Es ist Zeit zum weiter reisen auch wenn es nicht der Nordwind (wie im Film Chocolat) sondern eher der Ostwind weht.
Mittlerweile finde ich es nicht mehr aussergewöhnlich gegen Abend die Leinen los zu lassen und in die Nacht hinein zu segeln, damit wir anderntags bei Tageslicht ankommen. Dies hätte ich vor einem Jahr noch kaum für möglich gehalten. Kurz vor 18.00 Uhr verabschieden wir uns von unseren Bekannten aus Gran Tarajal, rufen ein letztes Mail die Wetterdaten ab und los geht`s. Der Wind hat deutlich abgeschwächt und die erste Zeit sind wir froh um den Motor. Dann jedoch um die Ablösung der Nachtwache, welche wir ab 20.00 Uhr im drei Stunden Rhythmus machen, frischt es auf. Wir setzen Segel und zuerst mit 6 kn, später über 7 segeln wir dahin. Bei der nächsten Wachablösung reffen wir, da der Wind etwas zunimmt und wir laut Berechnungen „zu früh“, d.h. noch bei Dunkelheit in Las Palmas ankommen würden. Die Lichter dieser Insel sind von weit her zu sehen. Der rege Schiffsverkehr, Frachter, Fischer, Tanker, Kreuzfahrtschiffe macht mir etwas zu schaffen. Zwei Mal starte ich zusätzlich den Motor, funke einen Frachter an mit der Frage ob er uns sieht und welcher Kurs er denn zu nehmen gedenke – keine Antwort. Ein grosses Fischerboot steuert geradewegs auf uns zu ohne irgendwelche Anstalten für ein Ausweichen zu machen. Kurz vor 08.00 am 2.2.2016 fahren wir durch die Hafeneinfahrt. Wir werden von zwei Hafenmitarbeiter in einem Dinghi in Empfang genommen und zu unserem Platz dirigiert. Hier liegen wir sicher und gut vertäut die nächsten ca. 4 Wochen.