Es ist Zeit Valdivia (Chile) zu verlassen und neue Regionen zu erkunden.
Chronik einer Reise die etwas anders als erwartet verläuft
Tag 1 (20.11.2019)
Bei Flut, etwas Nieselregen und Nebel lassen wir die Leinen los. Die auslaufende Tide bringt uns die gewünschte Strömung und macht zusätzlich Fahrt. Wir haben vorerst wenig Wind, dafür umso mehr unangenehme Wellen, die uns nach 5 Monaten an Land doch etwas zu schaffen machen.
Tag 2 (21.11.2019)
Langsam wird die See ruhiger, der Wind kommt aus achterlicher Richtung mit 15 – 25 Knoten. Dies beschert uns angenehmes Segeln.
Tag 3 (22.11.2019)
Der Wind bleibt angenehm und unser Zwischenziel, Robinson Crusoe auf den Islas Juan Fernandez, rückt näher.
Tag 4 (23.11.2019)
Der Wind nimmt zu, wir verkleinern die Segelfläche und laufen am Nachmittag in die Bahia Cumberland auf Robinson Crusoe ein. Über Funk bitten wir die Armada uns die Erlaubnis zum ankern zu erteilen. Der Anker hält gut (so denken wir jedenfalls) und wir fahren ihn wie gewohnt in 7 Meter Tiefe mit 50 Meter Kette ein. 500 nsm sind hinter uns. Mit dem Dinghi fahren wir anschliessend mit all unseren Dokumenten zur Armada um die nötigen Ankunftsformalitäten zu erledigen. Der Wind ist sehr umlaufend, da wir etwas nahe an einem Floss sind haben wir plötzlich das Gefühl es leicht zu touchieren. Wir nehmen den Anker hoch und setzen den Anker erneut mit der uns gewohnten Sorgfalt.
Tag 5 (24.11.2019)
Zum Fernandez Archipel gehören die Inseln Robinson Crusoe (auch màs a tierra), Isla Alejandro Selkrik, (auch màs afuera) genannt und die Isla Stanta Clara. Die Inseln sind geschichtsträchtig, waren Gefängnis und dienten dem Schriftsteller Daniel Defoe als Vorlage zu seinem bekannten Roman «Robinson Crusoe». Hier lebte der auf eigenen Wunsch ausgesetzte schottische Seemann Alexander Selkirk (1704 – 1709). Die Dresden, ein deutscher Kreuzer, wurde durch einen britischen Flottenangriff während des ersten Weltkrieges in Brand gesetzt und versank. Noch heute werden seine angeblichen Schätze gesucht.
Robinson Crusoe ist die einzig bewohnte Insel und zählt etwa 900 Einwohner, wird 14 täglich von einem Versorgungsschiff angesteuert. Auffallend sind die neuen Häuser, welche sich am Ufer entlang sehen lassen können. Dies ist bedingt durch den Tsunami im Jahre 2010 der vieles zerstört hat.
Wunderschön für mich zu erleben ist wie viele junge Familien angesiedelt sind, der Ort lebt und ist voller Energie und Freundlichkeit. Jeder kennt jeden und alle sind willkommen. Internet gibt es in der Bibliothek, ein Treffpunkt für jung und alt.
Für die verschiedenen unterschiedlichen Wanderungen lösen wir einen «Ferienpass» gültig 7 Tage. Wir entscheiden uns am ersten Tag für die Plazeta de Yunque, einen wildromantischer Waldweg. Gerade geniessen wir unser mitgebrachtes Picknick als und die Armada über VHF Kanal 16 funkt. (Praktisch alle Bewohner sind mit dem Funk unterwegs und wir werden von der Armada gebeten diesen immer bei uns zu haben).
Die Dada Tux hat sich selbstständig gemacht und triftet langsam auf die Küste zu. Welch ein Schreck. Wir brauchen mindestens eine Stunde, bis wir vor Ort sind und bitten die Armada, wenn möglich unser Schiff mit einem Armadaboot in Schach zu halten. Am Steg angekommen ist unser Dingi weg. Von weitem sehen wir, dass sich eines mit zwei Personen darin dem Steg nähert. Es ist unser Beiboot welches zwei Männer so zu sagen gekidnappt haben. Sie haben jedoch versehentlich unseren Stöpsel herausgezogen, so dass das «Böötli» halbvoll mit Seewasser gefüllt ist. Mit knapper Not schaffen wir es bis zur Dada Tux, Wanderschuhe, Socken, Hosen im Meerwasser badend. Wir starten den Motor holen den Anker auf. In dieser ganzen Zeit unterstützt uns das Armadaschiff. Wir dürfen anschliessend an einer sicheren Boje festmachen. Was ist unserer Meinung nach passiert. Da der Wind immer wieder dreht, tanzt die Dada Tux rundherum wie beim Walzer, einmal rechts, einmal links herum. Dadurch muss sich der Anker ausgegraben haben. Wir fragen uns, ob sich ein Heckanker bewährt hätte?
6. Tag (25.11.2019
Bei den HelferInnen der Dada Tux Rettungsaktion bedanken wir uns mit Schirmmützen und Halstuch aus der Schweiz und erkundigen uns über die Ausreiseformalitäten (wir verlassen Chile definitiv).
7. Tag (26.11.2019)
Wir wagen einen Ausflug zum Mirador de Selkirk und geniessen die wunderbare Sicht über das ganze Dorf und die Bucht. Wir treffen einen Nachkommen der im 18. Jahrhundert ausgewanderten Berner Patrizierfamilie «von Roth» welche zahlreich auf der Insel, nun unter dem Namen *de Roth» zu finden sind. Sie kennen ihre Geschichte, schweizerdeutsch spricht jedoch niemand mehr. Das Versorgungsschiff ist heute angekommen und so hoffen wir noch etwas frisches Gemüse und Früchte besorgen zu können. Für uns nicht ganz logisch werden zuerst Diesel, Benzin und Gas, dann alle tiefgekühlten Produkte und zuletzt die Frischware ausgeladen, d.h. das was wir möchten laden sie erst anderntags aus.
Abends besorgen wir uns alle Ausreisestempel.
8. Tag (27.11.2019)
Über Funk melden wir uns ab, müssen jedoch warten weil das «despacho fisico» (eine vor Ort Kontrolle, ob tatsächlich die selben Personen und nicht evtl. noch andere etc., das Land verlassen) an Bord statt findet.
Mit achterlichen Winden bis zu 24 kn, etwas ruppiger See, segeln wir nordwärts. Nachts nimmt der Wind zu und wir verkleinern die Segelfläche.
9. Tag (28.11.2019)
Da wir unseren Kurs nicht halten können halsen wir. Zur Unterstützung lassen wir jeweils den Motor laufen, plötzlich geht der Alarm los – Überhitzung des Motors – es wird kein See-Kühlwasser mehr angesaugt. Der Impeller ist total zerfetzt und muss ersetzt werden. So sind wir, vor allem Hansueli beschäftigt und gefordert, das tägliche morgendliche Einsammeln der Tinten und fliegenden Fischen ist gerade zu eine Erholung. Vereinzelt fliegen Möwen und Seeschwalben mit.
Die Tage sind oft grau, trüb und nachts relativ kühl, tagsüber für mich angenehm, so gut 20°. Das heisst jedoch, dass sich die Batterien immer mehr entladen. Wir versuchen alles was wir entbehren können aus zu schalten oder zu reduzieren um den Verbrauch möglichst klein zu halten, d.h. z.B. keinen Radar nachts, nur bei Unsicherheit, Kühlschrank eine Stufe tiefer, der zweite Plotter wird ausgeschaltet und die Selbststeuerungsanlage «Peterli» wird aktiviert. Dazwischen wechselt Hansueli den Impeller, kontrolliert alles mögliche und wir kriegen es hin, dass der Motor im Standgas läuft und so zumindest die Batterien etwas lädt.
10. Tag (29.11.2019)
Wir halsen wiederholt um den Kurs möglichst zu halten. Wir üben uns im Parasailor, Spibaum , dann wieder reffen und Genua setzen.
11. Tag (30.11.2019)
Täglich 2 Mal laden wir die Wetterprognosen von Predictwind über das Satellitentelefon herunter.
Mitten in der Nacht bergen wir den Parasailor und starten «mutig» den Motor mit ganz wenig Umdrehungen und der Alarm geht von neuem los wegen Überhitzung. Ob wohl noch Teile vom vorherigen Impeller irgendwo stecken?
Für uns heisst das von neuem beginnen, Hansueli bastelt mit Schläuchen eine Umgehungsansauge, welche dann leider nicht funktioniert. Evtl. haben wir zu wenig Geduld. Ein weiterer Impeller wird eingesetzt. Wir diskutieren, ob wir evtl. Iquique im Norden Chiles anlaufen oder versuchen direkt nach Salinas Ecuador zu segeln. Auch nach Iquique sind es einige hundert Seemeilen. Von der SY Black Forest wissen wir, dass die Versorgung eher «mickrig» ist. Peru wollen wir, wenn immer möglich nicht anlaufen und so entscheiden wir uns Salinas ins Auge zu fassen. Windrichtung und Stärke sind uns in den nächsten Tagen gut gesinnt.
12. Tag (1. Dezember 2019)
Ein nur wenig bewölkter Himmel wird uns beschert und die Nacht ist klar mit scheinendem fast Vollmond, Sternen und einer gut sichtbaren Milchstrasse.
Seit Juan Fernandez sind wir 420 sm gesegelt. Es fehlen uns 1690 (direkt) bis nach La Libertad, Puerto Lucia.
Während Hansueli sich einmal mehr dem Motor widmet lese ich von Gabriel Garcia Marquez «relato de un nàufrago» (Bericht eines Schiffbrüchigen) nicht gerade die ideale Lektüre.
13. Tag (2. Dezember 2019)
Eine kleine vulkanische Inselgruppe, San Felix und San Ambrosio kommt in Sicht. Sie sind unbewohnt, auf der einen hat es einen Militärflugplatz. Wir sehen drei Vogelarten, ebenfalls in drei Grössen, klein, mittel und gross. Sie umkreisen das Boot und wir erfreuen uns an ihren Flugkünsten. Der Wind ist heute sehr schwach, so dass wir mit 3 kn dümpeln, die Segel schlagen, See und Himmel sind Ton in Ton mit fein abgestuften Nuancen. Der Wind dreht über 30° auf südwest.
Heute ist «Kochtag», das Ergebnis lässt sich sehen: frischer Humus, frisches Brot und einen Geburtstagskuchen.
Der Motor läuft wieder saugt jedoch nach wie vor nur wenig Kühlwasser an, immerhin lassen sich so die Batterien im Standgas etwas laden, wenn weder Wind noch Sonne uns dabei helfen.
14. Tag (3. Dezember 2019)
Auf hoher See feiern, wir Hansueli`s Geburtstag bei Browniekuchen und Tee. In etwas über 7 sm kreuen wir das erste Schiff, «Psu Chile», ein Frachter mit Destination China am 11.1.2020.
Der Wind frischt meistens nachts auf und obwohl wir vorsorglich Segelfläche reduziert haben gibt es einen Nachteinsatz mit halsen und zusätzlich Backstagen setzen. Mit all den auszuführenden Arbeiten sind wir eine ganze Weile beschäftigt.
Um die Batterien etwas zu laden, starten wir den Motor. Doch dieser saugt, warum auch immer, dieses Mal nicht mindestens wenig sondern kein Wasser mehr an, so dass wir ihn rasch wieder abstellen. Das ganze Prozedere beginnt von vorne. Hansueli wird beinahe zu einem Schlangenmenschen, da der zum dritten Mal ausgebaute Impeller im «Bauch» der Dada Tux verschwindet. Dieser scheint jedoch diesmal nicht das Problem zu sein. Uns schlafen zu legen und etwas aus zu ruhen scheint uns das Beste zu sein.
15. Tag (4. Dezember 2019)
Ein erneuter Versuch den Motor zu starten versetzt uns in Freude, der Motor saugt minim Wasser an, keine Ahnung warum. Zumindest im Standgas läuft er und damit müssen wir uns zufrieden geben. Hansueli legt einen zusätzlichen Druckverband an, da eine Dichtung nicht mehr ganz dicht zu sein scheint.
Zum letzten Mal senden wir die täglichen zwei Positionsmail an die chilenische Armada. Wir befinden uns nun in internationalen Gewässern in genügendem Abstand von Peru. Peru, so haben wir gehört und gelesen, ist für Segelschiffe ein «no go». Das Einklarieren kostet Unmengen (anscheinend bis zu 6000 US$) und man sei der Willkür der Behörde ausgeliefert. Was immer stimmt wir wollen es nicht riskieren.
Erstmals seit dem Überhitzungsalarm stellt sich so eine Art Rhythmus ein; schlafen, wachen, ausruhen, Wetter abrufen, «haushalten», «Freizeit».
16. Tag (5. Dezember 2019)
Eine ruhige angenehme Nacht liegt hinter uns. 4-5 Bft aus räumlicher Richtung, wenig Wellen und wärmer werdenden Temperaturen lässt uns den Tag geniessen.
Morgens finden wir jeweils Tinten- und fliegende Fische auf dem Deck. Ich denke an das Anbringen eines Schildes «anlanden auf eigene Gefahr», bin jedoch unsicher ob das hilft.
17. Tag (6. Dezember 2019)
Keine Sonne, keine Sterne sind während Tagen sichtbar. Wir setzen unseren blauen Parasailor und haben so das Gefühl, der Himmel sei blau. Am späteren Nachmittag, wie gewohnt, nimmt der Wind zu und es heisst Parasailor bergen, was bei 17 kn Wind und einer Segelfläche von 154 m² zu zweit schon ein rechtes Kunststück ist. Arbeitet eine Person auf dem Vorschiff und die andere im Heck kommunizieren wir über Bluetooth Intercom. Diese Investition hat sich für uns sehr bewährt und die gute Verständigung vermeidet Fehler und die ganzen Manöver verlaufen effizienter.
18. Tag (7. Dezember 2019)
Der Batteriealarm ertönt während des Frühstückes. Er ist auf 50% eingestellt. Das Tageslicht bringt etwas Solarenergie und gegen Abend laden wir mit dem Motor etwas auf.
Albatrosse umkreisen uns neugierig – eine willkommene wunderschöne Abwechslung. Bei unserm Kontrollgang auf Deck sehen wir, dass sich zwei Schrauben im Rollgross verabschiedet haben. Sie werden sofort ersetzt.
In einem Abstand von 2 sm kreuzt uns ein chinesisches Fischerboot, das erste Boot welches wir seit unserer Reise von Auge sehen.
Sogar einen Kaffee mit Kuchen gönnen wir uns nach dem Mittagessen.
19. Tag (8. Dezember 2019)
Am Vormittag erscheint die Sonne und wärmt die Batterien und uns auf. Der Wind dreht ostwärts, wir setzen den Code Zero und laufen bei leichten Winden härter am Wind. So liefert der Windgenerator zusätzlich mehr Strom. Immer weniger weht der Wind und wir kommen kaum mehr vorwärts.
Kurz nach Übernahme von Hansueli`s Wache (zu meinem Glück) reisst eine Leine der Windfahnensteuerung und wird ersetzt.
20. Tag (9. Dezember 2019)
Dichter Hochnebel, einige Tintenfische und ein fast auf den Cockpittisch fliegender Fisch begrüssen uns am Morgen. Da wir keinen direkten Kurs fahren können, halsen wir des öfteren. Der Wind weht schwach, zeitweise müssen wir uns mit 2-3 kn Fahrt begnügen. Das duftende Brot aus dem Backofen ist im Gegenzug so etwas wie ein Farbtupfer. Schwülwarme 25° sind für mich schon fast zu viel.
21. Tag (10. Dezember 2019)
Die Nacht verläuft mit angenehmen Segelbedingungen. Der Wind dreht leicht, so dass wir weniger halsen müssen und mit hoch gezogenem Schwert können wir etwas mehr abfallen. Gegen Mittag hellt es etwas auf.
Schwärme fliegender Fische glitzern beim Vorüberfliegen. Auch erhalten wir Besuch von einer noch nie gesehenen Vogelart, ähnlich einem Kormoran und im Wasser eher wie eine Ente. Auf alle Fälle inspiziert er uns lange, versucht zuerst auf dem Superwind, dann auf dem Mast zu landen. Dies schätzen wir wenig, die Flügel des Superwindes könnten beschädigt werden, ebenso wie die Windex – Anzeige auf dem Mast. Zum Glück findet er noch einen Platz auf der Saling, eine anscheinend für beide Parteien befriedigende Lösung.
22. Tag (11.12.2019)
Nachts schönes müheloses Segeln bei Mondschein, einigen Sternen und Wolken, morgens Sonnenschein. Es wird heiss.
Ein Frachter voll bepackt mit Lastautos kommt uns gefährlich nahe. Schon bald können wir Kurs auf Salinas nehmen. Die Dada Tux scheint ein begehrtes «Hotel» (es hat ja keine anderen Schiffe in der Nähe) für einige Vogelarten zu sein. Wir erfreuen uns lange an ihren Flugkünsten.
Eine Regenfront taucht auf und vorsorglich reduzieren wir Segelfläche. Mit gutem Grund; einige Böen fegen für kurze Zeit über uns hinweg, dann klart es wieder auf.
23. Tag (12.12.2019)
Mit konstanten Winden segeln wir unserem Ziel entgegen. Um nicht in der Nacht an zu kommen drosseln wir die Geschwindigkeit und bergen die Genua. Vermehrt sind Fischer, Tanker und Frachter zu sehen und erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit. Morgen sollten wir in Puerto Lucia ankommen.
24. Tag (13.12.2019)
Je näher wir zur Küste kommen, umso mehr Discolichter umgeben uns in grün, rot, weisslichen Färbung, die grösseren Boote zünden mit Laserstrahlen auf die Dada Tux. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen mit zunehmend weniger Wind und ohne Motor all diesen Lichtern auszuweichen. Auch ich weiche aus in meiner Wache, versuche alle erscheinenden
Lichtphänomene in gebührendem Abstand zu passieren. Und doch kommt aus dem Nichts, ein Schnellboot auf die Dada Tux zu. Oh Schreck, eine Polizeikontrolle, Piraten? Ich rufe Hansueli zu Hilfe. Drei wild mit den Armen fuchtelnden Männer reden alle gleichzeitig spanisch auf uns ein. Schliesslich einigen wir uns, dass sie uns voraus fahren und wir ihnen beim Fischfang nicht in die Quere kommen. Bei Dämmerung erweisen sich die Discolichter als lauter kleine Einmann-Boote, welche sich zum Mutterschiff begeben und mit magischer Hand verschwinden. Das Boot mit den drei uns besuchenden Männern in der Nacht fährt nahe an uns vorbei, wir winken und verabschieden uns. Es ist Zeit sich in Puerto Lucia zu melden.
Über Funk meldet sich jedoch niemand. Zum Glück hat Hansueli die Telefonnummer aufgeschrieben. Wir kontaktieren die Marina und bitten um Hilfe beim anlegen. So schleppt uns ein Marinadingi zur nächsten Boje wo wir festmachen. Wir werden sofort ins Marinebüro gebracht, wo eine Menge Papierkram erledigt werden muss. Dann müssen wir auf dem Boot an der Boje so lange warten, bis die Behörden uns besucht haben und ihr o.k. gegeben haben, an den Steg verlegen zu dürfen. Das erste Mal stehen wir, wie es im Buche steht, unter Quarantäne, die Behörde (5 Personen plus die Sekretärin der Marina) kommt an Bord, überprüft Schiffspapiere, Zarpe, Pässe und stempelt und unterschreibt etliche Dokumente. Das ganze kostet US$ 150.00, welche wir bar bezahlen müssen. Sobald wir am Steg sind kommt der Kammerjäger für weitere US$ 150.00 welcher das Boot ausräuchert, egal wie sauber es ist. Dafür erhalten wir ein Dokument welches für weitere 6 Monate gültig ist.
Seit Valdivia liegen 2665 nsm und 24 Tage hinter uns.
Willkommen in Ecuador.