DadaTux Blog
Endspurt vor der Winterpause
Gemeinsam mit zwei anderen SY verlassen wir Puerto Montt um nach Valdivia zu gelangen, wo die Dada Tux über den südlichen Winter bleibt.
Genau berechnen müssen wir die Durchfahrt des Canal Chacao, fliesst doch der Strom bei Springzeit um die 9 kn und wir haben Vollmond. Jedoch schon die erste „Reise“ zum Ankerplatz nach Puerto Abtao gilt es gut zu berechnen. Alle drei SY trudeln ungefähr zur gleichen Zeit ein und bei einem Apéro auf der Dada Tux spinnen wir etwas Seemannsgarn. Gegen Mittag anderntags lichten wir den Anker und begeben uns in die „Höhle des Löwen“. Wir sind neugierig wie sich die angesagten etwas über 9 kn Strömung auswirken. Wind ist nicht angesagt. Er kommt dann jedoch doch mit 2-3 Bf aus der Gegenrichtung, also nicht aus der gewünschten Richtung und „prüft“ unsere Tüchtigkeit (Schiff und Crew). Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 14.3 kn und brodelndem Wasser rund um uns passieren wir die heikelste Stelle. Es ist sehr eindrücklich was für eine Gewalt Wasserkraft durch enge Stellen haben kann. In den Sinn kommt mir dazu Schottland, Corryvreckan, den wir bei unseren diversen Schottlandreisen gemieden haben.
Kurz darauf setzen wir die Segel und legen nach einer angenehmen Tag- und Nachtfahrt in Valdivia, Marina la Estancilla am Aussensteg an, verlegen zwei Tage später an unseren Winterplatz. Es ist ein angenehmer ruhiger privater Yachtclub, der auch einige fremde Yachten aufnimmt. Ein grosser Vorteil ist, dass wir hier im Rio Valdivia Süsswasser haben und der Ort vor den winterlichen starken Nordwinden sehr gut geschützt ist.
Seehunde, Pelikane, Martìn Pescadores, Schwarzhalsschwäne… tragen dazu bei, dass die vielen Schiffsarbeiten einen Farbtupfer erhalten.
Ein Ausflug nach Villarrica (ca. 100 km in nordöstlicher Richtung), wo wir Dani, einen ehemaligen Arbeitskollegen von Hansueli, besuchen durchbricht unseren Alltag. Eine leicht hügelige von diversen Bäumen, Flüssen und Seen umrahmte sehr „anmächelige“ Gegend erwartet uns. Zudem erfahren wir im Gespräch viel über das Einwandern und Leben im Süden Chiles.
Mit diesem Erlebnis kehren wir zurück auf die Dada Tux und freuen uns auf die bevorstehenden „Ferien“ in Europa.
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Kommentare 2
Mannomann - 9 Knoten Strom, und wir hier machen uns schon ins Hemd, wenn wir mal 2-3 haben ;-)... Ihr seid echte Abenteurer! Viele Grüße aus Asturien, eine Art maritimer Schweiz, aber ohne Geld ;-). Jochen und Barbara, TinLizzy PS: gute Winterpause!
Hallo miteinander
Endlich konnte ich euren letzten Bericht lesen. Genial!
Die Natur muss eindrücklich ja sogar betörend sein. Und doch verlangt sie den Seglern viel ab mit ihrer Wildheit.
Ich wünsche euch gute Erholung in der Sommerpause auf der Nordhalbkugel.
Gruss René