Von Helen auf Donnerstag, 17. November 2016
Kategorie: Region

Geduld ist gefragt (Cherbourg Ende Oktober/November 2016)

Seit ungefähr 2 Monaten liegen wir im Port Chantereyne in Cherbourg. Der Steg „P“ auf dem wir liegen und einer der Gästestege ist, wird leerer und leerer. Bis jetzt war an den Wochenenden noch „Betrieb“. Es kamen Segel- und Motorboote vorwiegend aus England, verliessen den Hafen jedoch meist nach 1-2 Tagen wieder.


Segel werden hochgezogen, getrocknet und, wann immer möglich, im Schiffsinnern verstaut. Etwa die Hälfte der noch verbleibenden Schiffe auf dem Steg werden mit dem Kran auf`s „Trockene“ gelegt, für Reparaturen …..

Unsere englischen Nachbarn, welche in zwei Jahren von Ipswich nach Cherbourg gesegelt sind (aus diversen Gründen) und als nächstes Ziel die Karibik haben, reisen nach England und anschliessend nach Griechenland um dann im März die Segelreise wieder auf zu nehmen.


Ein Schweizerpaar, welches ebenfalls hier überwintert und auf einen neuen Mast wartet, fliegt im Januar für einige Wochen nach Australien.
Hansueli und ich sind unschlüssig wie, wann und wo auch wir eine „Auszeit“ von Cherbourg antreten. Wir warten vorerst einfach mal ab. Die Garcia Exploration 45, unser neues Schiff gedeiht gut. Wir sind froh können wir den Bau vor Ort erleben und ggf. Vorschläge einbringen.


Der Verkauf der Dada Tux braucht etwas Zeit und Geduld. Der „richtige“ Käufer / Käuferin wird sich finden. Das Schiff ist in tadellosem Zustand, mit Hubkiel ausgestattet und als Aluboot sehr stabil, nur eben jetzt für unseren Bedarf (Platz für 6 Personen) zu klein.

Ich fliege für eine Woche nach Las Palmas und helfe Moni ihr Schiff von Las Palmas, Gran Canaria nach Marina Rubicon, Lanzarote zu segeln. Die Schiffe in der Marina Las Palmas müssen raus und für die ARC (eine geführte Atlantiküberquerung mit ca 300 Schiffen) Platz machen. Die ARC startet von Las Palmas aus. Wir zwei sind ein gutes Frauenteam und legen sicher am Meldesteg an. Durch eine Unachtsamkeit eines Hafenmitarbeiters verletze ich meinen rechten Zeigefinger, eine typische Fingerkuppenläsion. Die Wundheilung verläuft gut, jedoch wie das so ist bei diesen Verletzungen langsam und bis sich das Gefühl wieder ganz einstellt dauert es vermutlich mehrere Monate. Von Lanzarote fliege ich zuerst nach Las Palmas und von dort nach Paris, wo Hansueli mich mit einem Mietauto abholt, da ich den letzten Zug nach Cherbourg nicht mehr erreiche. Hansueli erledigt während meiner Abwesenheit allerlei anstehende Arbeiten.


Ab und zu fegen Herbststürme durch Cherbourg und unsere Dada Tux schaukelt wie auf hoher See, vor allem wenn der Wind aus Norden kommt und direkt in den Hafen bläst. Der Segelclub ist noch aktiv und einige Wochenenden sind mit Regatten belegt. Auf einer kleinen J80 segeln 6 Personen und bei 19 an den Start gehenden Booten geht es zu wie in einem Bienenhaus.


Beeindruckend ist immer wieder von neuem der Tidenhub von gegen 7 Metern bei Springzeit.Welche Wassermassen täglich zwei Mal hin- und hergeschoben werden durch die Anziehungskraft des Mondes erstaunt immer wieder.


Hans ist unser erster Besuch in unserem „Winterlager“. Wir besuchen gemeinsam die Werft, spazieren durch Cherbourg, besuchen das Museum Cité de la mer, welches sich der Unterwasser- und der Tiefseeforschung widmet. Das Museum befindet sich im ehemaligen transatlantischen Hafenbahnhof. Wir drei führen interessante Gespräche und lassen es uns kulinarisch gut gehen. Nach drei Tagen verlässt uns Hans und wir gehen unserem Cherbourger Alltag nach.


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