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British Colunbia, Yukon, Northwest Territories, Alberta
Okt.
09

Edmonton – Calgary

Den regnerischen Tag in Prince George benutzte ich um in der öffentlichen Bibliothek den letzten Blog online zu stellen. Einen Saunabesuch konnte ich mir bei diesem Wetter nicht gönnen. Den ganzen September ist das Hallenbad wegen Revisionsarbeiten geschlossen. Beim Anstehen an der billigsten Tankstelle fragte mich ein Mitarbeiter, ob ich eine Visa Karte habe. Ja, ich habe eine Visa-Karte. Ob ich eine Visa-Karte von ihrer Firma habe. Erst da erinnerte ich mich, dass ich vor einem Jahr dort auch nicht tanken konnte, weil ich die falsche Kreditkarte habe.



Vor einem Jahr fuhr ich auf dem John Hart Hwy (BC97) von Dawson Creek aus nach Prince George, in der Gegenrichtung. Bei den kleinen Bjoux Falls machte ich einen Fotostopp. Der Name klingt schöner als es ist. In Chetwynd findet jeden Sommer das Kettensägen-Holzschnitz-Festival statt. Ich konnte kaum glauben, dass die neueren Arbeiten mit einer Kettensäge geschnitzt wurden. Einige sind sehr fein gearbeitet. Das Holz ist mit Klarlack und Farbe geschützt. Auf dem Parkplatz neben der Hauptstrasse, umringt von mystischen Figuren, übernachtete ich. Nachts fahren kaum Autos oder LKWs.

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Sep.
18

Richtung Süden bis Prince George

Beim Einkaufen in Dawson City wurde mir der Unterschied zwischen Ferienreisenden und Langzeitreisenden wieder einmal bewusst. Vor mir an der Kasse packte ein Paar seinen Einkauf in einen Papiersack mit der Aufschrift "Züri Duty Free" ein. Ich sprach sie auf Schweizerdeutsch an. Sie antworteten knapp auf Schweizerdeutsch. Das war schon die ganze Kommunikation. Ich sah, wie sie in einen Miet-Camper einstiegen. Mit Langzeitreisenden (3 Monate und länger) beginnt schnell ein längeres Gespräch, woher, wohin, wie lange und und. Mit Leuten, die nur in den Ferien reisen, ist so ein Gespräch sehr selten. Das erlebten wir auch beim Segeln.



Die Strecke zwischen Dawson City und Whitehorse kenne ich inzwischen. In den letzten Tagen wurde es herbstlicher. Die Blätter der Laubbäume und Sträucher leuchten in den verschiedenen Herbstfarben. Ich wartete 15 Minuten an einer Baustelle. Im Rückspiegel sah ich den 4x4 LKW-Camper, der sehr unfreundlich auf der South Canol Road an mir vorbeifuhr. Nach der Baustelle überholte er mich, ich fuhr ihm zu langsam. Das Auto war sehr schmutzig. Man konnte weder die Rücklichter noch das Nummernschild sehen. Nach 10 km waren wir an der nächsten Baustelle wieder gleich weit. Ich übernachtete noch einmal auf dem Pelly Crossing Camping.

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Aug.
28

Fort Nelson - Dawson City

Aus Angst vor einem japanischen Angriff auf Alaska im 2. Weltkrieg baute die US-Armee mit grossem Aufwand den ursprünglichen Alaska Highway durch Kanada. Die heutige Asphaltstrasse ist 100 km kürzer. Sie ist immer wieder von langen, langweiligen Geraden unterbrochen. Aber die Landschaft ist wunderschön. Der Alaska Highway hat immer noch den Ruf, etwas ganz Besonderes zu sein.


Im Fort Nelson Visitor Center traf ich Herbert. Der Österreicher ist mit seinem VW-Bus auf dem Weg nach Alaska. Ich versuchte ihm die Dempster Hwy von Dawston City bis Tuktoyaktuk am Nordmeer schmackhaft zu machen. Ich hatte den Eindruck, dass ihm die 1900 km Schotterstrasse hin und zurück zu weit waren. Am nächsten Tag traf ich beim Autowaschen ein junges Paar aus Schwyz. Sie nutzen einen neunmonatigen Sabbatical, um mit ihrem kleinen Van durch Nordamerika zu reisen. Beim Einkaufen begegnete ich einem österreichischen Paar. Wir fahren in die entgegengesetzte Richtung. Mit ihrem Van waren sie schon mehrmals in Nordamerika unterwegs.

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Aug.
11

Region Yellowknife

Auf der Fahrt von Hay River zur kanadischen Sonnenstube Yellowknife sah ich 110 km nur abgebrannten Wald. Auf den restlichen 380 km gab es abwechselnd verbrannten und grünen Wald. In einem Reiseführer las ich, dass man westlich vom Great Slave Lake mehr Bisons sieht als im Wood Buffalo Nationalpark. Bei mir war es umgekehrt, ich sah auf dieser Stecke keinen Bison. Entlang der Strasse sah ich in regelmässigen Abständen rechteckige Teiche. Vielleicht sind das Wasserbecken, um Waldbrände zu löschen. Der Wald ist durchsetzt mit viele kleine Seen, die nicht direkt an der Strasse liegen. Trotz des Wassers kann der Wald so trocken werden, dass er grossflächig brennt. An einer Kreuzung steht die Tafel «Remembering the Children» (Erinnerung an die Kinder). Auf einem Herz mit Amorpfeil steht 215 und rundherum viele Teddybären. Diese Tafel erinnert an den Fund eines Massengrabs von 251 indigenen Kinder bei der Kamloops Indian Residential School in Kamloops BC. Die Schule war zwischen 1890 und 1969 unter Führung der katholischen Kirche aktiv um indigene Kinder umerziehen.


Bei einem kleinen Tümpel, umgeben von jungen grünen Bäumen, übernachtete ich. Ich sah wieder mal blauen Himmel ohne verdeckenden Rauch. Auf dem sandigen Boden sah ich neuere Bison- und Bärenspuren. Die Tiere zeigten sich nicht.

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Juli
27

Geräuchert

Nach meiner Pause im Wald brauchte ich frische Lebensmittel und eine Dusche. In Hinton, dem nächstgrösseren Ort an der Yellowhead-Highway, duschte ich ausgiebig mit für mich sehr heissem Wasser. Der Reiseführer empfiehlt einen Spaziergang auf dem Beaver Boardwalk am Maxwell Lake im Süden der Stadt. Vor vielen Jahren hat ein grosses lokales Sägewerk der Gemeinde zu seinem Firmenjubiläum einen Steg durch ein sumpfiges Gebiet geschenkt. Anscheinend fehlt das Geld, um den Steg zu reparieren. Einige Stege sind gesperrt. Man kann sie nicht mehr betreten. An diesem warmen Nachmittag sah ich keine Biber (Beaver).


Nach dem Einkaufen fuhr ich ein paar Kilometer zurück, um auf die Bighorn-Highway ab zu zweigen. Ausserhalb von Grande Cache wollte ich auf einem Platz übernachten. Der Platz, der in iOverlander beschrieben war, war eine grosse Baustelle. Auf dem grossen Parkplatz in der Stadtmitte darf man übernachten. Grande Cache wurde 1966 gegründet, als man Steinkohle fand. Nur wenige Kilometer ausserhalb von Grande Cache geht eine Schotterstrasse zu den Sulphur Gates im Smoky River ab. Von Aussichtspunkten aus kann man in die Schlucht schauen. Die Bighorn-Highway führt durch den Wald. Manchmal sieht man Gas- und Öl-Anlagen und Kohleabbau. Im Norden wurde die Landschaft gelb. Es gibt grosse Rapsfelder, kurz vor der Blüte und andere, die schon blühen. Manchmal sieht man auch Getreidefelder, Weiden mit grossen Heuballen oder kleine Wälder.

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Juli
16

Hin und her und Nationalparks

In Fairmont Hot Springs, British Columbia (BC) in Kanada, nahe der USA Grenze ist Anne mit ihrer Familie in den Ferien. Vor paar Monate machte ich mit ihnen ab, dass ich sie besuche. Die Strecke von Kalispell in Montana zu ihnen wäre in einem Tag machbar. Ich hatte es nicht eilig und übernachtete jeweils vor und nach der Grenze zwischen den USA und Kanada an einem kleinen See. Der Grenzübertritt nach Kanada verlief reibungslos. Die üblichen Fragen nach dem Wohin, wie lange, Wohnort, Waffen, Alkohol, Cannabis, Tabak, Krankenversicherung, Haustiere, Geld und ob der Van mir gehört. Zwischen 1970 und 1985 wurde in Kanada auf das metrische System umgestellt. Ich kann den Tacho des Vans von Meilen auf Kilometer umstellen. So muss ich die Geschwindigkeit nicht umrechnen. Schade, dass der Van die Temperatur weiterhin in Fahrenheit anzeigt. Die Umrechnung von Fahrenheit in Celsius ist ziemlich kompliziert. Zum Beispiel: 68 °F in °C. (68 °F - 32) × 5/9 = 20 °C. Für mein altes Hirn ist das ziemlich schwierig. Ich machte mir einen Merkzettel.


Zusammen mit Anne und ihrer Familie verbrachte ich einen schönen Tag. Am nächsten Morgen ging es für mich weiter in Richtung Kootenay-Nationalpark. Anschliessend stehen der Yoho-, der Banff- und der Jasper-Nationalpark auf dem Programm. In den Nationalparks darf man nur auf den offiziellen Campingplätzen übernachten. Manche Plätze muss man zwei Tage im Voraus reservieren, bei anderen hat man einen Platz, wenn man zuerst kommt (sofern es noch freie Plätze gibt). Jetzt zur Ferienzeit und zudem am Wochenende ist es aussichtslos. Für den Besuch des Kootenay-Nationalparks übernachtete ich bei Radium Hot Springs auf einer Waldlichtung mit Blick ins Tal.

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Nov.
21

Vancouver Island

Ich blieb ein wenig länger in Vancouver und benutzte das relativ trockene Wetter um die längst überfällige Rochade mit den Reifen zu machen. Beim eisigem Wetter der letzten Wochen hatte ich keine Lust dazu. Jedes mal geht es ein wenig schneller. Auch für den Blog zu schreiben brauche ich Zeit. Die Wörter fliessen langsam zu meinen Fingern auf der Tastatur.


Nördlich von Vancouver legt eine grosse Fähre mehrmals täglich zur Vancouver Island ab. Vancouver Island ist die grösste nordamerikanische Insel im Pazifik. Wie auf vielen anderen gebirgigen Inseln hat Vancouver Island unterschiedliche Klimazonen. Der Nordwesten ist eines der regenreichsten Gebiete von Kanada. Victoria, im Südosten, hat eher mildes trockenes Wetter. Das meist besiedelte Gebiet ist der Südostteil von Victoria bis Campbell River. Der ganze Westen ist durchzogen mit Fjords die weit in die Insel hinein reichen.

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Okt.
30

Anchorage Whitehorse Vancouver

Nach 3 Stunden warten war die Umwälzpumpe der Standheizung eingebaut. In der Hoffnung, nicht mehr wegen der Heizung nach Anchorage zurückkehren müssen, ging ich für die nächsten Tage Einkaufen. Die Glenn Hwy nach Glennellen kenne ich bald gut. Mit dem Wetter war ich zufrieden, die Sicht in die verschneiten Berge war eindrücklich.


In Glennellen parkte ich auf dem gleichen Platz wie vor 10 Tagen. Kaum den Motor abgestellt begann es zu regnen. Nach dem Eindunkeln fielen grosse Schneeflocken. Ohne Nachhelfen startete die Heizung. Nichts brauchte ich mehr zu prügeln, für mein Gefühl ist dies sehr gut. Am Morgen stand ich im Schnee, diesmal ohne Sonnenschein. Der Strassenzustandsbericht nach Tok meldete auf dem ersten Drittel der Strecke schwierige Verhältnisse. Zeitweise schneebedeckte Strasse, ab und zu könne es Eisflecken haben. Ich lies mir mit dem Frühstück Zeit. Gegen Mittag wird es schon besser sein, dachte ich. Es lag weniger Schnee auf der Strasse, als ich es nach dem Bericht vermutete. Dafür lag ein Kieslastwagen seitwärts quer über der Strasse. Für mich ein Rätsel, wie der umkippen konnte. Neben der Strasse war der Boden genügend eben, so dass man mit einem Slalom um Sträucher und kleine Bäume die Unfallstelle umfahren konnte. Im Verlauf der Strecke wurde es wärmer und schneefrei.

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Aug.
28

Nach Alaska

Von Dawson City aus drehte ich eine Runde durch das Goldgräbergebiet (Bonanza Creek Road, Hunker Road). Auch heute wird im Tagbau noch nach Gold gegraben. Nicht mehr im grossen Stil wie früher. 13km südlich von Dawson City steht als Museum Dredge Nr. 4. Der grösste in Nordamerika gebaute Schwimmbagger mit Holzhülle. Zwischen 1913 und 1959 war er in Betrieb. Der Bagger ersetzte die Handarbeit von 2000 Personen. Für eine Führung hätte ich 1.5 Std. warten müssen. Die Frau am Eingang sprach mich direkt auf Deutsch an. Erstaunt fragte ich, wieso sie weiss, dass ich deutsch spreche. Intuition war ihre knappe Antwort. Fotos von innen sah ich im Internet. Statt zu warten besuchte ich ein paar km weiter eine Stelle, wo vor 140 Jahren mehrheitlich durch Handarbeit Gold gesucht wurde.



2 Grenzübergänge gibt es zwischen Kanada und Alaska. Ganzjährig offen ist der an der Alaska Hwy. Im Sommer kann der Little Gold Creek Übergang an der Top of the World Hwy benutzt werden. Frische Lebensmittel dürfen nicht in die USA mitgenommen werden. Mein Kühlschrank und die Gemüse/Frucht-Kiste war leer. Das Risiko an der Grenze alles abzugeben wollte ich nicht eingehen. Dachte – leider falsch – dass ich in Chicken, der erste Ort in Alaska, sicher etwas kaufen kann. Ausser Ramsch und Souvenirs gibt es dort nichts. Und, die beiden Cafés waren geschlossen. Meine Befürchtung war falsch. Wie bei der Einreise nach Kanada interessierte sich der US Zöllner nur für die Besitzverhältnisse vom Van und meinem Wohnort.

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Aug.
18

Arctic Ocean

Ab Watson Lake fuhr ich auf der berühmten Alaska Hwy. Dies ist die direkte Verbindung von den USA nach Alaska durch Kanada. Sie ist breit, für diese Region mit einigem Verkehr. Auf halbem Weg nach der grössten Stadt in Yukon, Whitehorse, übernachtete ich in Johnsons Crossing.


Vor dem Strassenbau war der Yukon River die Verkehrsader zwischen Dawson City und Whitehorse. Die Stadt bekam wegen gefährlichen Stromschnellen in Yukon River den Namen. Mit dem Bau von einem Flusskraftwerk sind die Stromschnellen nicht mehr sichtbar. Der restaurierte Flussdampfer SS Klondike steht an Land als Museum. Wegen Renovationsarbeiten konnte nur das 1. Deck besucht werden. Bis zum Bau der Klondike Hwy Anfang 1950 war der Raddampfer in Betrieb.

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Aug.
04

Von Oregon nach Yukon

Im letzten Bericht vergass ich den Sänger und Komponisten Willie Nelson mit Wikipedia zu verlinken. Da merkt ihr, dass ich mich in der Country Music gar nicht auskenne, dabei ist Willie Nelson einer der grossen und vor allem eigenständigsten Musiker dieser Szene.


Ist gut liess ich in Bend den Schutz unter dem Motor, Getriebe und Hinterachse montieren. Davon weiter unten. Auch die verstellbaren Stossdämpfer machen sich gut. Auf Asphaltstrassen fährt der Van nicht mehr so ‹schwammig›, auf Naturstrassen (wenn ich umstelle) viel weicher und mit ca 10% weniger Luft in den Reifen sehr angenehm. Es rumpelt nicht mehr so arg in meinen Schränken. Zwischen den Tellern, Tassen, Gläser habe ich Dämmaterial, trotzdem. Um für Asphalt auf den normalen Druck zu pumpen, hat der Van einen eingebauten Luftkompressor. Zwar klein, es geht eine Weile, aber es geht. Und, mit dem grösseren Dieseltank muss ich seltener an die Tankstelle.

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Okt.
13

Kanadas Inside Passage bis Bellingham Washington State

Etwas über 650 NM und 16 mal ankern, so lange dauert unsere Reise gemäss Planung von Ketchikan (Alaska) durch das kanadische Gebiet (British Colombia) bis Bellingham (Washington), wo wir die Dada Tux überwintern. Aus den 16 geplanten Tagen werden es 23 bis nach Bellingham. Einerseits wegen Schlechtwetter anderseits ob der unerwarteten nicht so angenehmen Überraschung welche uns beim Eintreten in den Staat Washington erwartet.



Die Strömungen zu berechnen, den idealen Zeitpunkt für die Tagesetappe zu finden ist eine Herausforderung. Nicht nur dass bei längeren Abschnitten die Tide kehrt, aus jedem Seitenarm fliessen für mich nicht immer logische Gegenströmungen. Meistens heisst das für uns sobald es ein wenig «hellet» Anker auf und weiter.

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