Leiterlispiel (1. Juli 2016)

Wir kehren Ende Juni aus unserem „Landurlaub“ in Deutschland und der Schweiz nach Santa Cruz de Tenerife zurück. Die Dada Tux erwartet uns etwas schmutzig, jedoch unversehrt in der Marina. Seit fünf Jahren gehört sie zu uns, seit einem Jahr ist sie unser Zuhause und es ist auch für mich so eine Art wie „heimkommen“, etwas das ich mir vor kurzem gar nicht vorstellen konnte. Die Temperaturen sind sommerlich warm (gut 30°). Die Flammenbäume (flamboyants) stehen in voller Blüte und tragen zu recht diesen Namen.

Und nun zum Leiterlispiel.

Den meisten ist dieses Spiel aus der Kindheit bekannt; eine Tafel mit einem hübschen Bild und vielen Nummern, dazu gibt es immer wieder Leitern zu sehen. Kommt man/frau auf eine Ziffer mit einer Leiter, kann entweder die Leiter hoch, zu einer höheren Nummer oder die Leiter hinunter zu einer tieferen Nummer gegangen werden. In einem Wort wir kommen vorwärts oder gehen zurück.

Hansueli und ich haben uns vor 10 Tagen entschlossen, die Leiter etwas hinunter zu gehen, d.h. wir segeln vermutlich im August/September über Madeira und die Azoren nach Cherbourg in der Normandie.

Grund dafür ist, dass wir uns, primär aus familiären Gründen, entschlossen haben ein anderes Schiff bauen zu lassen, eine Garcia Exploration 45. Unsere Familie ist in den letzten fünf Jahren (seit wir im Besitze der Dada Tux sind) von zwei auf vier Personen gewachsen. Auf unserer Dada Tux hat es, obwohl wir sie in den letzten Jahren optimal für die Langfahrt ausgerüstet haben, Platz für gesamt vier Personen, nicht jedoch für sechs.

Vorgängig stand jedoch fest, dass wir uns beide nach diesem einen Jahr unterwegs vorstellen können weiterhin auf dem Schiff zu leben und einige Ecken der Welt zu entdecken.

Der Entscheid für eine Garcia Exploration 45 nahm seinen Lauf mit einer Mail an Hansueli von Jimmy Cornell, dem „Segelguru“ in Europa (Hansueli ist auf der Verteilerliste, vermutlich einer von mehreren tausend). Er hat sich vor zwei Jahren eine Aluminiumsegelyacht bauen lassen. Darin sind seine Jahrzehnte langen Erfahrungen gemeinsam mit denen der Werft eingeflossen und entstanden ist ein Segelboot, welches sowohl in warmen wie auch in kalten Gewässern optimales segeln erlauben sollen. Nun verkauft er seine Yacht nach zwei Jahren, weil er auch aus gesundheitlichen Gründen mit über 75 Jahren nicht mehr auf Langfahrt geht. So kam kann spontan eines zum anderen; wir haben gemailt und uns erkundigt, gleichzeitig jedoch auch die Werft angeschrieben, während unserem Schweizerurlaub einen kurzen Abstecher nach Cherbourg gemacht, das Boot in diversen Bauphasen angeschaut, eines gesegelt. Selbstverständlich haben wir auch geprüft ob es denn unseren Kriterien, wie es auch die Dada Tux tut, standhalten wird.

Wir sind neugierig, wie unsere neuen Pläne verlaufen und freuen uns auf die Herausforderung.