Seit Ende August sind wir im Puerto Piriapolis und bleiben bis wir weiter nach Mar del Plata segeln.
Unsere ersten Erfahrungen mit den Behörden
Puerto Piriapolis
Wir melden uns über Funk, wie ich meine im Puerto Piriapolis, an und bitten um Hilfe beim anlegen damit sie uns die Leinen abnehmen und um die Bojen binden. Es gibt jedoch keine Hilfe von Seiten des Puerto. Über Funk rufe ich die „Prefectura“ an, die amtliche Stelle, welche uns kaum angekommen empfängt und all unsere Daten wissen will. Empfangen werden wir ebenfalls von Victor, vermeintlich ein Marinemitarbeiter. Er bietet uns sofort all seine Dienste an. Tags darauf sehen wir ihn in der Prefecturauniform. Es folgt die Hydrographia, die Immigration (wo man auf den Peso genau Bargeld bereit halten muss – sie geben kein Rückgeld), dann geht es zur Prefectura. Verlangte Fotokopien von den Schiffpapieren muss man vorgängig im Laden kopieren.
Die Hafengebühren lassen sich sehen: pro Tag bezahlen wir in der Nebensaison pro Tag 637 Pesos plus 230 Pesos für Strom, 290 für Wasser und 62 Pesos für das Duschen. Das Auswassern kostet 17.141 Pesos nochmals so viel für das Einwassern und das Aufbocken 4.272 Pesos. Wenn das Schiff an Land ist kommen 414 Pesos täglich dazu. Bezahlt wird jeweils Ende Monat, bezahlt man später als am 15. des darauf folgenden Monats kommen Verzugszinsen dazu. Während das Schiff an Land steht, darf nicht auf dem Schiff gewohnt werden, d.h. es kommen Hotelkosten dazu.
Zoll
Wir lassen von Tschechien (dem Herstellungsland unserer Waschmaschine) eine neue Pumpe mit einem Wert von ca. 10 Franken mit einem DHL Service express direkt zum Hafen Piriapolis kommen. Das Paket wird am Zoll aufgehalten und wir werden telefonisch und schriftlich aufgefordert zum alten Flughafen zu kommen.
Zuerst geht es zu einem Beamten, welcher die Pässe und den Lieferschein kontrolliert, stempelt und uns dann zum nächsten Beamten sendet. Dort wird das Paket vor unseren Augen geöffnet, wir müssen bestätigen, was es ist und ob es das ist, was wir bestellt haben. Das Paket wird anschliessend wieder zu geklebt. Nach Bestätigung werden wir mit anderen Papieren zum Zoll geschickt müssen 60 % Importsteuer auch für die Transportkosten bezahlen, dann geht es weiter zum Transportdienst, wiederum mit Papieren versehen. Dort bezahlen wir nochmals umgerechnet etwa 40 Franken worauf es zurück auf Feld eins geht. Da werden uns wir für das Hüten des Paketes während 5 Tagen nochmals 20 Franken verrechnet. Alles wird nochmals kontrolliert, abgestempelt und mit einem letzten Papier können wir das Paket auslösen. So sind wir nun stolze Besitzer einer neuen Wasserpumpe im Wert von einigen Franken und haben dafür etwa 200 Franken bezahlt. Und dies ohne Reisekosten. Die Pumpe hätten wir hier jedoch nicht erhalten. Hansueli baut sie ein und siehe da die Waschmaschine läuft. Jetzt fehlt nur noch das Thermoventil, welches die Werft vergessen hat ein zu bauen. Das bekommen wir wenn Margrit und Ernst von der SY Kama aus der Schweiz zurück sind.
Es gefällt uns (trotz dem Eingangsszenario) gut in Piriapolis. Alles ist übersichtlich, es hat einen hübschen Strand, gute Spaziermöglichkeiten, samstags einen grossen Markt und natürlich die Seelöwen im Hafen. Die zahlreichen diversen zu erledigenden Arbeiten nehmen ihren (gemütlichen) Lauf. Wir bestellen Ersatzmaterial für die Weiterreise, einiges ist vorhanden anderes wird bestellt und ist hoffentlich da bevor wir weiter segeln. Die Arbeiten werden vorwiegend in US$ bezahlt und ohne Quittung (wenn nicht ausdrücklich verlangt). Unser soziales Leben erblüht wieder etwas. Wir lernen die Crew der Santa Maria Australis, Dan aus England und Peter aus der Schweiz, beides Einhandsegler, Dani und Rita (Maramalda), etwas später stossen Ernst und Margrit dazu, ebenfalls aus der Schweiz. Conzalo von der Hydrographia ist eine grosse Hilfe und für uns eine Anlaufstelle für alle anstehenden Fragen; vielen Dank.
Ausflüge in Uruguay
Natürlich wollen wir vom Landesinnern ein „Auge voll nehmen“.
Montevideo steht auf dem Programm. Auf einer hügeligen Halbinsel ist ihre Lage beneidenswert Das Wasser des Rio de la Plata umspült die Altstadt. Montevideo hat allein durch seine Verschiedenartigkeit der Stadtteile viele Gesichter, Wie es sich für SeglerInnen gehört, besuchen wir als erstes den Hafen und den Segelladen, bevor wir durch die Strassen bummeln um etwas vom „Duft“ der Stadt zu erhaschen. Es bleibt noch viel zu entdecken, für den ersten Tag haben wir genügend Eindrücke zu verarbeiten.
Wir fahren gesättigt von vielen Eindrücken nach Piriapolis zurück, verbringen wieder einige Tage und kleinere Aufgaben auf der Dada Tux, bevor ein weiter grösserer Ausflug in den Nordwesten Argentiniens und zu den Iguazufällen ansteht.