Eindrücke, Erlebnisse, Gedanken zu Fuerteventura
Allgemeine Bemerkung
Wir treffen hier eine englische Familie. Sie sind seit 10 Jahren unterwegs und wollten um die Welt und sind bis jetzt bis auf Fuerteventura gekommen. Andere wollten ebenfalls um die Welt segeln, entschieden sich jedoch „nur“ tagsüber unterwegs zu sein und kehren immer wieder an die selben Orte zurück. So auf dem Schiff zu leben ist ein dauernd sich verändernder Prozess, abhängig von vielen bekannten und unbekannten Faktoren.
Fuerteventura ist die
- zweitgrösste und trockenste der kanarischen Inseln,
- am nächsten vom afrikanischen Kontinent gelegen,
- vulkanischen Ursprungs, Wanderdünen, die grössten Sandstrände auf den kanarischen Inseln, Klippen, weite Ebenen im Innern....
Wir sind im Yachthafen von Grand Tarajal
Grand Tarajal ist ein kleiner, noch wenig touristischer Ort an der Ostküste von Fuerteventura. Vom Me(eh)r, d.h. auch vom Yachthafen wirkt die Gegend sehr trocken, steinig mit höchstens ein paar Farbtupfern grün. Im Dorfkern trifft man/frau jedoch auf me(eh)r grün weil bewässert, wir sehen Geranien, Weihnachtssterne. Die das Dorf umgebenden Hügel sind sanft onduliert. Auf unseren Erkundungsspaziergängen entdecken wir erstaunlich viele kleine Pflanzen- und Sträucherarten, welche sich einen Weg zwischen den Steinen und der, für mich ausgetrockneten, spärlichen Erde suchen.
Ziegen und me(eh)r
Die heiligen drei Könige
Diese kommen in Gran Tarajal tatsächlich auf Kamelen daher. Sie bringen die Geschenke für Jung und Alt. Man wünscht sich gegenseitig „que tenga buenos reyes“. Am Vorabend findet ein Umzug mit dem Einzug der Könige statt. Für mich eine Art „Karneval“, junge Leute und Kinder die in farbigen Kostümen zu lauter moderner Musik tanzen, einzelne dekorierte Wagen und zuletzt die Könige auf ihren Kamelen.
Puerto del Rosario – Hauptstadt von Fuerteventura
Mit dem Guagua (Bus) fahren wir in die Hauptstadt mit ihren ca. 40`000 Einwohner. (Hier noch eine eingeschobene Eigenheit zu den Busfahrplänen. Die Abfahrtzeiten werden angegeben mit plus/minus 10 Min., d.h. wenn wir um 09.00 den Bus nehmen wollen, müssen wir um 08.50 auf der Station sein, kommen wir um 08.55 wissen wir nicht ob der Bus schon weg ist – andere Länder / andere Sitten-). Wir wollen den täglich stattfinden Markt besuchen, den Skulpturen, dem Kalkofen und überhaupt dem „Geruch“ der Stadt etwas nach gehen. Der Markt erweist sich als „Finte“. Nur gerade einige Fleisch- und Käsestände sind offen. Dafür sind die über 80 Skulpturen, welche vorwiegend im Zentrum und am Quai entlang aufgestellt sind und als Thema das Leben in Fuerteventura haben eindrücklich.
Me(eh)rwasser
In Meerwasser eingelegte Gegenstände brauchen me(eh)r und andere Pflege. Dazu gehört nun mal auch unsere Dada Tux, welche mindestens das Unterwasser (klar) im Salzwasser badet. Vor nicht allzu langer Zeit „belächelte“ ich die SeglerInnen, wenn sie z.B. ihre Relingstangen nach jedem segeln mit einem Tuch abwischen usw.. Jetzt ertappe ich mich dabei, dies selbst zu tun. Der Flugrost fliegt einem im wahrsten Sinne des Wortes zu und setzt sich nieder auf Wanten, Reling, Biminigestänge... Man/frau erfindet mit der Zeit so einige Tricks, wie dem am besten bei zu kommen ist. Leider geht es nicht ohne regelmässige (und oft) Pflege.
Sämtliches Süsswasser auf dieser Insel ist ebenfalls aus Me(eh)wasser. Es wird in verschiedenen Entsalzungsanlagen zubereitet. Me(eh)r Sorgfalt und weniger Verschwendung wäre me(eh)r.
Sekuritaswächter des Yachthafens Grand Tarajal
Yves, ein Belgier an unserem Steg, schlägt ein gegenseitiges sich kennenlernen der Leute am selben Steg vor. Wir sind dabei. 6 Leute versammeln sich gegen 13.00 in unserem Cockpit, jeder nimmt etwas mit. Mit deutsch, englisch, französisch und spanisch unterhalten wir uns angeregt, erfahren so einen Teil „Lebensgeschichte“ und sei es „nur“ Seemannsgarn.