Mit gesamt gesehen wiederum wenig Wind fahren wir in die Nacht hinein, im schon fast gewohnten 3 stündlichen Nachtwachmodus. Unser grünes Steuerbordlicht gibt den Geist auf (inzwischen hat Hansueli es wieder in Gang gesetzt) und so sind wir „einäugig“. Dafür leuchtet der Mond direkt vor unserem Bug, das Meer scheint silbern und die Sterne, inkl. Sternschnuppen, begleiten uns. Sternbilder besser erkennen ist fortan auf meiner „to do“, oder besser gesagt auf der Wunschliste.
Donnerstag Morgen erreichen wir Lagos bei wunderbarem sonnigen Wetter. Eindrücklich die Felsformationen, die nach Pinien riechende Luft. Wir sind in der Algarve angekommen.
Um in die Marina de Lagos zu gelangen wird eine Fussgängerbrücke hochgezogen. Sie wird im Moment zwischen 9 Uhr morgens und 6 Uhr abends bedient. Wer nicht während dieser Zeit ankommt, legt am Meldesteg an. So ist der Steg morgens besetzt und wir liegen kurz im Päckchen mit einem belgischen Schiff.
Festgemacht, frühstücken wir im Cockpit und ruhen etwas aus. Wir suchen den Vertreter des Spectrawassermachers auf. Wir sind zuversichtlich, dass wir es diesmal schaffen werden. Auch Gas zu erhalten scheint hier möglich zu sein.
Heute Donnerstag, 29.10.2015, sind wir immer noch in Lagos wie viele zur gleichen Zeit angekommenen Segelschiffe. Einige überwintern hier. Es gibt hier so eine Art Club, die „Lagos Navigators“. Von September bis Juni bieten sie Hilfestellungen für „neue“ an, betreiben Yoga, Tanz, Bridge, Wanderungen, Weihnachts- und Neujahrfeier inbegriffen.
Wir unternehmen Ausflüge zu Fuss der Küste entlang zur Ponte de Piedade (Foto). Die Felsformationen scheinen durch Erbeben und Tsunami entstanden zu sein. Wir fahren mit dem Zug nach Faro (gut 70 km) östlich, der Hauptstadt der Algarve, durch Reben, Mandel- Granat- Mandarinen- Zitronenbäume, Salinen, eine Vielzahl bekannter und unbekannter Blumen.
Fussdeformationen / eine Hypothese darüber
Meine Beobachtungen sind: es gibt viele SeglerInnen, welche zumindest zu deformierten Füssen neigen. Bei den Frauen scheint dies noch mehr verbreitet zu sein – vielleicht sehe ich tendenziell mehr nackte Frauenfüsse. Nebst Knick- Senk- und Spreizfüssen erfreuen sich Halluxe grosser Beliebtheit. Bei den Männern ist es mehr das Grosszehenendgelenk, welches in eine quere Richtung blickt.
Hypothese: einerseits sieht man/frau die Füsse, weil sie selten in Schuhen stecken, das erlaubt den Füssen sich mehr „aus zu breiten“. Beim segeln gibt es oft Schräglage, d.h. auch die Füsse passen sich der Lage an und werden oft einseitig belastet. Da die Frauen generell etwas kleiner als die Männer sind stehen wir vermutlich häufiger auf den Zehenspitzen um über die Sprayhood eine bessere Rundumsicht über Bug und die Umgebung zu haben.
Fazit: Die Füsse brauchen regelmässige Pflege und entsprechende Fussgymnastik um „gesund“ zu bleiben.