Von Hansueli auf Donnerstag, 13. Juli 2023
Kategorie: Van

Kauf und Übernahme vom Van

Als wir von Alaska bis Mexiko segelten, gefiel mir die Landschaft von Nordamerika sehr gut.

So reifte in mir – mit dem Verkauf vom Segelboot und gedanklichem hin und her – weiterhin in dieser Landschaft zu reisen und in Nordamerika dazu ein Wohnmobil zu kaufen.



Ich entschied mich für einen neuen CamperVan auf Basis von einem Mercedes Sprinter mit kurzem Radstand, zuschaltbarem 4x4 und Untersetzungsgetriebe und einem Euro 6c Dieselmotor. Der Sprinter ist kein echter Offroader, eignet sich – nach paar Modifikationen – gut für abgelegene Naturstrassen. Ausgebaut wurde der Van in den USA von einem grossen Camperhersteller (Entegra, Thor Industries).
Diesen Van gibt es baugleich auch als Jayco Terrain. Das beste Angebot fand ich bei einem Händler in der Nähe von Dallas. Ein paar Sachen vom Boot lagerte ich im Sommer 2022 in San Diego ein, mit der Idee dass ich es mal brauchen kann. Jetzt merkte ich, dass ich damals zu viel einlagerte.


Durch weitere Recherche fand ich den anscheinend einfachsten Weg für mich als Ausländer in den USA ein Camper zu kaufen und einzulösen, die Gründung einer Einzelfirma (LLC) an einem steuergünstigen Ort ist. Auch mit der Versicherung war es kein Problem. Ich habe eine spezielle Wohnmobil Versicherung ohne Einschränkung in der zeitlichen Nutzung und gültig in Kanada und USA. Die Vollkasko gilt auch für Mexiko. Bei der Einreise nach Mexiko muss eine spezielle Haftpflicht gelöst werden. Das dies ein Knackpunkt ist, wusste ich noch, als wir mit dem Boot in Mexiko einreisten.



Mir scheint dass der Sprinter heute in den USA das kompakte Reisemobil ist, wie es vor 40 Jahren der VW Bus war. Im Internet wird viel über die Vor- und Nachteile geschrieben und Videos publiziert. So lasse ich in Bend (Oregon) einen grösseren Dieseltank (+70%) einbauen, die Federung verstärken und Unterbodenschutz für den Motor, Getriebe und Hinterachse montieren. Plus ein paar andere Kleinigkeiten.
Ein anderer Schwachpunkt beim Jayco/Entegra Van ist die Lithium Batterie oder wie die Händler damit umgehen (dies meine Meinung). Die Ausbildung von HandwerkerInnen in den USA hat bei weitem nicht die Qualität wie in der Schweiz. Trotz den Videos auf der Herstellerseite über den Umgang mit der Elektrik in diesem Van ist die Händlerschulung vermutlich Null.


Als ich Abends am 22. Mai in Dallas ankam, sagte mir der zuständige Verkäufer, dass sie am Morgen versuchten die Batterie zu laden. Es gehe nicht und sie hätten eine neue Express bestellt. Er wusste schon einen Monat vorher, wann ich ankomme. Ja gut, was soll ich machen, von anderen las ich, dass sie über einen Monat warteten oder der Händler nach Wochen noch nichts unternahm. Am nächsten Tag entschuldigte sich der Händler, die Batterie komme nicht per Express, es daure eine Woche.


Der Batterieblock wiegt um die 90kg, 48V 210Ah ca 10kWh. Ich koche elektrisch mit einer Induktionsplatte, deshalb diese Kapazität. Auch eine Klimaanlage ist installiert. Die ist mit dabei, ohne die gibt es den Van nicht.


Die Wartezeit nutzte ich um den Van besser zu isolieren. Überall kam ich nicht hin um die halbherzige Isolation nach zu bessern. Rund 9m² Schafwolle verbrauchte ich in der Hoffnung, dass bei kaltem Wetter die Heizung nicht so viel laufen muss. Zusätzlich bestellte ich isolierende Fensterabdeckungen.



Nach dem Einbau wurde die Batterie vom Motor (zusätzlicher Alternator) und den Solarzellen geladen. Mit Aussenstrom floss nur 4 A, das Laden der Batterie würde so über 50 Std dauern. Der maximale zulässige Ladestrom ist 105 A. Im Handbuch fand ich, wie der Ladestrom eingestellt werden kann. Maximal sind mit dem Ladegerät 40 A möglich. Damit gab es Störungen im ganzen elektrischen System. Der Mechaniker vom Händler, es war Samstag, kam, suchte, telefonierte, öffnete Abdeckungen und fand nichts. Als er eine Abdeckung wieder anschraubte, sah ich ein loses Kabel. Fragte danach, aber er fand, dass es lose Kabel in diesem Van immer wieder hat. Für den besseren Zugang zum Stauraum kann ich das Bett elektrisch an die Decke hinauf fahren. Gegen Abend wollte ich es in die Schlafposition herunter lassen. Es ging nicht mehr. Schrieb eine SMS dem Verkäufer, der nach einem Geburtstagsfest vom Vortag krank im Bett lag, dass ich wegen dem blockierten Bett nicht mehr im Van schlafen kann und über das Wochenende in das Hotel neben an gehe. Vom Mechaniker hatte ich keine Kontaktdaten, die Kommunikation lief über den Verkäufer. Trotzdem kam der Mechaniker nochmals, suchte wieder und wollte vom losen Kabel nichts wissen. Ich sagte ihm, es sei jetzt kein Problem, das Hotelzimmer ist bezahlt.


Am Montag suchte der Mechaniker mit einem Kollegen weiter, erfolglos wegen dem Bett und der ganzen Elektrik. Mit einem Überbrückungskabel liessen sie das Bett hinunter, mit dem Nachteil, dass ich nicht mehr zu meinen sauberen Kleider kam. Mit dem Verkäufer kam ich überein, dass es für die Problemlösung am besten ist, wenn ich nach Middlebury ins Werk 160km östlich von Chicago fahre. Sind «nur» 1700km ein Weg in Richtung Nordost. Ich wollte westwärts nach San Diego. Lieber diesen grossen Umweg fahren und danach einen funktionierenden Van zu haben als noch lange zu warten. Wegen den Umständen bekam ich einen Check.


Jayco/Entegra bestellte und bezahlte für 2 Nächte ein Hotelzimmer und ein Auto zur freien Benutzung stand bereit. Früh am 2. Morgen bekam ich eine E-Mail, alles sei repariert und laufe. Der Van wurde vom Werk dem Händler mit einer falschen Konfiguration vom Batterieladegerät, nicht kompatible Software von Touchscreen und der dazugehörigen Blackbox ausgeliefert. Zusätzlich waren die Zusatzscheinwerfer auf dem Dach am falschen Ort angeschlossen. Wegen dem Bett war es das lose Kabel, welches doch nicht überflüssig ist. Einfach Dinge, die mit einer guten Endkontrolle vermeidbar wären.


In Dallas kaufte ich mir nur das Nötigste. Ich wusste, im San Diego Lager hat es Bettwäsche, Kissen, Frotteetücher und und. Mich Waschen und Schlafen musste ich jetzt schon. Um mich wohnlicher einzurichten, wollte ich die Sachen aus dem Lager so schnell wie möglich.
So fuhr ich wieder zügig zur Westküste mit einem Halt in Phoenix. Dort wartete ein zusätzliche Box (Stauraum) auf die Montage an die Hecktüre.


Meistens übernachtete ich auf der Fahrt auf Parkplätzen und entschied mich jeweils gegen Abend wie weit ich noch fahre. Auf den meisten Walmart (grosse Warenhauskette, ich kaufe an anderen Orten ein) Parkplätzen darf man über Nacht stehen. Einmal Übernachtete ich auf einem Casino Parkplatz in einem indigenen Reservat. Für eine Nacht bekommt man die Erlaubnis. Der Ausweis wird kopiert und ein vorbereitetes Blatt muss man unterschreiben. In San Diego ist es seit diesem Jahr generell verboten auf einem Parkplatz zu übernachten. Vor einem Jahr sahen wir einige Vans auf den Parkplätzen. Meine Vermutung, durch die grösser gewordene Obdachlosigkeit wegen Corona wurden es immer mehr. Jetzt nach Corona die Augen zu und das Übernachten im Van auf Stadtgebiet zu verbieten. Ich fand ausserhalb der Stadt in einem Naturpark Camping für paar Tage einen Platz.


Durch die Verzögerung mit dem Batterie wechseln und meinem Umweg musste ich den Einbau vom Dieseltank, etc., verschieben. So konnte ich mir Zeit lassen mit Nordwärts zu fahren. Unbedingt wollte ich die grossen Redwoods (Mammutbaum) im Norden von Kalifornien besuchen. Wir Menschen sind winzig neben diesen mächtigen Bäumen. Eine weitere Tourismusattraktion besuchte ich nochmals, den Crater Lake. Der Krater eines erloschene Vulkans ist mit klarem Regen und Schnee Wasser gefüllt. Als Insel ragt ein kleinerer Vulkan aus dem Wasser. Tief Blau scheint das Wasser vom tiefsten See der USA.


Die Nacht bevor ich den Van in die Werkstatt brachte übernachtete ich an einer ruhigen Strasse an Stadtrand von Bend unter jungen Linden. Abends um halb sieben parkten dort erst 2 andere Vans, beim ein dunkeln gegen neun war die Strasse voll. Alle blieben im Auto, es gab nirgends ein Kontakt zu den anderen.


Da ich in den USA unterwegs bin, passt dieses Video. Auch wenn die Musik nicht meinem Geschmack entspricht.

Willie Nelson - On The Road Again (Lyric Video)

On The Road Again
Willie Nelson

Lyrics/Music
Alan Wilson, Floyd Jones

Lyrics
On the road again
I just can't wait to get on the road again
The life I love is makin' music with my friends
And I ...
can't wait to get on the road again

On the road again
Goin' places that I've never been
Seein' things that I may never see again
And I can't wait to get on the road again

Here we go, on the road again
Like a band of Gypsies we go down the highway
We're the best of friends
Insisting that the world keep turnin' our way
And our way

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