Dada Tux

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unsere Reiseberichte
Nov.
02

Von den Rocky Mountains bis Küste von Oregon

Um alles für den Grenzübertritt in die USA vorzubereiten, blieb ich kurz vor der Grenze auf dem kommunalen Campingplatz in Milk River. Die US-Behörden sind sehr restriktiv, was die Mitnahme von Lebensmitteln angeht. Bei einem vollen Abfalleimer sehen sie rot. Wenn man es gewohnt ist, in Europa im Schengen-Raum zu reisen, fühlt man sich an der US-Grenze um 50 Jahre zurückversetzt. Erst einmal warten in der Autoschlange. Sogar das Auto vor mir stellte ab und zu den Motor ab. Das bedeutet etwas in Nordamerika. Immer wieder komme ich auf Parkplätzen an leeren Autos mit laufendem Motor vorbei. Ich habe ein B1/B2 US-Visum, das mich zur wiederholten Einreise berechtigt. Vorausgesetzt, ich kann den Grenzbeamten oder die Grenzbeamtin (CBP) davon überzeugen, dass es mir ein grosses Anliegen ist, in die USA einzureisen. Ob ich einreisen darf oder nicht, hängt von dieser Person beim CBP ab. Normalerweise bekomme ich das OK für einen Aufenthalt von sechs Monaten. Mein letztes OK (offiziell I-94) für sechs Monate war abgelaufen, ich brauchte ein neues. Jedes Mal fühle ich mich wie ein kleiner Bittsteller, der der Macht des CBP-Beamten oder der CBP-Beamtin ausgeliefert ist. Dieses Mal wurde der Van nicht durchsucht. Man glaubte mir, dass ich nur Zwiebeln, Knoblauch, Bananen und ein Stück Parmesankäse dabei habe. Nach 1 ½ Stunden konnte ich weiterfahren und darf die nächsten 6 Monate in den USA bleiben.



Die Landschaft im Nordosten von Montana ähnelt der von Alberta. Sie ist hügeliger, nicht mehr ganz so flach. Auf Nebenstrassen fuhr ich nach Cut Bank, dem «Coldest Spot in the Nation» mit einem grossen Pinguin am Ortseingang. Ich übernachtete auf einem relativ ruhigen Platz neben einem Spielplatz. Im nahe gelegenen Supermarkt füllte ich meinen Kühlschrank auf.

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Okt.
09

Edmonton – Calgary

Den regnerischen Tag in Prince George benutzte ich um in der öffentlichen Bibliothek den letzten Blog online zu stellen. Einen Saunabesuch konnte ich mir bei diesem Wetter nicht gönnen. Den ganzen September ist das Hallenbad wegen Revisionsarbeiten geschlossen. Beim Anstehen an der billigsten Tankstelle fragte mich ein Mitarbeiter, ob ich eine Visa Karte habe. Ja, ich habe eine Visa-Karte. Ob ich eine Visa-Karte von ihrer Firma habe. Erst da erinnerte ich mich, dass ich vor einem Jahr dort auch nicht tanken konnte, weil ich die falsche Kreditkarte habe.



Vor einem Jahr fuhr ich auf dem John Hart Hwy (BC97) von Dawson Creek aus nach Prince George, in der Gegenrichtung. Bei den kleinen Bjoux Falls machte ich einen Fotostopp. Der Name klingt schöner als es ist. In Chetwynd findet jeden Sommer das Kettensägen-Holzschnitz-Festival statt. Ich konnte kaum glauben, dass die neueren Arbeiten mit einer Kettensäge geschnitzt wurden. Einige sind sehr fein gearbeitet. Das Holz ist mit Klarlack und Farbe geschützt. Auf dem Parkplatz neben der Hauptstrasse, umringt von mystischen Figuren, übernachtete ich. Nachts fahren kaum Autos oder LKWs.

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Sep.
18

Richtung Süden bis Prince George

Beim Einkaufen in Dawson City wurde mir der Unterschied zwischen Ferienreisenden und Langzeitreisenden wieder einmal bewusst. Vor mir an der Kasse packte ein Paar seinen Einkauf in einen Papiersack mit der Aufschrift "Züri Duty Free" ein. Ich sprach sie auf Schweizerdeutsch an. Sie antworteten knapp auf Schweizerdeutsch. Das war schon die ganze Kommunikation. Ich sah, wie sie in einen Miet-Camper einstiegen. Mit Langzeitreisenden (3 Monate und länger) beginnt schnell ein längeres Gespräch, woher, wohin, wie lange und und. Mit Leuten, die nur in den Ferien reisen, ist so ein Gespräch sehr selten. Das erlebten wir auch beim Segeln.



Die Strecke zwischen Dawson City und Whitehorse kenne ich inzwischen. In den letzten Tagen wurde es herbstlicher. Die Blätter der Laubbäume und Sträucher leuchten in den verschiedenen Herbstfarben. Ich wartete 15 Minuten an einer Baustelle. Im Rückspiegel sah ich den 4x4 LKW-Camper, der sehr unfreundlich auf der South Canol Road an mir vorbeifuhr. Nach der Baustelle überholte er mich, ich fuhr ihm zu langsam. Das Auto war sehr schmutzig. Man konnte weder die Rücklichter noch das Nummernschild sehen. Nach 10 km waren wir an der nächsten Baustelle wieder gleich weit. Ich übernachtete noch einmal auf dem Pelly Crossing Camping.

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Aug.
28

Fort Nelson - Dawson City

Aus Angst vor einem japanischen Angriff auf Alaska im 2. Weltkrieg baute die US-Armee mit grossem Aufwand den ursprünglichen Alaska Highway durch Kanada. Die heutige Asphaltstrasse ist 100 km kürzer. Sie ist immer wieder von langen, langweiligen Geraden unterbrochen. Aber die Landschaft ist wunderschön. Der Alaska Highway hat immer noch den Ruf, etwas ganz Besonderes zu sein.


Im Fort Nelson Visitor Center traf ich Herbert. Der Österreicher ist mit seinem VW-Bus auf dem Weg nach Alaska. Ich versuchte ihm die Dempster Hwy von Dawston City bis Tuktoyaktuk am Nordmeer schmackhaft zu machen. Ich hatte den Eindruck, dass ihm die 1900 km Schotterstrasse hin und zurück zu weit waren. Am nächsten Tag traf ich beim Autowaschen ein junges Paar aus Schwyz. Sie nutzen einen neunmonatigen Sabbatical, um mit ihrem kleinen Van durch Nordamerika zu reisen. Beim Einkaufen begegnete ich einem österreichischen Paar. Wir fahren in die entgegengesetzte Richtung. Mit ihrem Van waren sie schon mehrmals in Nordamerika unterwegs.

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Aug.
11

Region Yellowknife

Auf der Fahrt von Hay River zur kanadischen Sonnenstube Yellowknife sah ich 110 km nur abgebrannten Wald. Auf den restlichen 380 km gab es abwechselnd verbrannten und grünen Wald. In einem Reiseführer las ich, dass man westlich vom Great Slave Lake mehr Bisons sieht als im Wood Buffalo Nationalpark. Bei mir war es umgekehrt, ich sah auf dieser Stecke keinen Bison. Entlang der Strasse sah ich in regelmässigen Abständen rechteckige Teiche. Vielleicht sind das Wasserbecken, um Waldbrände zu löschen. Der Wald ist durchsetzt mit viele kleine Seen, die nicht direkt an der Strasse liegen. Trotz des Wassers kann der Wald so trocken werden, dass er grossflächig brennt. An einer Kreuzung steht die Tafel «Remembering the Children» (Erinnerung an die Kinder). Auf einem Herz mit Amorpfeil steht 215 und rundherum viele Teddybären. Diese Tafel erinnert an den Fund eines Massengrabs von 251 indigenen Kinder bei der Kamloops Indian Residential School in Kamloops BC. Die Schule war zwischen 1890 und 1969 unter Führung der katholischen Kirche aktiv um indigene Kinder umerziehen.


Bei einem kleinen Tümpel, umgeben von jungen grünen Bäumen, übernachtete ich. Ich sah wieder mal blauen Himmel ohne verdeckenden Rauch. Auf dem sandigen Boden sah ich neuere Bison- und Bärenspuren. Die Tiere zeigten sich nicht.

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Juli
27

Geräuchert

Nach meiner Pause im Wald brauchte ich frische Lebensmittel und eine Dusche. In Hinton, dem nächstgrösseren Ort an der Yellowhead-Highway, duschte ich ausgiebig mit für mich sehr heissem Wasser. Der Reiseführer empfiehlt einen Spaziergang auf dem Beaver Boardwalk am Maxwell Lake im Süden der Stadt. Vor vielen Jahren hat ein grosses lokales Sägewerk der Gemeinde zu seinem Firmenjubiläum einen Steg durch ein sumpfiges Gebiet geschenkt. Anscheinend fehlt das Geld, um den Steg zu reparieren. Einige Stege sind gesperrt. Man kann sie nicht mehr betreten. An diesem warmen Nachmittag sah ich keine Biber (Beaver).


Nach dem Einkaufen fuhr ich ein paar Kilometer zurück, um auf die Bighorn-Highway ab zu zweigen. Ausserhalb von Grande Cache wollte ich auf einem Platz übernachten. Der Platz, der in iOverlander beschrieben war, war eine grosse Baustelle. Auf dem grossen Parkplatz in der Stadtmitte darf man übernachten. Grande Cache wurde 1966 gegründet, als man Steinkohle fand. Nur wenige Kilometer ausserhalb von Grande Cache geht eine Schotterstrasse zu den Sulphur Gates im Smoky River ab. Von Aussichtspunkten aus kann man in die Schlucht schauen. Die Bighorn-Highway führt durch den Wald. Manchmal sieht man Gas- und Öl-Anlagen und Kohleabbau. Im Norden wurde die Landschaft gelb. Es gibt grosse Rapsfelder, kurz vor der Blüte und andere, die schon blühen. Manchmal sieht man auch Getreidefelder, Weiden mit grossen Heuballen oder kleine Wälder.

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Juli
16

Hin und her und Nationalparks

In Fairmont Hot Springs, British Columbia (BC) in Kanada, nahe der USA Grenze ist Anne mit ihrer Familie in den Ferien. Vor paar Monate machte ich mit ihnen ab, dass ich sie besuche. Die Strecke von Kalispell in Montana zu ihnen wäre in einem Tag machbar. Ich hatte es nicht eilig und übernachtete jeweils vor und nach der Grenze zwischen den USA und Kanada an einem kleinen See. Der Grenzübertritt nach Kanada verlief reibungslos. Die üblichen Fragen nach dem Wohin, wie lange, Wohnort, Waffen, Alkohol, Cannabis, Tabak, Krankenversicherung, Haustiere, Geld und ob der Van mir gehört. Zwischen 1970 und 1985 wurde in Kanada auf das metrische System umgestellt. Ich kann den Tacho des Vans von Meilen auf Kilometer umstellen. So muss ich die Geschwindigkeit nicht umrechnen. Schade, dass der Van die Temperatur weiterhin in Fahrenheit anzeigt. Die Umrechnung von Fahrenheit in Celsius ist ziemlich kompliziert. Zum Beispiel: 68 °F in °C. (68 °F - 32) × 5/9 = 20 °C. Für mein altes Hirn ist das ziemlich schwierig. Ich machte mir einen Merkzettel.


Zusammen mit Anne und ihrer Familie verbrachte ich einen schönen Tag. Am nächsten Morgen ging es für mich weiter in Richtung Kootenay-Nationalpark. Anschliessend stehen der Yoho-, der Banff- und der Jasper-Nationalpark auf dem Programm. In den Nationalparks darf man nur auf den offiziellen Campingplätzen übernachten. Manche Plätze muss man zwei Tage im Voraus reservieren, bei anderen hat man einen Platz, wenn man zuerst kommt (sofern es noch freie Plätze gibt). Jetzt zur Ferienzeit und zudem am Wochenende ist es aussichtslos. Für den Besuch des Kootenay-Nationalparks übernachtete ich bei Radium Hot Springs auf einer Waldlichtung mit Blick ins Tal.

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Juli
01

Im Zickzack nordwärts

Ich fand in der Umgebung von Salt Lake City keine Stelle, von der aus ich über den Great Salt Lake blicken konnte. Vermutlich hätte ich den Berg hinauffahren müssen. Ich dachte, ich finde eine Aussicht auf der Strasse zur grossen Salzwüste. Eine Stelle, an der ich anhalten könnte, fand ich nicht. Auf Wikimedia gibt es Fotos vom See.



Nach dem Einkaufen fuhr ich westwärts bis zur Südwestecke der grossen Salzwüste. In der Mitte der Salzwüste, an der Hwy 80, steht der 27 Meter hohe ‹Metaphor: The Tree of Utah› des schwedischen Künstlers Karl Momen aus dem Jahr 1986. Der Betonbaum mit den sechs Kugeln ist der ‹Ode an die Freude› von Friedrich Schiller gewidmet. Bekannt ist es auch aus dem vierten Satz von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie. Ein Zaun umgibt grosszügig das Kunstwerk. Die Behörden befürchten, dass sich Teile lösen und Leute zu Schaden kommen. In diesem Teil der Salzwüste, Bonneville Salt Flats, wird jedes Jahr eine flache Piste für die Geschwindigkeitsrekorde präpariert.
Auf einer leichten Anhöhe auf BLM Land, fand ich einen fast ebenen Platz zum Übernachten.

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Juni
19

Utah

In den letzten Wochen lief nicht nur ich immer wieder heiss. Auch ohne direkte Sonneneinstrahlung im klimatisierten Van meldete mein Handy immer wieder zu viel Hitze und begann mehr und mehr Fehler zu produzieren. Ich wollte die guten Einkaufsmöglichkeiten in St. George nutzen und kaufte ein neues Handy. Nach dem Publizieren vom letzten Blog wollte ich das neue Handy in Betrieb nehmen. Bei der Auswahl entging mir, dass nur eine physische SIM-Karte möglich ist. Ich habe eine CH- und eine US-SIM-Karte. Die zweite SIM-Karte für das neue Handy muss eine eSIM sein. Ich habe ein Prepaid-AT&T mit unlimitierten Daten und Hotspot in Nordamerika. Ein Wechsel von einer physischen SIM zu einer eSIM ist am besten in einem der vielen AT&T-Shops möglich, lese ich auf der Webseite. Der Mitarbeiter im Shop benötigte telefonischen Support von der Zentrale. Nach gefühlten ¾ Stunden Support-Telefonat war das Resultat, dass mein neues Handy nicht AT&T eSIM-kompatibel ist. Zurück zur bestehenden physischen SIM war nicht möglich und eine neue konnte der Mitarbeiter am Abend nicht konfigurieren. Sein telefonischer Support hatte Feierabend, ich soll morgen nochmals kommen. Ich fluchte innerlich über meinen Kauf, über mich und überhaupt. Zurück auf dem Campingplatz überlegte ich mir, den Provider zu wechseln. Als ich das neue Handy ohne eingelegte SIM-Karte nochmals einschaltete, fragte mich ein Pop-up, ob ich meine AT&T-Nummer zu einer eSIM konvertieren will. Na klar, kann höchstens schiefgehen. Über das WLAN vom Camping installierte das neue Handy die eSIM und funktioniert seither bestens. Soweit zur Kompatibilität.


Zu Bürozeiten war auf dem Camping die klimatisierte Lobby mit dem schnelleren WLAN offen. 40 °C nachmittags war keine Seltenheit in St. George. Schatten hatte es keinen auf dem Camping. Unerbittlich brannte die Sonne auf den Van.

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Juni
04

Santa Fe – Grand Canyon

Ich las diesen Frühling mehrmals über den Namen der US-Künstlerin Georgia O’Keeffe. Die letzten Jahre lebte sie hauptsächlich in der Gegend von Santa Fe. Das Georgia O’Keeffe Museum ist ganz ihrer Kunst gewidmet. Die Stadt ist eine wichtige Kunstmetropole der USA. Zu Beginn ihrer Karriere malte Georgia O’Keeffe abstrakte Bilder. Im Laufe der Zeit wurden ihre Bilder immer konkreter und zeigten mehr Natur und Blumen.



Ich buchte auf einem Campingplatz drei Nächte. Bevor ich mich der Kunst widmen konnte, musste ich noch ein paar Arbeiten erledigen. Die Reifen mussten gewechselt werden. Ich stand auf dem Campingplatz auf Kies. Für diese Arbeit ist das kein geeigneter Untergrund. Ich fuhr auf den Parkplatz eines nahen Supermarktes. Mit jedem Reifenwechsel geht es besser, auch wie ich das Reserverad wieder in den knappen Platz unter den Van befestige. Der Van musste geduscht werden und der Motor brauchte einen Ölwechsel. In den USA gibt es viele Werkstätten, die Ölwechsel und kleinere Servicearbeiten erledigen. Man fragt einfach, ob sie Zeit haben und einen Wechsel bei einem Dieselmotor machen. Der Ölfilter war nicht vorrätig, aber das sollte kein Problem sein. In einer Viertelstunde sei einer da. Die Wartezeit betrug letztlich 90 Minuten. Manchmal bin ich blöd und frage nicht direkt nach. Ich hatte das Gefühl, dass der Arbeiter zu viel Öl hineinschüttet. 12,5 l müssen rein, nach meiner Einschätzung hat er sich um einen Kanister verzählt. Am nächsten Morgen war ich wieder dort und sie mussten einiges Öl ablassen. Leider spritzte das Öl seitwärts auf Reifen, Bremse und Radaufhängung. Nochmal zum Carwash und das Öl abspritzen. Danach dauerte es ein paar Tage, bis der kalte Motor bei niedrigen Drehzahlen genug Kraft entwickelte. Trotz des ‹verdorbenen› Morgens hatte ich genug Zeit, um mit dem Bus ins Stadtzentrum zu fahren. Eine Bushaltestelle ist direkt vor dem Campingplatz. Für Senioren kostete die Tageskarte einen Dollar. Einen richtigen Fahrplan hat der Bus nicht, man wartet einfach, bis einer kommt.

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Mai
25

Richtung Nordwesten?

Den regnerischen Morgen auf dem Ocean Pond Camping konnte ich gut nutzen. Den letzten Blog Beitrag stellte ich fertig. Am Nachmittag lies der Regen nach und es hellte auf. Die Nordlichter sollten bis nach Florida zu sehen sein. Ich sah keine. Einen grösseren Horizontbereich vom Campingplatz aus zu sehen wäre auch schwierig gewesen,. Der Campingplatz liegt schön gelegen im Wald. Der grösste sichtbare Horizontblick ist über den See. Der liegt in der falschen Richtung nach Süden.


Mein Kühlschrank und die Obst- und Gemüsekiste waren leer. In Lake City füllte ich sie auf, ebenso den Dieseltank. In den letzten Tagen leuchtete immer wieder die allgemeine Motorwarnung auf. Diese Warnung bedeutet, dass ich demnächst eine Werkstatt aufsuchen muss, um den Motor überprüfen zu lassen. Im Gegensatz zu Supermärkten haben Werkstätten sonntags geschlossen. Weiterfahren und mal schauen. Auf dem Hinweg nach Florida fuhr ich an der Küste entlang. Auf dem Rückweg wählte ich den Hwy I-10, um ein paar Meilen weiter nach Nordwesten zu kommen, mit dem Ziel kurz vor Mobile zu übernachten. Tempomat auf 62 mph (100km/h) und Sirius MX Radio auf einen der wenigen Jazz-Sender eingestellt. 70 mph (113km/h) wären erlaubt, aber dann verbraucht mein Van zu viel Diesel. Die meisten, auch die grossen Trucks, fahren 75 mph (120km/h).

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Mai
11

New Orleans und Florida

Durch das wasserreiche Gebiet sind durchgehende kleine Strassen nach Osten selten. Von New Iberia aus fuhr ich zunächst auf dem stark befahrenen Hwy 90. Nach einem kleinen Umweg über eine kleine Strasse kreuzte ich den Hwy 90 nach Houma in Richtung Lac des Allemands. An der öffentlichen Bootsrampe des Dorfes Bayou Boeuf übernachtete ich. Ich fand gerade noch einen Platz, alles war voll von Pickups mit Bootsanhängern. Gegen Abend kamen die Boote zurück, viele mit sehr grossen Motoren und entsprechendem Lärm. Irgendeine Angelveranstaltung. Viele hatten die gleichen leuchtenden T-Shirts an. Nach Einbruch der Dunkelheit hatte ich den Platz für mich allein. Auch am Sonntagmorgen war es ruhig. Am Rande des Parkplatzes liegt viel Müll herum, trotz des Schildes, auf dem eine Strafe für Müllablagerung angedroht wird.


Wie viel Müll herumliegt, ist von Bundesstaat zu Bundesstaat sehr unterschiedlich. In Louisiana liegt ziemlich viel herum. Dafür gibt es vor jeder Kirche, und davon gibt es viele, ein Verkehrszeichen am Strassenrand. Statt ‹Bump› für Bodenschwelle steht auf dem gelben Schild ‹Church›. Zum Verhältnis von Natur und Christentum kam mir dieses Bibelwort in den Sinn: «Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über Fische des Meeres, über Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!» (1. Genesis 1,28). Im Süden der USA habe ich mehrmals gesehen, wie während der Fahrt ein Becher oder leer Petflaschen aus einem Auto geworfen wurde. Ich glaube nicht, dass mit ‹füllt die Erde› gemeint war, sie mit Müll zu füllen.

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Apr.
16

Ruhig

Beim letzten Blog vergass ich die Fotos der Ausstellung des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero zu publizieren. Ein paar Beispiele vom Künstler mit den sehr dicken Figuren.


(Um die Fotos auf diesem Blog grösser an zu schauen genügt ein Klick auf das Vorschaubild. Mit einem Klick auf das grössere Foto wird es Formatfüllend ohne Rand und Bildname angezeigt. Ein Klick auf den rechten Bildrand öffnet das nächste Bild, ein Klick auf den linken Bildrand das vorherige.)

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März
28

Zurück in Phoenix

Nach 3 ½ Monaten in der Schweiz bin ich zurück in Phoenix.

Der Winter in der Schweiz war mild. Ich besuchte Familie und FreundInnen, ging ins Kino, besuchte Ausstellungen und Konzerte. Meine Emotionen pendelten rauf und runter und einige Abschiede für die nächsten Monate waren nicht leicht. Grundlegend zog es mich zurück zum Van.

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Dez.
25

Las Vegas – Phoenix

Auch in Las Vegas interessierte ich mich weder für die grossen Casinos und Shows, noch wollte ich heiraten. Mein Interesse galt im Westen von Las Vegas der Red Rock Park und im Osten das Valley of Fire. 2 Mal übernachtete ich auf dem gleichen Supermarkt Parkplatz am Stadtrand von Las Vegas. Am ersten Abend standen 12 Vans und PW’s über Nacht in der gleichen Ecke wie ich. Am 2. Abend hatte es einige mehr, ich zählte nicht mehr. Es kam mir vor wie auf einem dicht gedrängtem Campground.


Eine halbe Stunde fahrt und ich stand am Red Rock Parkeingang. Auch ohne Reservation wurde ich eingelassen und meine im Death Valley erworbene US National Park Jahreskarte war gültig. Auf einem 20 km langem Einbahn Rundkurs kommt man an verschiedene Parkplätze vorbei. Diese sind Startpunkt für unterschiedlich schwierige Spaziergänge oder Wanderungen. Wie im Death Valley warnen viele Tafeln, dass man die Hitze und Trockenheit betrachten muss. Zum Lovell Canyon führt eine Strasse für die 4x4 und genügend Bodenfreiheit empfohlen wird. Ich fuhr den Anfang des Wegs, Strasse konnte man diesen Weg nicht nennen, und kehrte wieder um. Der Weg erfordert zum Fahren die volle Konzentration. Zudem hätte ich auf dem zum Teil felsigen Weg den Reifendruck um Minimum 20% reduzieren müssen. Die Natur gehend zu geniessen war mir lieber.

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Dez.
15

Snowbirds

Im Nordwesten werden Leute Snowbirds genannt, die im Winter vom Nordwesten in den Süden ziehen. In der Schweiz nennt man das Zugvogel. Mein Van ist leider nicht genügend Winterfest, so muss ich es ähnlich machen.


In Vancouver blieb ich auf dem gleichen stadtnahen Camping. Dort steht der Van auf einem ebenen Betonplatz, gut um den Reifen mit der Schraube im Profil gegen den Ersatzreifen zu wechseln. Diesmal wollte ich in die Stadt um wieder einmal modernere Kunst anschauen. Meist schaute ich im Internet nach, ob die im gedruckten Reiseführer angegebenen Öffnungszeiten noch stimmen. Diesmal nicht und so stand ich an einem Dienstag vor der geschlossenen Art Gallery. Pech gehabt, so spazierte ich ziellos in der Stadt umher und fuhr am späteren Nachmittag mit dem Bus zum Camping zurück.

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Nov.
21

Vancouver Island

Ich blieb ein wenig länger in Vancouver und benutzte das relativ trockene Wetter um die längst überfällige Rochade mit den Reifen zu machen. Beim eisigem Wetter der letzten Wochen hatte ich keine Lust dazu. Jedes mal geht es ein wenig schneller. Auch für den Blog zu schreiben brauche ich Zeit. Die Wörter fliessen langsam zu meinen Fingern auf der Tastatur.


Nördlich von Vancouver legt eine grosse Fähre mehrmals täglich zur Vancouver Island ab. Vancouver Island ist die grösste nordamerikanische Insel im Pazifik. Wie auf vielen anderen gebirgigen Inseln hat Vancouver Island unterschiedliche Klimazonen. Der Nordwesten ist eines der regenreichsten Gebiete von Kanada. Victoria, im Südosten, hat eher mildes trockenes Wetter. Das meist besiedelte Gebiet ist der Südostteil von Victoria bis Campbell River. Der ganze Westen ist durchzogen mit Fjords die weit in die Insel hinein reichen.

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Okt.
30

Anchorage Whitehorse Vancouver

Nach 3 Stunden warten war die Umwälzpumpe der Standheizung eingebaut. In der Hoffnung, nicht mehr wegen der Heizung nach Anchorage zurückkehren müssen, ging ich für die nächsten Tage Einkaufen. Die Glenn Hwy nach Glennellen kenne ich bald gut. Mit dem Wetter war ich zufrieden, die Sicht in die verschneiten Berge war eindrücklich.


In Glennellen parkte ich auf dem gleichen Platz wie vor 10 Tagen. Kaum den Motor abgestellt begann es zu regnen. Nach dem Eindunkeln fielen grosse Schneeflocken. Ohne Nachhelfen startete die Heizung. Nichts brauchte ich mehr zu prügeln, für mein Gefühl ist dies sehr gut. Am Morgen stand ich im Schnee, diesmal ohne Sonnenschein. Der Strassenzustandsbericht nach Tok meldete auf dem ersten Drittel der Strecke schwierige Verhältnisse. Zeitweise schneebedeckte Strasse, ab und zu könne es Eisflecken haben. Ich lies mir mit dem Frühstück Zeit. Gegen Mittag wird es schon besser sein, dachte ich. Es lag weniger Schnee auf der Strasse, als ich es nach dem Bericht vermutete. Dafür lag ein Kieslastwagen seitwärts quer über der Strasse. Für mich ein Rätsel, wie der umkippen konnte. Neben der Strasse war der Boden genügend eben, so dass man mit einem Slalom um Sträucher und kleine Bäume die Unfallstelle umfahren konnte. Im Verlauf der Strecke wurde es wärmer und schneefrei.

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Okt.
13

Anchorage – McCarthy – Valdez

Glücklich, dass die Heizung wieder läuft fuhr ich zum Einkaufen und Diesel füllen. Die Strecke über Glennallen nach McCarthy/Kennicott fuhren wir vor 3 Jahren in der Gegenrichtung. Die Strasse nach Glennallen, die Glenn Hwy, führt am Matanuska Glacier vorbei. Der Gletscher ist Teil eines grossen Gletschergebietes welches ein Teil der Chugach Mountains südlich der Glenn Hwy bedeckt. Es regnete und je mehr die Strasse auf 900m anstieg begann es zu schneien. Zum ersten Mal in diesem Hebst stand ich im Schnee. Glennallen, an der Kreuzung AnchorageValdezTok, liegt tiefer, dort regnete es «nur» noch.



Während dem ich fahre ist die Standheizung ausgeschaltet. Der Van heizt genügend. Gespannt war ich, läuft die Standheizung wieder an und ist es wirklich nur ab und zu dass die Pumpe klemmt. Ohne mein weiteres dazutun bekam ich einen warmen Van. In der Nacht begann es zu schneien. Am Morgen stand ich in einer Schneelandschaft mit strahlender Sonne.

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Okt.
06

Geduld, Kenai Peninsula und nochmals Geduld

Die Wartezeit bis die Ersatzteile für die Standheizung eintreffen benutzte ich für Spaziergänge und den Besuch im Anchorage Museum. Der Stararchitekt David Chipperfield, er gestaltete den Neubau vom Kunsthaus in Zürich, baute die Erweiterung vom Anchorage Museum. In der Wechselausstellung wurden neue Werke von regionalen KünstelerInnen ausgestellt. Die Bandbreite ist gross. Ich sah neben banalem Kunsthandwerk auch ein paar interessante Objekte die mir gut gefielen. In der ständigen Ausstellung wollte ich noch einmal ein Werk von Rebecca Lyon von den Aleutian Islands sehen. Vor 3 Jahren machte mir ihr Werk grossen Eindruck. Es thematisiert die USA Atomversuche auf den Inseln. Leider hängt es nicht mehr dort, nur noch ein anderes Werk der gleichen Künstlerin.



Die Reparatur der Heizung dauerte doch ein wenig länger. Beim Einbau wurde der Anschluss von der Dieselpumpe vermurkst. Bis Montag sollte er da sein. Es wurde dann Dienstag. Danach lief die Heizung und ich konnte wieder frei Übernachten ohne auf einen externen Stromanschluss angewiesen zu sein.

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