DadaTux Blog
Projekt: Ernährung und Gesundheit auf Langschifffahrt – Dezember 2015
Wir bleiben noch ungefähr eine Woche auf Lanzarote, dann segeln wir weiter. In unserem „sightseeing“ Rucksack fehlt noch die Playa Blanca sowie ein Restaurantbesuch in Femes im Restaurant Casa Emiliano.
Das Erledigen der alltäglichen Aufgaben sowie diverses Material ersetzen oder verbessern auf der Dada Tux und natürlich unser „gemütliches“ Alltagstempo lassen die Tage im Flug vergehen. Zwischen durch plaudern wir mit verschiedenen Schiffsnachbarn, tauschen Erfahrungen aus, trinken einen Apéro, nehmen Abschied von solchen welche weiter segeln. Einige verlassen das Schiff um über die Festtage in ihre Heimatländer zu reisen.
Mit viel Freude lesen wir die Mails welche uns erreichen, wenn wir denn Internetzugang haben. Der Gang zum Briefkasten ist virtuell, was ich persönlich sehr schade finde.
Ein weiterer sehr grosser Unterschied noch zu unserem Leben in der Schweiz ist das Zeitung lesen, Nachrichten hören und/oder die Tagesschau sowie politische Sendungen sehen. Es ging nicht ohne die morgendliche, wenn immer möglich ausgedehnte, Lektüre und am Sonntag nochmals ausgedehnter, begnügen wir uns jetzt meistens mit dem Überfliegen der Nachrichten im Internet und ab und zu mit der Vertiefung eines einzelnen Artikels. Erstaunlicherweise vermissen wir es nicht sonderlich.
Wir widmen uns den neu zu entdeckenden Orten, der Navigation und dem Funk. Wir testen unseren Amateurfunk mit dem Schiffsfunk der Riva Lady, eines noch in Lagos liegenden Bootes. Die Erfolge sind bis jetzt eher mässig.
Die Dada Tux ist alle paar Tage von einer feinen Sandschicht bedeckt, vor allem bei östlichen Winden. Der Sand wird von der nahen nordafrikanischen Küste hinüber geweht. D.h. wir reinigen regelmässig das Schiff und wie überall ist der „Haushalt“ eine Sisyphusarbeit.
Ernährung und Gesundheit
Hansueli und ich essen vegetarisch, wenn immer möglich kaufen wir biologische Produkte, Salat, Gemüse, Hülsen- und andere Früchte, Joghurt, Müesli... Es ist gar nicht so einfach, sich an all den verschiedenen Orten Zugang zu den „richtigen“ Produkten zu verschaffen. Auf Langfahrt, wenn wir viele Tage auf (hoher) See sind muss ja auch alles noch haltbar sein.
Joghurt aus Sojabohnen – ein Versuch. Aus dem Buch „die Proviantbibel“ von Ralf und Birgit Londe erhalten wir Ausführungen, wie man/frau aus Sojabohnen zuerst Sojamilch (aufwändiges Verfahren) und aus dieser Joghurt gemacht werden kann. Ich gebe nur mal das Rezept für das Sojayoghurt wieder (die Sojamilch muss vorgängig gemacht werden). Nach vielem Suchen haben wir weisse Sojabohnen gefunden, welche wir verwenden können. Im Moment nehmen wir Sojamilch aus dem Laden. Erwähnen möchte ich, dass vorwiegend Hansueli die Versuche mit grossem Erfolg durchführt und auch ansonst die treibendere Kraft für solche Unternehmungen ist.
Geben sie frische, noch heisse Sojamilch in ein Glas und lassen sie auf unter 42° abkühlen.
Rühren Sie gefriergetrocknete Joghurtkultur (oder ca 3% Joghurt vom letzten Ansatz) gut unter, decken das Glas ab und lassen die Milch für 8-18 Stunden fermentieren.
(Kommentar von Hansueli) Wieso überhaupt Sojamilch? Ich esse gerne Müesli mit Joghurt zum Frühstück. Unser Kühlschrank ist klein, sehr klein. Für eine längere Zeit ohne Einkaufsmöglichkeit können wir kein Joghurt einkaufen. So kam die Idee Joghurt selber zu machen. Genügend UHT-Milch einzukaufen währe eine Möglichkeit. Die Milchpakete brauchen viel Platz und diese Milch ist nicht sehr bekömmlich (und geschmacklich gut). So kam die Idee, Joghurt aus Sojamilch auszuprobieren. Getrocknete Sojabohnen brauchen nicht so viel Platz und sind lange haltbar. Dass aber normale Sojabohnen auf Lanzarote so schlecht zu finden sind, dachte ich wiederum nicht. In den Supermärkten sind die Gestelle voll mit verschiedenen Sorten von Sojamilch, nur die Bohnen gibt es nicht.
Selbstgemachtes Brot
Auch dies gilt es aus zu probieren. Wir haben Sauerteigansatz, dazu müssen wir jedoch „gutes“ Mehl und/oder Körner (wir haben auch eine manuelle Getreidemühle) finden.
Wir sind im Besitze zweier Vakuummaschinen, damit wir möglichst Portionen weise und ohne Mehlwürmer oder sonstige Ungeziefer fernhalten können. Die von Hansueli gebackenen Brote schmecken gut.
Fitness
Auf dem Schiff ist die Bewegung nicht so gross und Fahrtensegeln ist kein Regattasegeln. Genügend körperliche Fitness ist jedoch ebenso unerlässlich wie eine gesunde Ernährung. So hat jeder/jede von uns ein kleines tägliches Pensum / Übungen, welche wir (meistens) im Tag integrieren können, entweder auf dem Schiff oder an Land. So z.B. stehen auf einem Bein beim Zähneputzen, auf dem Weg zur Dusche ein paar Dehnungsübungen für Schulter und Arme, beim abtrocknen „übertrieben“ grosse Bewegungen mit dem Badetuch machen, Gleichgewichtsübungen jeglicher Art (ist auf dem Schiff in der Regel gegeben) In die Schuhe auf dem wackeligen Boot oder auf dem Steg schlüpfen ohne sich zu halten etc. Wir haben Gummibänder zur Kräftigung der Muskeln, Fahrräder und „gute Beine“ für ausgedehnte Spaziergänge. Persönlich brauche ich ein paar spezielle Dehnübungen für Hüfte und Rücken. Dazu ist es wunderbar ein „Tänzchen“ zu einer schönen Musik zu schwingen, d.h. man/frau bewegt sich einfach so, wie es einem gefällt.
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Kommentare 2
LIebe Helen, lieber Hansueli,
eure Berichte sind spannend, die Bilder toll. Das Brot sieht super aus! Und ich wette, dass das Sojajoghurt auch ganz exzellent schmeckt. Ich wünsche euch frohe Festtage. Hier sagt man einfach Happy Holidays.
Herzlich, Miriam
Liebe Helen und lieber Hansueli
Es ist einfach super so schön regelmässig von euch Beiden zu hören. Ich habe schon einige Male versucht via Blog euch eine Nachricht zukommen zu lassen.
Weissdergeierwiesoesaberimmernichtklappenwill!
Ein neues Jahr - ein neuer Versuch!
Ich wünsche euch Beiden einen super Start ins 2016, bleibt gesund mit und ohne Soyajogurth, turnt und tanzt was das Zeugs hält und putzt um Himmels Willen nicht zuviel, ausser es regnet und ihr könnt eh keine Entdeckungsausflüge an Land machen.
Alle Liebe
Christa