Reisezeit vom 24. Mai (Recife) bis 21. August 2018 (Rio Grande do Sul)
Zurückgelegte Distanz: 2756 NM (5104 km)
Besuchte Bundesstaaten
Pernambuco, Bahia, Amazonas (mit Flugzeug), Espirito Santo, Rio de Janeiro, Sâo Paulo, Santa Catarina, Rio Grande do Sul
Die Dada Tux macht Halt in
Recife, Pier Salvador, Terminal Nautico Salvador, Ilhèus, Coroa Vermelha, Los Abrolhos, Vitória, Ilha Grande (Enseada do Arbao, Matariz), Paraty, Guarujà, Laguna, Rio Grande
Dazwischen sind wir, von Salvador aus, 10 Tage im Amazonasgebiet in Manaus und in der Tariri Lodge.
Wir versuchen nebst „Schiffshaushalt“ und allem was zu unserem Alltag gehört, am jeweiligen Ort so viel wie möglich von Land und Leuten zu erfahren, zu sehen, Eindrücke auf uns wirken zu lassen.
Land und Leute
Sâo Paulo, Santa Catarina, Rio Grando do Sul: Die Nächte werden kühler, auch tagsüber ist es weniger warm. Die Landschaft verändert sich, es sind diverse Hügelketten hinter einander zu sehen, Wald, irgendwie vertrauter von was wir in Europa gewohnt sind (die meisten Einwanderer aus Europa liessen sich in diesen Gegenden nieder). Das Leben spielt sich nicht mehr nur draussen ab, Kleider als Schutz gegen Kälte sind gefragter. Dies alles bedingt einen „geordneteren“ Lebenstil, man muss wie im Kinderbuch „Frederick Maus“ von Leo Lionni, in der warmen Jahreszeit für die kalten Wintertage vorsorgen.
Erfahrung mit Behörden
Die Behördengänge sind lästig. Bei der Einreise ins Land besuchen wir drei verschiedene Behörden: Policia Federal (für Visum – 90 Tage und nicht 3 Monate), Receite Federal und Capitania dos Portos. In jedem neuen Bundesstaat geht man zur Capitania dos Portos um eine Entrada zu erhalten, beim Verlassen des Bundesstaates benötigt man eine Saìda mit der Angabe des nächsten zu besuchenden Bundesstaates. Bei der Ausreise aus Brasilien werden nochmals alle drei Behörden besucht. (Die Ausreisebewilligung wird in Uruguay als erstes wieder verlangt). Ausser, dass es zeitraubend ist, haben wir uns jedoch überhaupt nicht zu beklagen, sogar einige interessante Gespräche finden statt und wir rasch erhalten oft mit vielen guten Wünschen für die Weiterfahrt, was wir benötigen. Natürlich gehen wir jeweils „vorschriftsgemäss“ gut gekleidet = lange Hosen, Hemd und geschlossene Schuhe für Männer, bei Frauen scheint das Tenue eine weniger wichtige Rolle zu spielen, obwohl ich jeweils im „Röckli“ auftrete.
Kriminalität
Wir halten uns an die üblichen Regeln und fühlen uns während unseres Aufenthaltes nicht bedroht. An einigen Orten, wie z.B. Recife scheint die Kriminalität hoch zu sein und wir werden verschiedentlich gewarnt auch vor Piraterie weiter südlich bei Durchfahrten zwischen Festland und Inseln.
Kontakt zu anderen LangfahrtseglerInnen
Seglerische Erfahrungen
Das Küstengebiet ist über grosse Strecken, nach unserer Erfahrung von ca. Ilhéus bis Guarujà eher Wind arm. Wir haben mehr Gegenstrom als Strom mit uns. Ein Mitgrund ist vermutlich unsere (nicht ganz freiwillig) gewählte Jahreszeit. Der Wind unterliegt deutlichen Wechseln, eine zuverlässige Wettervorhersage über mehrere Tage ist schwierig. Anspruchsvoll finde ich die rasche Zunahme der Windstärke sowie der Richtungsänderung. Da wir nachts nie alleine Segel wechseln oder reffen, wird die Nachtruhe einige Male gestört. Generell segeln wir jedoch nachts eher konservativ. Wir sind froh haben wir einen grossen Dieseltank, über rechte Distanzen funktioniert die Dada Tux als Motorsegler. Vielleicht liegt es auch daran, dass die FahrtenseglerInnen doch einige Distanzen zurück legen um von einem Ort an den nächsten zu kommen und „unendlich“ Zeit zu haben ist eine Illusion und sei es „nur“ durch die Beschränkung der 90 Tage. Es gibt sie jedoch auch, DIE Segeltage mit angenehmen Winden, einer moderaten Welle, Sonnenschein so dass das Boot mit einigen Knoten Fahrt friedlich gleitet.
- Motorservice
- Antifouling
- Spinakerbaumöffnung verklemmt
- Waschmaschine, vermutlich Pumpe (wird von Tschechien nach Piriapolis gesandt)
- Superwind, ersetzen der Flügel, evtl. Lager – vermutlich ist uns ein Vogel in die Flügel geflogen
- diverse Filter ersetzen
- Impeller für Wasser und Dieselpumpe, Ersatz vom Händler falsch geliefert
- Riss im Code 0
- Zerschnittenes Fall
- Offene Stellen in der Grosspersenning und im Bimini
- Riss im Fäkalientank
- Anlegefeder gebrochen
- Leck in beiden Kugelfendern
- Fahrradschlauch defekt
In Piriapolis beginnt der Frühling. Wir bereiten uns auf die Weiterfahrt Richtung Patagonien gegen Ende Oktober, Anfang November, vor. Einige Reisen auf dem Landweg in Uruguay und Argentinien sind geplant.