Nach der Überfahrt von Lagos wird die Dada Tux wieder aufgeräumt. Das dauert einige Tage bis wir und das Schiff in den (Land-Schiff)Alltag finden.
Wir machen uns in Arrecife (jetzt Hauptstadt von Lanzarote, vorher war es Teguise) kundig über Einkaufsmöglichkeiten, Schiffausrüstung; wir finden einen guten deutschsprachigen Reiseführer von dieser vulkanischen Insel und einen spanischsprachigen von allen kanarischen Inseln.
Seit ein paar Tagen hat sich unser Schiffsinventar um einen Mixer, eine kleine Küchenwaage, ein leichteres nordisches Duvet, eine Joghurtmaschine erweitert (diese schon aus Lagos). Um eine nochmals verbesserte Wasserqualität zu erhalten sind wir auf der Suche nach einen Karbonfilter und der neue Wasserschlauch spritzt nicht mehr auf alle Seiten. Wir kaufen eine neue Reffleine für die Genua (die alte ist etwas „angeknabbert“ und wir trauen ihr nicht mehr so viel zu).
Mit dem Fahrrad radeln wir von Arrecife nach Playa Honda, vorbei am Flughafen, Playa de Matagorda, Playo de los Picillos bis Puerto del Carmen, wo wir uns eine Erfrischung gönnen und am Strand mit seinem vulkanisch weichen schwarzgelben Sand die Füsse vertreten und das Gesäss etwas entspannen.
Ferienhaussiedlungenreservieren reihen sich entlang der Küste. Erfreulich ist, dass jedoch der Meerzugang, selbst für die Hotels, nicht direkt ist, sondern allen offen steht.
Es wird noch vereinzelt gebadet (21°), am Strand gesonnt (25°) – jedoch nicht von uns. Wir ziehen es vor „unterwegs“ zu sein.
Geburtstagsessen
An Hansueli`s Geburtstag wollen wir auswärts essen und etwas feiern. Wir reservieren in einem nordafrikanischen Restaurant (Chef Nizar) und erkundigen uns über die Auswahl an vegetarischen Gerichten. Leider wurde es dann zu kompliziert und schwierig, (wir hätten für die vegetarische Variante einige Euros mehr bezahlen sollen, als das gleiche Gericht mit einem teuren Fleisch) so dass wir das Lokal verlassen und uns schliesslich mit einer guten Pizza, Salat und Wein zufrieden geben. Die Nachspeise – Hansueli`s Geburtstagskuchen – essen wir auf dem Schiff.
Wir skypen mit Anne und Familie und meiner Schwester Susanne. Es ist schön, Lia und Thea (meine beiden Enkelmädchen) doch ab und zu sehen und zu hören was so allerlei an anderen Orten geschieht.
Wir lernen das Paar auf der Pegasus etwas kennen, treffen uns zu einem gemütlichen Apéro und tauschen Erfahrungen aus. Jede Crew hat ihre eigene Geschichte, welche man/frau eine Zeit lang teilt, bevor es weiter geht.
Wir besuchen das Museo International de Arte Contemporaneo im Castillo de San José in Lanzarote und lernen dort in einer Sonderausstellung die Werke des englischen Künstlers Jason deCaires Tylor kennen. Sein Ziel ist es mit seinen Betonskulpturen künstliche Riffe in der Karibik zu schaffen.
Drei Tage sind wir mit dem Auto unterwegs und besuchen viele interessante, schöne und für mein (unser) ästhetisches Empfinden gut gelungene Touristenzentren. Cesar Manrique, ein Architekt und Künstler von Lanzarote (1919 – 1992) ist „allgegenwärtig“ auf der Insel hat es jedoch verstanden Kunst und Gegend in einen wundervollen Einklang zu bringen.
So besuchen wir nördlich von Arrecife den „Jardin de Cactus“ eindrücklich angelegt mit über 7200 Kakteen,
„Jameos del Agua“
sowie die „Cueva de los Verdes“, welche im Innern von Vulkantunnels angelegt sind,
den „Mirador del Rio“ von wo man/frau einen spektakulären Ausblick hat. Westlich von Arrecife erkunden wir den „Parque Nacional de Timanfaya“,
eine Zone welche durch die Vulkanausbrüche um 1730 - 1736 und um 1824 herum drastische Veränderungen von Lanzarote hervorgerufen haben und über ein Viertel der Insel bedecken.
Die Gegend „Geria“ zeigt eindrücklich, wie der sogenannte „Trockenanbau“ angewandt wird, wie dem Vulkanboden fruchtbare Erde abgerungen wird. Es ist das Gebiet des Rebenanbaus. Die Reben werden zweieinhalb Meter in die Erde eingepflanzt, mit Lavaerde bedeckt und mit einer halbkreisförmigen Mauer aus Lavastein vom Wind geschützt.
Mit Wanderschuhen, Proviant und Kamera ausgerüstet besteigen wir den „Montana Blanca“, ein weiterer Vulkanberg.
Die Sicht vom Gipfel über die ganze Insel entschädigt für den steilen Aufstieg.
So sind wir vorübergehend wieder „Landratten“. Dies gehört für uns zum Langfahrtsegeln genauso wie das Unterwegssein mit der Dada Tux.