Einen Tag benötigten wir um Dada Tux wieder auf Vordermann/Frau zu bringen um anderntags weiter Richtung Westen ziehen zu können.
Für den Moment heisst das für uns um fünf Uhr aufstehen, drei Tage hinter einander. Dabei kommt mir eines meiner Lieblingschansons von Jacques Dutronc „Paris s`éveille, il est cinqu heures“ (veröffentlicht1966!) immer wieder in den Sinn.
Die südenglische Küste gefällt mir sehr gut. Sattes grün, bepflanzte, teils geerntete Felder, Felsen in den verschiedensten Gesteinsformationen ziehen an uns vorbei. Portland Harbor ist ein grosser ehemaliger Militärhafen, was an den Eingangsfords noch deutlich zu sehen ist. Im grossen Vorhafen (über 1,5 sm lang) finden bei unserem Einlaufen gerade Regattas von zwei verschiedenen Jollentypen statt. Wir finden trotzdem einen Weg in die Marina und machen fest, geniessen das Abendessen, eine wunderbar warme Dusche und dann ab ins Bett.
(Das letzte Mal waren Bea und Tom dabei. Wir haben ganz fest an euch gedacht und an das stürmische, nasse Wetter).
Bei Sonnenschein und wenig achterlichem Wind kommt mehr unser Motor als die Segel zum Zuge. Es gibt sogar Zeit um zu lesen und mein „Sportprogramm“, welches hauptsächlich aus Dehnübungen besteht, zu absolvieren. Dartmouth ist ein reizender Ort an einem Flusslauf mit vielen farbigen Häusern, nebst den für mich traditionellen englischen, etwas düsteren, oft grösseren Gebäuden. Vor 3 Jahren machten wir einen Rundausflug River Dart und dann mit der Dampfeisenbahn zurück. Eine Reise wert, eine wunderbare Vegetation, nebst vielen wunderschönen Landsitzen ist auch das Haus von Agatha Christie zu sehen. (Brigitta erinnerst sich sicher an die vielen „Lords“, die es in Enlgand gibt).
Die Dada Tux „erwacht“ wieder früh morgens. So segeln wir heute an der englischen Riveria vorbei. Mit der „richtigen“ Strömung und etwas achterlichem Wind kommen wir gut voran. Die See ist ruhig und ist (für uns bis jetzt eher an kühle Tage gewohnt) angenehm mild. Es gibt Zeit und gute Bedingungen um unseren neuen Spinackerbaum und den ebenfalls noch nie benutzen, von Hansueli montierten Windpiloten, aus zu probieren. Beides funktioniert erfreulich, bis der Wind uns verlässt. So heisst es erneut motoren. Dafür sahen wir zum ersten Mal auf unserer Reise Tümmler, welche uns eine Weile begleiten. Wie solche Begegnungen die Seele erfreuen können! Gegen Abend kommen wir in Falmouth an und bleiben, bis wir ein gutes Wetterzeitfenster finden um über die Biskaya nach la Corunia zu segeln. (So wie die Wettervorhersage aussieht- starker Wind (bis 50kn) und viel Regen bleiben wir für eine weitere Woche in Falmouth und machen so eine Art Ferien – 10.09.2015)
Persönliche Eindrücke von unserer südost bis südwest englischen Passage
Die EngländerInnen scheinen eine andere Temperaturempfindung zu haben als ich. Oft segeln sie in kurzen Hosen und Hemden, wenn ich noch mit mindestens 2 Schichten bedeckt bin.
Die Begegnungen in den Marinas erlebe ich als entweder sehr freundlich oder sehr reserviert.
Je nach Marina, wo ersichtlich ist ob „Geld“ vorhanden ist oder nicht scheinen die Menschen in der Gegend um Dover, jedoch auch in der Gegend Cornwall / Devon wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet zu sein.
In Erinnerung bleiben werden mir die englischen Wasserhähnen. Es gibt ganz selten Mischbatterien, füllt man beim Händewaschen nicht das Becken verbrennt man sich die Hände oder man wäscht sie kalt.
Es bleiben viele Eindrücke an pittoreske Orte, Einblicke englischen Gärten mit ihrer Blumenpracht und Vielfalt, abwechslungsreiche Küsten, Segeletappen in unterschiedlichen Bedingungen, von hart am Wind bis räumlich, reffen bis kein Wind, Regen und Sonne und die ersten Tümmler.