DadaTux Blog
7 Tage lang per Auto Fuerteventura erkunden (Teil zwei)
Richtung Norden
Am Montag 11.1.2016, ist es so weit. Wir fahren mit dem Bus nach Las Playitas und holen unser über das Internet bestellte Auto ab. Von hier fahren wir an der Ostküste vorerst einmal nordwärts. Der „Faro de la Entallada“ ist unser erstes Ziel. Ein bis vor kurzem bewohnter, einfacher, gut erhaltener und optimal in die Landschaft eingebetteter Leuchtturm erwartet uns. Das Panorama über ein grosses Gebiet der östlichen Fuerteventuraseite ist grandios.
Weiter geht es der Küste entlang nordwärts zum „Centro de Interpretation Poblado de la Atalayita“, ein archäologischer Ort einer ehemals bewohnten Siedlung. Das Museum ist bis auf weiteres geschlossen und wir machen einen Rundgang durch den Rest der erhaltenen Siedlung und stellen uns das harte Leben vor, welches dieses „Mal pais“ von den Einwohnern abverlangte.
Nach einem kurzen Halt in El Castillo und Besichtigung des Hafens fahren wir nach Puerto del Rosario um eine neue Harddisk zu kaufen. Dies also kein Sightseeing sondern eine pure Notwendigkeit, weil der Computer von Hansueli immer wieder abstürzt. Dort treffen wir unsere englischen Nachbarn von der African Queen an. Sie renovieren ihr Stahlboot und sind froh um unser Angebot einen Teil ihres schweren Gepäcks mit dem Auto mit zu nehmen und abends vorbei zu bringen.
Bis nach Corralejo, der nördlichsten Spitze der Insel, fahren wir alles der Küste nach, entdecken türkisblaue, recht wilde Strände mit feinem Muschelsand, wandern kurz durch die „Wanderdünen“ und vergessen die Zeit. Auf einem (Pass)weg fahren wir zurück nach Grand Tarajal und essen im nahe gelegenen Fischrestaurant „Znacht“.
Gegen Süden
Wanderdünen und „postkartenkitschiges“, wunderschönes wildes Meer und Strände erleben wir im Süden auf der Halbinsel Jandia. Über Naturstrassen fahren wir eine „Steinwüste“ hinauf und auf der anderen Seite hinunter zu einem westseitigen Strand mit einem noch von sechs Familien bewohnten Dörfchen (Kofete). Noch vor 150 Jahren wurde hier auf terassierten Ebenen Ackerbau betrieben, heute ist alles Wüste.
In Morro Jable (Halbinsel Jandia) versucht ein Projekt Meeresschildkröten wieder anzusiedeln. Finanziert wird es teils mit EU Geldern, teils mit Geld der Regierung (Gebilde) Fuerteventuras.
Mitte
Das „Museo de Sal“ an der Ostküste schildert in eindrücklicher Art und Weise Geschichte, Gewinnung und Wichtigkeit des „weissen Goldes“ und zeigt wie die Gewinnung in Fuerteventura geschieht (oder geschah).
Der Mirador auf über 500 Meter Höhe lässt uns über einen grossen Teil der Insel blicken und heute, bei guter Sicht, bis nach Lanzarote, unserer ersten der sieben Inseln, sehen. Wir fahren nach „Puertito de los Molinos“ an der Westküste, finden dort ein eindrückliches Panorama, einen kleinen unbewachten Strand, keinen kleinen Hafen und ausser einem Restaurant lauter verlassene Häuser. Die Westküste ist rauher und felsiger, die Wellen brechen oft. Diese Küste ist bekannt als ein Surfparadies.
Unterwegs stossen wir auf einen Biobauernhof. Dort werden seit acht Jahren Aloé Vera- und Olivenprodukte angebaut, verarbeitet um zum Verkauf angeboten. Hoffentlich „gedeiht“ dieser neue Zweig gut und hilft mit, die Insel wieder ein bisschen mehr landwirtschaftlich zu nutzen und nicht noch mehr „verwüsten“ zu lassen. Wir kaufen nur einmal kaltgepresstes Olivenöl und ein „Dessert“ aus Gofio, einer sehr traditionellen Art der Getreideverarbeitung – das Getreide wird zuerst geröstet und dann gemahlen und zu verschiedenen typischen kanarischen Speisen verarbeitet. Ursprünglich diente der Gofio den ärgsten Hunger zu stillen. Das geröstete Gofiomehl wurde mit Wasser angerührt und dann in einer geschlossenen Ziegenhaut so lange geknetet bis ein Teig entstand.
Grün und viele Tiere
Der „Oasis Park La Lajita“ im Südosten ist unser nächstes Ziel; eine Kombination von Zoo und eindrücklicher Pflanzenwelt. Eine Oase (wie ich mir eine als Kind vorgestellt habe) empfängt uns mit vielen verschiedenen Palmen, Pflanzen, Kakteen. Hier gibt es die grösste Kamelzucht auf den Kanaren mit über 400 Kamelen. Eindrücklich war die Vorführung der frei rund um die Zuschauer fliegenden Raubvögel. Zudem haben Hansueli und ich die erste Ermässigung als Rentner erhalten. Eine kleine Passfahrt entlang der südlicheren Westkünste zeigt uns nochmals ein anderes Bild von der vielfältigen Landschaft, Formationen wie von Sand abgebundene Riesenwürste in grau, grün, bräunlichen, rostroten, teilweise bläulichen Farbtönen erheben sich in der kargen Landschaft.
Nordwesten
In Gran Tarajal gibt es keine Waschmaschine. (Hier im Yachthafen waschen alle die Wäsche von Hand, einige Stampfen die Wäsche mit den Füssen, andere mit den Händen, dritte sehen wir nicht, weil sie die Wäsche im Innern der Schiffe waschen.Wir werden da auch noch unsere Erfahrungen machen).
So entscheiden wir uns diese auf unserer Fahrt nach Corralejo, resp. in die Cueva de Llana, den Leuchtturm von Cortillo, das Dorf und die berühmten westseitigen Surferstrände, welche wir besuchen möchten. Bei der Hinfahrt in Corralejo unsere Wäsche abzugeben und abends wieder mit zu nehmen. Fast hätte es nicht geklappt und wir hätten die Wäsche erst am andern Tag wieder mitnehmen können, zum Glück jedoch nur fast.
Die Höhlen (Cueva de Llana) waren geschlossen. Anscheinend öffnet diese nach Lust und Laune, ein Desaster, wie ein Einheimischer zu uns sagt. Dafür ist der Leuchturm an der nordwestlichen Küste mit seinem Museum über die Fischerei der Ureinwohner (Majoreros) interessant und an den „wilden“ Stränden tummeln sich einige Kit- und Wellensurfer.
Museen
Der Samstag (16.1.2016) ist „nur“ den Museen gewidmet, das Centro de Interpretation de Molinos, das Ecomuseum de la Alcogida (tönt und sieht auf der Webseite viel interessanter und lebendiger aus, als es sich heute präsentierte) und das Museo de queso. Alle befinden sich ungefähr in der Mitte der Insel im Landesinneren. Sie lassen uns das Leben der Inselbewohner dieser Gegend erfahren. Beeindruckt hat mich vor allem ein Wasserfiltersystem für den Hausgebrauch. Dort wird in ein grosses Steingefäss Wasser gefüllt und in die obere Etage einer einfachen, jedoch starken Holzkonstruktion gestellt. Der Steinboden ist leicht durchlässig und so tropft das gefilterte Wasser in die nächst tiefer gelegene Ebene und ist trinkfertig.
Westen
Am letzten „Autotag“ besuchen wir die „Cuevas de Ajoy“ an der Westküste, fahren über kleine Pässe und Landstrassen durch die sich immer wieder anders präsentierende karge Landschaft und runden so unser Bild von der Insel Fuerteventura ab.
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Kommentare 1
Liebe Helen und Hansueli
Ganz tolle Erlebnisberichte, vielen Dank dafür! Wir wünschen von Herzen weiterhin alles Gute, vor allem gute Gesundheit und noch viel Freude am gemeinsamen Segeln.
Liebe Grüsse aus Oensingen
Ursula und Hansueli