Von Helen auf Sonntag, 24. Mai 2020
Kategorie: Region

Honolulu zum zweiten, «es» verändert sich

Hawaii ist eine Inselkette im Pazifischen Ozean und seit 1959 der 50. Bundesstaat der Vereinigten Staaten. Sie ist benannt nach der grössten Insel des Archipels, die inoffiziell auch Big Island heisst. Die Inselgruppe gehört zum polynesischen Kulturraum, bildet die nördliche Spitze des sogenannten polynesischen Dreiecks und wird zu den Südseeinseln gezählt.
Unsere Segelführer, Noodle's Notes von Bill Leary und Cruising Guide to the Hawaiian Islands von Carolyn and Bob Mehaffy sowie der «Landreiseführer» erzählen von herausforderndem Inselsegeln, geschichtlich wie landschaftlich sehr reizvollen und interessanten Orten. Die Feuer- und Vulkangöttin «Madame Pele» hätten wir gerne eingeladen, ebenso interessieren uns die verschiedenen Ethnien und die unterschiedlichen Traditionen auf den Inseln.



Vielleicht ein etwas gewagter Vergleich mit wenig Eigenerfahrung: mich erinnern die Hawaii Inseln ein wenig an die Kanarischen Inseln.


Nach 59 Tagen im Hawaii Yacht Club (HYC) beschliessen wir die Insel Oahu in einigen Tagen zu umrunden. Ein Art «Glücksgefühl» stellt sich ein. Wie sieht es wohl an den verschiedenen Küsten aus? Neugierig verlassen wir Honolulu bei unterschiedlichen Winden in westlicher Richtung, vorbei an Pearl Harbor, an schroffen, wenig bewachsenen Felsen jedoch Bilderbuch haften Stränden und lassen nach etwa 6 Stunden den Anker in der Pokai Bay fallen. Mit uns sind SY Alkemi mit Steve und Angela und SY Kuleana mit Dan und Kate vom HYC dabei. Wir sind nicht die Einzigen und so ankern gegen Abend gegen acht Boote in der Bucht. Der Strand (Wochenende) ist, vergleichbar mit was wir bis anhin erlebt haben, voller Leben, zahlreiche einheimische Familien mit ebenso zahlreicher Kinderschar tummeln sich am Wasser. Angelruten, SUP`s, Kanus, Tauch- und Schnorchelausrüstung gehören zur Tagesordnung. Musik dröhnt aus den Lautsprechern und innerhalb kurzer Zeit steht das «Tischlein deck dich», voll mit Fastfood, süssen Getränken, Bier. Die Menschen sind im Gegensatz zu den Menschen die wir von Honolulu kennen, dunkler mit einem polynesischen Einschlag und oft recht fett.



Spinner Delfine, Wasserschildkröten und diverse Fische sind die Entdeckung unserer Schnorchelexpedition. Am nächsten Morgen wollen wir weiter nordwärts der Westküste entlang um im Norden an der Waimea Bay zu ankern. Starker Gegenwind, sowie die berüchtigten Strömungen und Inseldüsen um die Nordwestecke erwägen uns um zu drehen und nochmals in der Pokai Bay zu ankern.



Beim zweiten Versuch umrunden wir die Insel unter Motor und Segel bis zur Kaneohe Bay auf der Ostseite. Üppig, in einer Vielfalt von Grüntönen, empfangen uns die steilen bis ins Wasser ragenden Felsen. Im Meer faszinieren uns die kleinen und grösseren Inseln, manchmal einfach die unterschiedlichen, aus dem Wasser ragenden Felsformationen, das untiefe Wasser, teilweise kaum eine Handbreit unter der Oberfläche mit den entsprechenden Wasser – Farbunterschieden, ein grossartiges Schauspiel. Auf dem Weg zurück zur «Heimbasis» begrüsst uns ein Buckelwal, jedes Mal ein Ereignis. An der Südküste stecken wir unseren Bug in eine der schönsten und bekanntesten Buchten auf Oahu, der Hanauma Bay. Sie ist immer noch geschlossen und so sehen wir sie «jungfräulich» Menschen leer.



Den Forster Botanik Garten erreichen wir mit unseren Fahrrädern innerhalb einer halben Stunde. Der Macadamia Nut Baum trägt die bekannte wohlschmeckende hawaiische Nuss. Gesättigt von diversen Sinneseindrücken kehren wir auf die Dada Tux zurück.



Wir liebäugeln noch immer mindestens die Insel Kauai zu besuchen, erfahren jedoch, dass es bis Ende Juni keine Quarantäne Lockerung für das Reisen zwischen den Inseln auf Hawaii gibt.



So kommt es anders als man denkt:
Informationen in Bezug auf eine für uns mögliche Alaskareise klingen gut. Wir können nach Kodiak einreisen, die Tage auf See gelten als Quarantäne. Unser Entschluss Anfang Juni (ungefähr gleichzeitig mit unserem 5 jährigen Jubiläum als Langfahrtreisende) die Leinen los zu lassen steht fest. Wir rechnen mit etwa 18-20 Tagen Reise für die ungefähr 2300 NM.



Fazit unseres Corona bedingten langen Aufenthaltes vom 10. März bis Ende Mai/Anfang Juni 2020 im HYC Honolulu.
Die Infrastruktur für die meisten Bootsarbeiten auf Oahu bleibt intakt, Verzögerungen sind möglich.
Auskünfte über Visum Verlängerungsmöglichkeiten werden sowohl telefonisch als auch per Mail mit grosser Hilfsbereitschaft vom CBP gegeben.
Honolulu und seine Umgebung erleben wir, soweit möglich, nur mit vereinzelten Touristen; eine Ausnahmesituation. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind geschlossen.
Wir verbringen eine ruhige, jedoch im Vergleich zu anderen LangfahrtseglerInnen, sehr angenehme «Halbfreiheit» im Hawaii Yacht Club.

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