Wir fühlen uns wohl in der für hiesige Verhältnisse kleinen Point Loma Marina und freuen uns sehr, dass ein «Plätzchen» für unsere Dada Tux gefunden werden konnte. Dies ist nicht selbstverständlich um diese Jahreszeit, sind doch die meisten Dauermieter zurück aus dem Süden. Ebenso treffen wir auf einige bekannte Gesichter von unserem Aufenthalt im November Dezember letzten Jahres, so Daniel, der eine Hunter im Hafen liegen hat, John und Susan die ebenfalls wieder zurück aus Mexiko sind.
Es wird ein Gesamtgutachten für die Dada Tux in Auftrag gegeben, der Termin ist für den 6. Juni geplant. Seit 220 Tagen sind wir im Besitze eines Kaufvertrages, abgeschlossen in San Francisco. Alles wird sortiert, die persönlichen Gegenstände aus dem Schiff genommen, geputzt …., eine vielschichtige zermürbende Angelegenheit. Ab dem 1. Juni «wohnen» wir für 14 Tage in einem Airbnb in Marina Nähe, dann ziehen wir um ins Quartier Little Italy näher beim Zentrum. Eine anmächelige Gegend, von wo wir mit dem ÖV, den Fahrrädern und zu Fuss (fast) überall hinkommen. Der einzige Nachteil: die Flugzeuge fliegen hier rund um die Uhr kaum 50 m über unsere Köpfe hinweg.
Wir erhalten Besuch aus LA von Angela und Dustin, Angela ist Schauspielerin (als solche arbeitslos), Dustin ist Freelancer im Filmbereich. An und für sich schon ein hartes «Pflaster», während der Pandemie und der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation (wie überall) für jüngere Leute nochmals härter auf eigenen Beinen zu stehen.
Erkunden von San Diego und deren Umgebung darf nicht fehlen. In Escondido, einige Meilen nördlich von der Stadt besuchen wir Niki de Saint Phalle`s Queen Califia's Magical Circle sowie in La Jolla, am Pazifik gelegen, eine Ausstellung ihrer Arbeiten aus den 1960er im Museum of Contemporary Art San Diego. In San Diego selbst stehen einige ihrer Figuren im Waterfront und im Balboa Park.
Entfernter ist der Joshua Tree Nationalpark, eine Wüstenlandschaft, berühmt durch den speziellen Joshua Baum oder Josuapalmlilie. Ebenfalls ist er ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderungen und Kletterpartien. Die ideale Besuchszeit ist im Frühling und im Herbst nicht im Sommer wie bei uns bei gemessenen 110° Fahrenheit was 43,3° Celsius entspricht. Trotzdem wandern wir durch das Hidden Valley (1,6 km) ausgerüstet mit Sonnencreme, -Hut und genügend Wasser.
Im Osten von San Diego befindet sich in etwa 140km (Luftlinie) Entfernung der Saltan See, der grösste künstliche See in Kalifornien, 66 m unter dem Meeresspiegel gelegen. Seit Jahren herrscht Wassermangel, der Seespiegel ist beträchtlich gesunken. Die Rückfahrt führt uns über längere Zeit der US – mexikanischen Grenze entlang. Der gut sichtbare Zaun oben mit Stacheldraht versehen veranschaulicht uns die Tragik welche wir bis jetzt nur durch Zeitungs- und Filmberichte kennen.
Am 29. Juni übergeben wir die Dada Tux. welche uns über gut 5 Jahre (Start unserer Reise am 7. Juni 2015 mit der ersten Dada Tux) und 33`000 NM sicher durch diverse nicht immer einfache Gewässer geführt hat den neuen Eignern.