicht besonders leicht sind) sondern an der Länge, welche wir benötigen mit dem Windgenerator und der Amateurfunkantenne. So hängen wir im Kran und kommen nicht weiter und werden wieder hinunter gelassen. Die Werft teilt uns mit, dass wir es auf die alte traditionelle Art versuchen können. Keiner scheint vorher daran gedacht zu haben, auch wir nicht. Wir fahren also unser Schiff, nach Herausnahme des Forwardsonars, welcher sonst durch den Kontakt mit dem Betonboden beschädigt würde, und hochgezogenem Kiel ganz langsam bei Hochwasser auf die Slipanlage bis wir aufstehen, vertäuen das Boot und warten bis der Wasserpegel sinkt und die Dada Tux trocken gefallen ist. Nach dem Mittagessen kommt der Maler und bessert die defekten Stellen aus, was ca. 2 Stunden dauert. Für uns heisst es nochmals einige Stunden warten, bis wir wieder schwimmen und gegen 20.00 Uhr fahren wir wieder zurück an unseren, hoffentlich für nicht mehr lange, Marinaplatz.

Kinderkrankheiten

Diese sind nun zu unserer Zufriedenheit kuriert. Etwas enttäuscht sind wir darüber, wie man sich dafür einsetzen muss und nicht einfach klein beigeben, wenn uns ein Vorschlag nicht überzeugt oder gar abgelehnt wird.
Zudem werden die Folgeschäden, welche wir durch den Ausfall des Getriebes hatten (Kratzer am Rumpf) nicht von der Werft gedeckt, sondern sind anscheinend Sache der Motorgarantie (Volvo). Diese übernehmen jedoch nur den Austausch des Getriebes. Dies hat in Inverness auch sehr gut geklappt. Wir können als Endkonsumenten nicht direkt mit der Volvowerft Kontakt aufnehmen. Dass muss immer über einen Volvohändler geschehen. Eine entsprechende Anfrage wurde vor Wochen gemacht, bis jetzt ohne Erfolg.

Nun sind wir jedoch zuversichtlich, dass wir bald wieder als Langfahrsegler unterwegs Richtung Süden sind. Wir bestellen ein günstiges Wetterfenster für die Biskayaüberquerung für nächste Woche und freuen uns sehr darauf.

Kommentare hinterlassen