DadaTux Blog
Ruhig
Beim letzten Blog vergass ich die Fotos der Ausstellung des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero zu publizieren. Ein paar Beispiele vom Künstler mit den sehr dicken Figuren.
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Lange suchte ich nach dem lauten störenden Knarren während ich fahre. Ich bin alleine unterwegs und kann während dem Fahren nicht aufstehen um die Lärmquelle zu lokalisieren. Der Lärm kam aus der Region der Küche und der seitlichen Schiebetüre. Mein Urteil über den handwerklich nicht so toll ausgeführten Innenausbau half sicher nicht beim schnellen Suchen. Ich suchte nach losen Schrauben, zog einige besser an, nichts half. Bis ich bemerkte, dass die kleinen Konusse, welche die geschlossene Seitentüre in einem Gegenstück fixieren, einseitige Gebrauchsspuren haben. Diese Konusse sind einstellbar. Und siehe da, während dem Fahren ist es viel ruhiger, eine Wohltat.
Nach dem Übernachten auf dem Rastplatz der Hwy I-10 besuchte ich das Arizona Sonora Dessert Museum. Es ist eine Mischung aus botanischem Garten und Zoo. Die Sonora Wüste reicht Länderübergreifend bis nach Mexiko. Der von Trump in Auftrage gegebene Grenzzaun ist eine Katastrophe für die Tierwelt der Wüste. In der Nähe vom Museum hat es einen kleinen privaten Camping. Die Besitzerin arbeitet gerne mit Metall und Schweissgerät. WC und Duschhaus baute sie selber aus Metallprofile und Wellblech. Ein ruhiger angenehmer Ort, leider war nur für einen Nacht ein Platz frei.
Über den 960m hohen Gates Pass fuhr ich nach Tucson (740m hoch). Zuerst besuchte ich das Tucson Museum of Art, nach einem Reiseführer eines der schönsten und besten Kunstmuseen der USA. Um dies zu beurteilen sah ich bis jetzt zu wenige Kunstmuseen in den USA. Kein gutes Zeichen für die US Kunstmuseen, wenn dies zu den besten gehört. Trotzdem, ob das beste oder nicht, für mich lohnte sich der Besuch.
Übers Web buchte ich für 2 Tage auf einem kleinen Camping. Wegen dem Wetter blieb ich 3 Tage. Per E-Mail bekam ich die Platznummer und den Code fürs WC, Dusche und Waschmaschine. 3 Plätze sind für Passanten, wobei einer fix von einer Keramikerin aus der Region New York besetzt ist, die im Winter in Tucson ein Atelier hat. Mir schien, dass ich beim Wassertank ein kleines Leck habe. Der Tank ist gegenüber der Batterie auf der rechten hinteren Van Seite eingebaut. Der interne Anschluss für dem Wasserschlauch war nicht mehr ganz dicht.
Auf meiner Weiterreise fuhr ich erst südwärts zur mexikanischen Grenze. Etwa 40km vor der Grenze bemerkte ich, dass auf der Hwy 19 die Distanzen nicht mehr in Miles sondern in km angeschrieben sind. Ausser die Geschwindigkeit, sie wurde weiterhin im mph (Meilen per Stunde) angezeigt. Eine Annäherung an Mexiko? Kaum. Auf den Strassen hat es immer wieder Kontrollposten der CBP (U.S. Customs and Border Protection, Zoll- und Grenzschutzbehörde) die die Leute in den Autos kontrollieren. Ich als Bleichgesicht wurde durchgewunken.
Vor der Grenze bog ich ostwärts ab, die Distanzen werden wieder in Meilen angegeben. Ich hatte keine Lust den schrecklichen Grenzzaun an zu schauen. Eine der ersten Ortschaften war Patagonia. Ich dachte nicht, dass ich so schnell wieder einmal in Patagonien sein werde. Bei diesem Patagonia ist das Meer weit weg, wie auch die Gletscher. Kurz nach Patagonia fand ich auf BLM Land einen ruhigen Platz zum übernachten.
Der nächste Tag war voll touristisch. Ich besuchte in Tombstone eine ‹Gunfight - Stunt Show›. Tombstone ist auf das touristische alte Klische vom Wilden Westen ausgerichtet. Viele Souvenirs Shops mit Wildwest Klamotten und sonstigem Zubehör. ‹Echte› alte Bars und Saloons mit Fast Food oder Cowboy Mahlzeiten. Gut ging die Show nicht länger als 40 Min. Vor der Show mussten wir BesucherInnen lernen, wie wir bei Gutem und bei Schlechtem zu reagieren haben. Gerne verzichtete ich aufs mitmachen.
Meine weitere Route führte bei Bisbee vorbei, einem alten Bergbaugebiet. Im Tagbau wurde vor allem Kupfer abgebaut. Weiter fuhr ich zum Chiricahua National Monument. Ausserhalb übernachtete ich auf National Forest Land. Auch auf diesem Land darf frei übernachtet werden, ausser es ist ausdrücklich untersagt. Seit 100 Jahren steht Chiricahua National Monument unter Schutz. Die Gesteinsformationen sind eindrücklich. Auf dem ¾ stündigen Aufstieg zum Sugarloaf Mountain (2222m) lief ich in den Schattenbereichen über Schnee.
Am späteren Nachmittag fuhr ich über den kaum wahrnehmbaren Apache Pass nach Bowie. Die paar Meilen über den Pass ist eine gut fahrbare Schotterstrasse. Kurz vor Bowie passierte ich grosse Pistazien Plantagen mit Bewässerungsanlagen. Danach, zwischen San Simon und Lordsburg durchquerte ich auf der Hwy I-10 ein extrem trockenes Gebiet. Schon dunkel war es als ich auf dem Rastplatz kurz vor Las Cruces einen Parkplatz fand. Scheint ein beliebter WoMo Ort zum Übernachten zu sein.
Östlich von Las Cruces (White Sands Missile Range) zündete die USA die erste Atombombe. Paar Meilen weiter ist das White Sand National Monument, die grösste Gipswüste der Welt. Eindrücklich, sieht aus wie Schnee. Nicht wissend, wie gross die atomare Verseuchung vom nahen Testgelände noch ist, spazierte ich auf den Dünen umher.
Auf der App iOverlander sah ich einen BLM Platz in der Nähe von Alamogordo. Für den letzten Teil der Strasse brauche es genügend Bodenfreiheit. Sollte für meinen Van keine Sache sein. Der Weg war wirklich ausgewaschen. Der erste einigermassen ebener Platz passte mir nicht. Ich stand noch leicht auf dem Weg und rundherum war der Boden mit verschossenen Schrotpatronen übersät. An einem anderen Platz schaffte ich den Van zu parken ohne eines der kargen Gebüsche um zu fahren. Die Aussicht und der Sonnenuntergang war schön. Freies Campieren ohne irgendwelche Infrastruktur auf öffentlichem Grund wird in den USA ‹boondocking› oder ‹dispersed camping› genannt.
50km nördlich, für USA Verhältnisse gleich neben an, ist Three Rivers Petroglyph Site mit über 21000 Felszeichnungen auf grösseren Steinen. Die Zeichnungen werden den Jornada Mogollon zugeschrieben, die zwischen 200 – 1450 in diesem Gebiet lebten. Zum Park gehört ein kleiner Camping. Ich machte mir keine Hoffnungen für einen freien Platz. Beim Ankommen fragte mich die Frau hinter dem Schalter, ob ich nur die Steine anschauen will oder einen Platz auf dem Camping brauche. Insgesamt blieb ich 3 Nächte. Die Wetterprognose für die nächsten Tage war regnerisch und kühl. Bis anhin sah ich alte Felszeichnungen auf Felswände, hier sind die Zeichnungen auf grösseren Steinen. Und auf die Steine, auf denen ich stehe, sollte ich beim Fotografieren besser aufpassen. Ich rutschte aus und bekam ein paar Kratzer am rechten Bein. Noch Glück gehabt.
Nach 3 Tagen schien die Sonne wieder, gut für meine Weiterreise. Trinkwasser konnte ich auf dem Camping füllen und den Grauwassertank in Alamogordo entleeren. Für paar Dollar durfte ich im Freizeitzentrum unter die Dusche. Der weitere Weg führte mich über Cloudcroft auf 2630m nach Osten. Cloudcroft ist das südlichste Skigebiet der USA. Am Vortag wäre ich hier ohne Sicht im Schneegestöber gefahren. Das wäre schade gewesen.
Neben Carlsbad übernachtete ich am kleinen Stausee Avalon Lake. Ich war nicht der einzige. Die möglichen ebenen Plätze liegen weit auseinander, so sah ich die Anderen nur aus der Ferne. Trotz des berühmten Namens interessierte mich in Carlsbad nur den Living Desert Zoo and Garden State Park. Der Park ist in die Jahre gekommen und es werden auch Elche gezeigt, die meines Wissens nicht in der Wüste leben. Dafür durfte das USA Wappentier, der Weisskopfadler nicht fehlen. Die Carlsbad Caverns mit einer der grössten Tropfsteinhöhle liegt weiter südlich. Nach den Angaben der Webseite schätzte ich die Chance, heute einen Eintritt zu bekommen, als sehr gering ein. Dies war auch so. Auf der Weiterfahrt nach Fort Stockton blieb ich 1 ½ Std in einem Stau stecken. Was der Auslöser von Stau war, keine Ahnung. Hier kam ich definitiv im Erdöl und Gas Fördergebiet an. Ich dachte nicht, dass die Förderpumpen, die ich aus alten Filmen in Erinnerung habe, noch in Betrieb sind. Auf einem LKW Parkplatz übernachtete ich. BLM Land, auf dem man frei übernachten darf, gibt es in Texas nicht.
Eine Tropfsteinhöhle fand ich in der Nähe von Sonora, die Caverns of Sonora. 10 Min nach meiner Ankunft begann eine Führung, wir waren 7 Gäste. Die Höhle kann nicht mit Superlativen, wie die von Carlsbad, punkten. Dafür mit persönlichere Betreuung. Im ersten Teil des Höhlensystems hat nahezu keine Tropfsteine, der 2. Teil ist übersät mit sehr verschiedenen Formen. Ein kleiner Camping gehört zu Areal,
Ich zog es vor zurück ins Tal zu fahren und auf einem Rastplatz der Hwy I-10 zu übernachten.
Je weiter östlich ich fuhr wurde die Landschaft immer grüner und mit blühenden Blumen auf den Wiesen. Ungewohnter Anblick nach so viel trockener Landschaft. Zeitweise fuhr ich durch Schwärme von Schmetterlingen, es sah aus wie leichter Schneefall. Einige fanden den Tod auf der Windschutzscheibe und am Kühler.
Nicht ganz klar ist in der App iOverlander beschrieben, ob es in der Nähe der Bootsrampe am Yarbrough Lake erlaubt ist zu übernachten. Die asphaltierte Schlaufe war für die Breite vom Van fast zu stark zugewachsen. Einige Gebüsche kratzten arg. Von dichtem Gebüsch umringt fand ich einen passenden Platz. Direkte Sicht zum nahen See hatte ich durch die Sträucher keine. Auf einem Spaziergang fand ich einen Trampelpfad zum See. Zum ersten mal sah ich einen Alligator in Freiheit. Als ich mich für ein besseres Foto näher hin wagte, verschwand er schnell ins Wasser. Den bewölken nächsten Morgen benutzte ich für die längst überfällige Reifenrochade. Alle 5000km wechsle ich die Position der Reifen, inklusive des Ersatzreifens, damit alle Reifen gleichmässig benutzt werden. Die härteste Arbeit ist immer am Schluss mit der Montage vom 41kg schweren Ersatzreifen unter dem Heck. Für die Reifengrösse ist der Platz sehr knapp, mit der brachialer Gewalt vom Wagenheber kann ich die Halterung fixieren. In einem Reifenprofil versteckte sich ein kleiner Skorpion. Wenn schon arbeiten, dachte ich mir, dass den Solarzellen sicher mal eine Reinigung gut tut. Kaum war ich auf dem Dach, fuhr ein Fischerei- und Jagdaufseher vorbei. Ob ich fische wollte er wissen. Übernachten dürfe ich hier nicht, ein paar km weiter gebe es auf der Halbinsel am See einen schönen billigen Camping von der Texas Park Verwaltung. Ich sagte ihm natürlich nicht, dass ich schon eine Nacht hier war. Zum Glück kam er nicht, als ich am Reifenwechsel war. Für Samstag auf Sonntag bekam ich auf dem Camping einen Platz, bis Montag nicht. Am Montag den 8. April war die Sonnenfinsternis. In dieser Region wurde sie zu 100% vorausgesagt.
Wallydocking ist übernachten auf einem Walmart Supermarkt Parkplatz. Dies machte ich in Victoria. Die Voraussage für Victoria war eine 95% Sonnenabdeckung durch den Mond. Die Voraussage für das Wetter war so, dass die Sonne durch eine dichte Wolkendecke nicht sichtbar ist. Und diese Voraussage stimmte zu 100%. Das trübe Wetter wurde einfach ein wenig dunkler, das was es gewesen. Dafür ein Aufsteller am nächsten Tag. Die Klimaseniorinnen SchweizKlimaseniorinnen Schweiz bekamen vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte recht, der Klimaschutz ist ein Menschenrecht.
Mal wieder ans Meer, an dem Golf von Mexiko. Südlich von Houston gibt es öffentliche Strände wo man mit dem WoMo stehen darf. Die Häuser in der Nähe vom Meer stehen alle auf 3 – 4 m hohen Pfählen. Am Meer stand ich, genussvoll war es nicht. Das Wetter wurde nicht besser, wie auch die Sicht. Ein böiger Wind lies den Van die ganze Nacht immer wieder zittern.
Östlich von Houston blieb ich 2 Nächte auf einem Camping. Mich gründlich waschen und Wäsche waschen war angesagt. Auf dem Weg dorthin wusch ich den Van, nach der salzigen Nacht fand ich es angebracht.
Bei schönem Wetter fuhr ich weiter ostwärts zu meinem nächsten Ziel, ein alter Parkplatz am Mud Lake. Nur wenige km vom Meer entfernt. Mitten in einem flachen Gebiet, durchzogen mit viel Wasser. Als ich ankam, bemerkte ich noch keine. Etwas später wurde ich von einem Mückenschwarm überfallen. Mit den Mücken hatte ich bis jetzt Glück, auch in Alaska. Natürlich folgten mir einige beim einsteigen in den Van. Am nächsten Morgen strich ich mich mit AntiMücken ein.
Ein kleiner Umweg brachte mich zum Pintail Wildlife Drive und Boardwalk. Erst musste ich mit der gratis Fähre über den Calcasieu Ship Channel. Auf einem Holzsteg spaziert man über dem seichten Wasser. Drei kleinere Alligatoren sah ich, sie liessen sich von mir in keiner Art stören. Vermutlich sind sie sich an Menschen auf dem Steg gewohnt und betrachten sie nicht als Gefahr. Auf dem Autorundkurs sah ich einen grösseren Alligator, der sich gar nicht fotogen präsentierte. Die quakenden Frösche waren zu weit weg um sie zu sehen.
Immer wieder sehe ich überfahrene Tiere am Strassenrand. In dieser Gegend waren es kleinere Alligatoren und ab und zu eine Schildkröte. Eine Schildkröte hatte Glück, nach einer Kurve sah ich sie noch rechtzeitig und konnte ausweichen. Die jungen Maispflanzen auf riesigen Feldern, an denen ich die letzten Tage vorbeifuhr, werden in dieser Gegend vom Zuckerrohr abgelöst. In New Iberia machte ich wieder Wallydocking auf dem Walmart Parkplatz.
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