DadaTux Blog
Vorübergehend sesshaft in Cherbourg, Normandie, Frankreich (ab 5. September 2016)
Ungeplant und doch selbst entschieden sind wir im Port Chantereyne in Cherbourg. Dada Tux liegt festgemacht am Steg P Nr. 42 mit Wasser und Landstrom. Wir richten uns für eine längere Zeit in der kühleren und feuchten Gegend ein. Bis jetzt ist das Wetter sehr angenehm. Dies hat vor allem am Wochenende noch einige EngländerInnen zu einer Kanalüberquerung animiert, ebenso findet eine Regatta mit über 30 Booten von der Isle of Wight bis nach Cherbourg statt. Nach und nach leeren sich die Gästestege, die ein- und auslaufenden Boote werden immer weniger – das Ende der Segelsaison ist in Sicht.
Die zwei Gründe dafür sind
Verkauf der Dada Tux und der Bau unseres neuen Schiffes. Der Verkauf schmerzt schon ein bisschen, haben wir die Dada Tux doch mit viel Liebe und Sorgfalt auf unsere Bedürfnisse in den letzten 5 Jahren aufgerüstet. Es gibt ein paar Interessenten. Wenn jemand „zuschlägt“ erhält er/sie ein sehr gut ausgerüstetes Schiff in einem tadellosen, gepflegten Zustand. Aus vorwiegend familiären Gründen haben wir uns für ein grösseres Boot entschieden, welches hier in Cherbourg gebaut wird. Der Rumpf ist fertig und da wir vor Ort sind können wir den Bau gut verfolgen und ggf. Wünsche, resp. Änderungen möglichst rechtzeitig angehen.
Cherbourg
ist eine eher triste Stadt mit ungefähr 40`000 Einwohnern. Bekannt ist sie primär durch die Befreiung durch die Alliierten während des zweiten Weltkrieges. Es gab viele Tote und die Zerstörung war gross. Dies ist der Stadt heute noch anzusehen. Der Hafen ist eine Flottenbasis der französischen Marine geblieben. Zudem besitzt Cherbourg die weltweit grösste Reede
Nur 18 km von Cherbourg entfernt befindet sich die Atomwiederaufbereitungsanlange La Hague. Noch vor kurzem wurde Atommüll einfach in Fässern in der Nähe der englischen Kanalinseln entsorgt. Es gibt heute auf der Insel Alderny vermehrt Kinderleukämie. Ein Zusammenhang mit den radioaktiven Abfällen wird jedoch bestritten. Radioaktives Abwasser fliesst heute noch ins Meer.
Unsere Aktivitäten im Winterlager
Wir erledigen viele Kleinigkeiten unter und auf Deck. Velofahrten mit unseren Alurädern bringen uns an den Strand und in die nähere Umgebung. Im Kulturprogramm entdecken wir die Zirkusschule La Brèche und besuchen eine beeindruckende Aufführung einer erst seit einer Woche eingetroffener 15 ZirkusschülerInnen aus der ganzen Welt. Diese Artistenschule gibt es seit dem Jahre 2000, 2006 bezogen sie neue Zirkusgebäude und im Februar beginnt der Bau eines „Personalhauses“ für die SchülerInnen und die aus aller Welt eingeladenen Truppen.
Ein Orgel- und Trompetenkonzert wird zu Ehren eines blinden, seit 50 Jahren in der Eglise la Trinité spielenden, Organisten gegeben. Die Auswahl der Stücke ist sehr vielfältig, von der traditionellen Kirchenmusik bis hin zu neueren Kompositionen. So ist für alle etwas dabei. Ich lerne, dass ein Flügelhorn ähnlich einer Trompete ist, oft als melodieführendes Instrument gebraucht wird, es verschiedene Arten und Mundstücke gibt und ...
Seit gut einer Woche gehen Hansueli und ich 2-3 Mal ins nahe gelegene Fitnessstudio um unsere Muskeln und Gelenke rundum etwas zu aktivieren. Der Muskelkater blieb erfreulicherweise aus.
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