Dada Tux

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unsere Reiseberichte
Feb.
26

Beagle zu Magellan und weiter

Die beiden südamerikanischen Wasserstrassen Beagle Kanal und Magellan Strasse liegen seit heute morgen südlich von uns. Die letzte Nacht lagen wir am westlichen Ende der Magellan Strasse in einer schönen offenen Bucht. Trotzdem gut geschützt vor den vorherrschenden Westwinden. Mit Regenwetter, ist die Normalität hier, und schlechter Sicht segeln wir heute nordwärts durch den Canal Smyth.
Auch wenn es jetzt regnet, hatten wir doch Glück mit dem Wetter. Wegen zu starkem Wind mussten wir erst in 2 Ankerbuchten auf weniger Wind warten. Ankern in dieser Region heisst den Anker nahe am Ufer setzten, das Bootsheck in Richtung Ufer und danach mit 2 oder 3 Landleinen zu Bäumen, Sträuchern oder grossen Steinen das Boot fixieren. Dazu haben wir 2 110m lange 18mm Schwimmleinen und eine 140m lange 16mm Schwimmleine. 'Normale' Leinen sinken im Wasser und solche zu legen wäre sehr schwierig. Das Kelp erschwert das Ankern zusätzlich. Es ist sehr zäh, die 'Äste' können bis 20m lang werden. Immer wieder hängt Kelp am Anker der sich nur mit einer an einem Stiel befestigten Säge entfernen lässt. Kelp hat auch was gutes, ist es auf dem Wasser sichtbar, ist es dort nicht mehr tief.
Auf die Seekarte ist kein verlass. Mal stimmt sie und dann öfters wieder nicht. Nach der Seekarte ankerten wir einmal 1km neben der Bucht auf dem Land. Deshalb machen wir keine Nachtfahrten und suchen uns jeden Abend eine Ankerbucht.
Vor 15 Tagen verliessen wir Puerto Williams. Inzwischen ist der frische Salat aufgebraucht. Gemüse und Früchte haben wir noch. Bei den Temperaturen hier hält es sich länger frisch.
Immer wieder treffen wir befreundet Boote, wie die KAMA* mit Ernst, Margrit und Katja und die Lucipara2 mit Ivar und Floris.
Kap Hoorn umrundeten wir doch noch. Zusammen mit Rita und Dani auf ihrem Segelboot Maramalda. Bei gutem Wetter, d.h bei wenig Wind, kann man beim Kap Hoorn 'ankern'. Sicher ankern geht nicht. Das Wasser ist 20m tief und der Anker hält nicht wirklich. Deshalb muss jemand auf dem Boot bleiben. Zu zweit macht der Ausflug kein Spass. So waren wir 4 Tage bei traumhaft gutem Wetter, eine grosse Seltenheit, Gast auf der Maramalda.
Ausführliche Berichte und Bilder können wir nur mit einem guten Internet Zugang publizieren.
In dieser einsamen Gegend, wo es Gletscher bis ans Meer gibt, im Sommer öfters schneit, Wale, Robben, Delfine und Pinguine neben dem Boot schwimmen, Albatrose, Sturmvögel, Condore in der Luft segeln, gibt es kein Handy Netz, kein WhatsApp und kein Google.

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Dez.
13

fast Kap Hoorn

Heute Abend, am 12. Dezember 23:20 argentinische Zeit, erreichten wir den vermutlich suedlichsten Punkt unserer Reise. Wir wissen nicht wohin es uns in den naechsten Jahren treibt.
Der Punkt liegt noerdlich der kleinen Isla Nueva (Chile) auf 55*05' Sued und 66*37' West. Oder 59 Nautische Meilen (NM) (110km) noerdlich vom Kap Hoorn und kurz vor dem Beagle Kanal.
Morgen, am fruehen Nachmittag, werden wir die suedlichste Stadt erreichen. Ushuaia hat um die 60000 Einwohner, gehoert zu Argentinien.
Nach Ushuaia werden wir Puerto Williams (Chile) anlaufen. Am Morgen fahren wir neben Puerto Williams vorbei, duerfen noch nicht anlegen. Erst muessen wir uns in Argentinien abmelden. Danach 25NM zurueck segeln um uns in Chile an zu melden. Puerto Williams liegt suedlicher als Ushuaia, ist mit ihren 3000 Einwohner ein Dorf. Wie lange wir wo bleiben ist offen.
Mit dem Wetter hatten wir es nicht schlecht. Der Wind haette ausgeglichener sein koennen. Um zum guten Zeitpunkt durch die Estrecho de la Maire (Ostecke von Feuerland) wegen der starken Stroemung zu kommen und den vorhergesagten Starkwind mit Boeen bis 55kn ab Freitag, stellten wir unser Motor früher ein als sonst.
Soeben wurden über Funk (vermutlich von Chile) nachgefragt, woher wir kommen, wer an Bord ist und wann wir wo anlegen.
Unser suedlichster Punkt:

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Nov.
27

sind unterwegs

Unser letzter Blogeintrag liegt einige Zeit zurück.
Wir erlebten vieles in der Zwischenzeit, fast nur gutes. Unsere Dada Tux lag über 2 Monate in Piriapolis / Uruguay. Mit einem Mietwagen schauten wir in 4 Tagen die Landschaft von Uruguay an. In Buenos Aires hörten uns sahen wir verschiedene Arten vom Tengo. Trafen dort auch Segler, die wir unterwegs kennen lernten. Omar zeigte uns die Stadt. Pietro stellte uns ein Reiseprogramm in den Nordwesten von Argentinien und zu den Iguazu Wasserfällen zusammen.
Als wir vom Buenos Aires aus in den Nordwesten fliegen wollten, streikten die Piloten der argentinischen Fluggesellschaft. Mit einer anderen Gesellschaft könnten wir am gleichen Abend doch noch fliegen. 5 Tage fuhren wir mit einem Mietauto durch die vielseitige Landschaft am Rand der Anden. 2 Tage besuchten wir die Iguazu Wasserfälle. Der Rheinfall ist dagegen ein sehr kleines Bächlein.
Nach unserer Rückkehr nahmen wir die Dada Tux aus dem Wasser. Die Unterwasserfarbe (Antifouling) musste erneuert werden.
Auch wenn wir in Rente sind und 'frei' umhersegeln können, haben wir doch ab und zu Termine, die wir einhalten wollen. (Zum frei Segeln schreibe ich weiter unten was). Am 7. Nov. erwarteten wir unsere Freundin Moni in Mar del Plata / Argentinien. Sie begleitet uns weiter südwärts.
Die letzten 3 Tage verbrachten wir in dem Golfo Nuevo bei Puerto Madryn. Am Eingang zum Golfo Nuevo konnten wir uns kaum an den vielen Walen satt sehen. Morgen werden wir unsern Anker in Puerto Santa Elena fallen lassen. Auch wenn 'Puerto' nach Hafen tönt, es ist eine geschützte Bucht. Vielleicht sehen wir dort die ersten Pinguine. Tux freut sich seine Kumpane zu treffen.
Zur Freiheit des Segeln. In Uruguay mussten wir uns bei der Prefektura (Teil des Militärs), wie in Brasilien auch, anmelden. Zusätzlich benötigten wir deren Bewilligung um die Dada Tux aus dem Wasser zu nehmen. Mussten denen auch sagen, wer welche Arbeiten am Boot macht. In Mar del Plata / Argentinien standen 7 Offizielle mit einem Hund an Bord, bevor wir die Dada Tux richtig angebunden hatten. Täglich müssen wir dem Militär über Funk oder E-Mail unsere Position durchgeben.
Dafür sind die Leute nett und hilfsbereit, die Landschaft und Tierwelt interessant.
Vor paar Tages, auf dem offenen Meer, änderte ein Schlepper seinen Kurs auf uns zu. Sie kreuzten uns relativ nahe, hupten und die Besatzung winkte uns zu. Sie wollten nur sehen, was für ein ausländisches Segelboot Richtung Süden segelt. Sind nicht so zahlreich.
Die ausführlichen Berichte mit Fotos kommen, irgend wann sicher ;-)
Unser Sonnenuntergang um 20:30:

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Juni
06

Angekommen in Salvador

Heute im späterem Nachmittag sind wir in Salvador da Bahia eingetroffen. Gestern sah es so aus, dass wir vor dem Eindunkeln nicht ankommen. Mal hatten wir wenig, kurz darauf mehr Wind.
Kurz vor Salvador frischte der Wind bis zu 32 kn (7 Bf oder 60 km/h) stark auf. Dazu immer wieder Regen und entsprechende Wellen. Es scheint mir, nicht nur die Kriminalität sonder auch das Wetter soll Turisten von Salvador abhalten ;-)

Wir sind in der kleinen Marina Pier Salvador am Stadtrand. Sie liegt ruhig, die in der Stadt sollen einiges mehr Schwell in der Marina haben.

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Juni
04

ungewiss

Ob mein gestriger Blog auf dem Server ankam, weiss ich nicht. Nachschauen vom Schiff aus, kann ich nicht. ' Vom Schiff aus' stimmt diesmal wirklich.
Nun ja, was schrieb ich. Seit gestern Samstag morgen (sehr früh, 6 Uhr) sind wir wieder unterwegs. Sonst noch ein paar Beigemüse. (Was ich als Vegetarier nicht so kenne. Bei uns gibt es keine Beilagen, zu Fleisch.)
Ungewissheit auch, wie stark der Gegenstrom im Meer ist. Wir haben 2 verschiedene Geschwindigkeit Angaben. Die Geschwindigkeit durch das Wasser wird durch ein kleines Schaufelrad im Bootsrumpf gemessen. Dies ist meist ungenau, kann auch verschmutzt sein. An einem Ort ohne Strömung im Meer kann es eingestellt werden. Die andere Messmethode ist das GPS. Die errechnet unsere Geschwindigkeit recht genau.
Seit gestern segelten wir um die 50 sm mehr durch das Wasser als über Grund. Der Gegenstrom beträgt immer noch über einen Knoten. Dies bedeutet, dass wir deswegen in einer Stunde 2 km weniger weit segeln. Statt mit 6 kn segeln wir effektiv nur mir 4.5 kn.
Trotzdem werden wir in Salvador ankommen.
Unter Tags hatten wir halben Wind (Wind von der Seite). Damit segelt die Dada Tux relativ aufrecht. Gegen Abend drehte der Wind 20 Grad mehr südwärts. So segeln wir wieder härter am Wind (Wind von vorne). Damit legt sich unser Schiffli mehr zur Seite.
Im Schluss ein Wolkenbild von heute abend (Zeitunterschied zur Schweiz - 5 Std)

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Juni
03

Morgens um 6 Uhr

Früh standen wir heute Morgen auf. Um 4 weckte uns der Handy Wecker. 2 Std später legten wir ab. Unser Ziel ist Salvador. Wir werden um die 3 1/2 Tage benötigen.
Gestern buck ich noch ein Brot. Beim Getreide mahlen kommt mir immer Walter, der gut Mechaniker von der Alunga (www.alunga.ch) in den Sinn. Ohne seine Hilfe wäre die Mühle immer mich kaputt. Brot aus frisch gemahlenem Getreide könnten wir vergessen.
Auf dem Markt war am Freitag das Angebot wieder grösser. Wir wissen nicht genau, aber es schien uns, dass der Streik der Chauffeure wieder beendet ist.
Bis gegen abend mussten wir den Motor laufen lassen. Dies wussten wir aus dem Wetterbericht. Zusätzlich haben wir einen Gegenstrom um die 1.5 kn. Jetzt scheint am fast wolkenfreiem Himmel der Mond sehr hell. Hatten heute auch anderes Wetter, starke Regenschauer lösten sich mit Sonnenschein ab.

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Mai
24

Angekommen

Nach dem Mittag sind wir in Südamerika angekommen. Bremsen hätten wir nicht müssen. Nach Mitternacht kam ein starker Gegenstrom auf. Zeitweise über 2.5 kn. Da bleibt mit der gezogenen Bremse nicht mehr viel fahrt.
Das erste was wir am Horizont von Brasilien sahen, waren weder Berge oder Hügel. Hochhäuser und nicht wenige sahen wir als erstes am Horizont.
Nach 369 Std oder 1707 sm Zweisamkeit auf dem wechselhaften Meer legten wir in Recife an. Von der Stadt sahen wir noch nichts, dies kommt in den nächsten Tagen. Morgen ist der Gang zu den Behörden. Ohne lange Hosen, Hemd und geschlossene Schuhe kommt man als Mann nicht weit. Auch bei über 30 Grad.
Nach den Behörden sollte die Dada Tux vom Salz befreit werden. Ein Teil wusch heute abend ein Platzregen ab.
Es sei zur Zeit schon ein wenig warm hier zur Winterzeit , sagte uns die Frau auf dem Marine Büro. Heizung brauchen wir nicht.


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Mai
23

Bremsen

Mit 14 kn haben wir einen schönen Segelwind, die Wellen bremsen unsere Dada Tux kaum. (Käme der Wind ein wenig mehr von der Seite, wäre es perfekt). Manchmal passt es doch nicht ganz, nicht weil wir zu heikel, verwöhnt oder sonst was sind. Es ist ganz banal. Wir segeln zu schnell. Das kanns geben. Mit unserer Geschwindigkeit würden wir noch bei Dunkelheit ankommen. Das wollen wir nicht. Also langsamer segeln.
Letzte Nacht frische der Wind auf. Das Grosssegel müssten wir verkleinern, reffen. Der Wetterbericht meldete weniger Wind, die Realität ist vor Ort. Am Nachmittag verkleinerten wir nochmals das Grosssegel ins 2. Reff. Die Genua machten wir auch kleiner. Eigentlich Unsinn, bei 4 Bf 2 Reff im Gross gereffte Genua. Aber wir sind langsamer.
Wenn ich in meinen letzten Berufsjahren mehr mit Windows statt Linux gearbeitet hätte, wäre (ach diese Möglichkeiten) der letzte Blog früher auf der Webseite gelandet. Nach dem Schreiben letzte Nacht, wollte unser Iridium SatPhone keine Daten versenden. Was auch bedeutet, kein Wetterbericht. Telefonieren, SMS ging noch. Vor knapp 2 Wochen hatte ich das gleiche Problem. 12 Std später ging es damals wieder. Heute nicht. Als Versuch startete ich die Iridium Station neu, und es ging wieder.
Es sieht ganz so aus, dass wir Morgen nach 2 Wochen segeln in Recife eintreffen. Bin gespannt, war noch nie in Südamerika...

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Mai
22

am Wind

Letzte Nacht regnete es ausgiebig. Etwa 30 sm östlich segelten wir an unserem ursprünglichen Ziel, die Insel Fernando de Noronha, vorbei.
Der Wind und die Wellen kommen jetzt von seitlich vorne. Wir segeln am Wind. Mit Genua und Grosssegel läuft die Dada Tux gut durchs Wasser.
Am Wind segeln ist rauer. Das Boot hat Schräglage, wie müssen uns besser festhalten, auch unter Deck, vorsichtiger sein beim Kochen. Ein Gegensatz zum Segeln vor paar Tagen mit dem Parasailor. Dies war nördlich vom Äquator ;-)
Mit den Wellen von seitlich vorne kann schon mal ein Spritzer Salzwasser aufs Vordeck kommen. Auch wenn es nicht regnet, wagen wir die vorderen Deckslucken nicht zu öffnen. Das Salzwasser hat draussen zu bleiben. Die Luftumwälzung durch die Doradenlüfter ist nicht so effizient wie eine offene Luke. Irgend wann sehnen wir uns sicher an die jetzige Temperatur. Spätestens beim am Wind segeln in einer kälteren Region. Dann, wenn man sich zuerst aus mehreren Kleiderschichten herausschälen muss, um aufs WC zu sitzen.
Heute Nacht soll es trocken bleiben. Nach dem Sonnenuntergang blieben die Regenwolken aus. Dafür sehe ich Sterne und den Mond.

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Mai
21

Segeln

Bei schönem blauen Wetter montieren wir vorsorglich unser anderes Leichtwindsegel, den Code Zero. Der ist für leichten Wind von vorne. Nach dem Queren des Äquators sollte der vorherrschende Wind aus Ostsüdost kommen. Vorher kam er aus Ostnordost. (Vieles ein wenig anders im Süden) Gegen Abend kam genügend Wind auf. Waren am Nachtessen vorbereiten, trotzdem Herd abstellen, alles kurz wegräumen und das Grosssegel setzten. Nach dem ausrollen vom Code Zero die grosse Freude, endlich den Motor abstellen. 3 Tage motoren drückt auf die Stimmung und über 30 Grad Wärme sind wir uns nicht so gewohnt.
Wie in den letzten Tagen kamen nach Sonnenuntergang Regenwolken. Heute recht heftige und kurz nach einander. Die einen bringen mehr Wind, bei ändern fällt der Wind zusammen. Voraussehbar ist es nicht. Die ersten waren zu viel mit den Code Zero. Schnell zurollen und Motor an.
Inzwischen sind die ersten nächtlichen Regenschauer durch. Der Wind genügend um mit Grosssegel und Genua ruhig durchs Wasser zu segeln. (Ganz ruhig ist es in meinen Ohren nicht, höre Philip Glas 'itaipu')
Durch die Wolken scheint, ein wenig grösser als vor paar Tagen, die Mondsichel.
Nach dem Wetterbericht haben wir eine gute Chance als Segelboot, statt Motorboot, in Brasilien an zu kommen.

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Mai
20

Kurswechsel

Es ist definitiv nicht der kleine Schluck Whisky zur Äquatortaufe. Auch nicht weil auf der südlichen Erdhälfte einiges umgekehrt ist, Neues Jahr mitten im Sommer als Beispiel.
Unser Ziel war Fernando de Noronha. Eine Naturschutzinsel von denen es nur wenig vergleichbare auf unserer Erde gibt. Laut Reiseführer sind dort die schönsten Strände von Brasilien. Sicher mal die saubersten. Der Aufenthalt ist sehr teuer, auch das Ankern. Eine Marina zum Anlegen hat es nicht. Das Risiko, dass es zu viel regnet, bewog uns die Insel nicht an zu laufen. Wir haben weniger Regen als angekündigt was schon ist. Trotzdem.
Alle schönen Orte können wir nicht besuchen. Bei gutem Wetter ist der 2. schönste Strand schöner wie der schönste bei Regenwetter. Unsere Segel- und Lebenszeit ist endlich.
So sind wir ein paar wenig Tage länger unterwegs wie geplant. Uns geht es gut, genügend Vorräte haben wir auch.
Um die Mittagszeit hatten wir fast wolkenlosen blauen Himmel mit einem sehr ruhigen Meer. Nach dem Sonnenuntergang zogen wieder Regenwolken auf. Auf dem Radar sehen wir, ob Regen auf uns zu kommt. So schliesen wir rechtzeitig alle Luken. Brauchen wir den Radar bei Regen zur Navigation, schalten wir den Regenfilter ein. Die Echos der Schiffe gehen sonst im Regen unter...
Als Foto unser Wetter am Äquator

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Mai
19

Äquator

Kurz hörte der Regen auf, als wir Neptun beim Überqueren des Äquators einen Schluck guten schottischen Jura Whisky opferten. Einen viel kleineren genehmigten wir uns auch. Den ursprünglichen vorgesehenen Champagner zu öffnenen hatten wir keine Lust.
Seit 8:38 UTC (CH Zeit 10:38) sind wir auf dem südlichen Teil unserer Welt. Es regnet wieder...

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Mai
19

statt Regen 36 Grad

Letzte Nacht regnete es ein paar mal. Das Deck würde recht sauber. Auch unter Tags hätte es, laut Wetterbericht, regnen sollten. Wir hatten blauer Himmel, Sonne und 36 Grad unter unserem Sonnendach (Bimini). Im Schiff war es gleich warm.
Zum Segeln hat es zu wenig Wind. Auch für unser Leichtwindsegel, wir motoren. Um den Äquator gibt es immer eine windarme Zone.
Jetzt hat es wenig Wolken. Der Mond ist im Westen als kleine Schale mir einer zarten Kugel darin, am untergehen. Mit unserem Bimini sieht man in der Nacht den Sternenhimmel aus dem Cockpit nicht gut. Unter Tags benötigen wir es als Sonnenschutz oder Regenschutz. Ohne das Binimi müssten wir uns dauernd mit Sonnencreme einreiben.
Auf der Überfahrt zu den Kapverden hatten wir es schon mal, dass die Batterien vom Motor nicht mehr voll geladen werden. Auf den Kapverden fand ich das Problem nicht. Als wir gestern den Motor starteten, hatten wir noch 40% Kapazität. Bis etwa 65% ging es recht gut, danach nur noch extrem langsam.
Um es abzukürzen, am Laderegler war ein falscher Batterie Typ eingestellt. Jetzt sind die Batterien wieder voll. Hoffe das dies der Grund war. So geht der Tag auch rum...
Bei dem warmen Wetter gab es, ausser dem Frühstückstee, nur kalte Küche.
Mal wieder eine Foto mit blauem Himmel und (sehr) ruhigem Meer

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Mai
18

Regen

Angekündigt war er, der Regen. Der eine Wetterbericht schrieb heute morgen, der andere heute abend. Schön ist, dass die Prognose 'heute abend' stimmte. So genossen wir den schönen Segeltag.
Im Verlauf vom Nachmittag schlief der Wind immer mehr ein. Ein Schwarm Delfine besuchte uns, schwammen elegant vor dem Bug der Dada Tux. Etwa nach einer viertel Stunde zogen sie weiter. Eventuell enttäuscht von der Dada Tux. So elegant wie die Delfine kann unser Schiffli nicht schwimmen.
Am Abend kam eine Regenwand auf uns zu. Zum Segeln war der Wind knapp, so holten wir noch trocken den Parasailor ins Boot.
Jetzt motoren wir. Der Windhauch von 6 kn genügt nicht um unser Schiffli ernsthaft durchs Wasser bewegen. Es regnet zur Zeit nicht. Auf dem Radar sehe ich keine weitere Regenfront innerhalb der nächsten Stunde. In den nächsten Tagen wird es immer wieder regnen. Tut unserem Schiffli gut.

PS unterwegs an Bord haben wir keinen richtigen Internet Zugang. Ob jemand einen Kommentar auf der Webseite schreibt, können wir erst lesen, wenn wir wieder an einem Ort mit vollwertigem interner Zugang sind. Auf unsere crew Adresse können wir kurze E-Mails empfangen.

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Mai
17

Wieder ruhiger

Die letzte Nacht war unruhig. Alle paar Minuten rollte unsere Dada Tux seitwärts bin und her. Bei weitem nicht so sanft wie eine Kinderwiege. Das Geschirr in den Schränken müsste mit zusätzlichen Tüchern zum Schweigen gebracht werden. Unterdessen machte sich der Parasailor auf dem Vorschiff Bett bequem.
Nach dem Mittag ging der Wind genügend zurück, dass wir unser Leichtwindsegel wieder setzten. Damit segelt Dada Tux angenehmer. Natürlich, es hat jetzt auch wieder weniger Wellen.
Wir segeln nicht zur besten Jahreszeit nach Nordost Brasilien. Die Zeit mit dem meisten Regen ist noch nicht vorbei. Bald kommen wir in den Regen, meint die Wettervorhersage. Unsere Leichtwindsegel stauen wir im Boot. Das nasse Segel unter unserem Bett finden wir nicht so toll. Im Boot zum trocknen aufhängen geht auch nicht. 154 qm freie Fläche haben wir nicht. Wir sind zuversichtlich, dass es so wie wir denken klappt. (falls es so wird gibt's eine Foto davon)
Die auf den Kapverden gekauften Gemüse und Früchte halten sich erstaunlich gut. Wir essen zu Mittag immer noch Salat. Zwar keinen Kopfsalat, dafür Gurken, Tomaten, Rüebli, Kohl, Zwiebeln, Knoblauch und unsere Linsensprossen.
Am Morgen sahen wir auf dem Navi ein chinesisches Fischerboote. Am Nachmittag eines aus Taiwan. Ganz schön weit weg von Asien fischen die.
Wir kommen dem Äquator näher. An Deck ist es jetzt (22:30) 27 Grad warm mit 79% Luftfeuchtigkeit, im Boot haben wir 29 Grad und 69%. Warm anziehen müssen wir uns nicht ;-)
Als Bild unser schlafender Parasailor in der Vorschiffskoje

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Mai
16

Stärkerer Wind, trotzdem langsamer

Nach 4 1/2 Tage entspanntes Segeln mit dem Parasailor wurde heute morgen der Wind stärker. Die Windprognose meldete schon, dass es leicht mehr Wind geben wird. Am frühen Morgen sah es nicht danach aus.
Vor einer Woche stand ich das letzte mal unter einer Dusche und wusch meine Haare (ja, ein paar gibt's noch auf meinem Kopf). Statt täglich duschen waschen wir uns Wasser sparend mit dem Waschlappen. So gönnte ich mir eine Dusche.
Wärend dem Frühstück legte der Wind zu. Unsere obere Grenze von 20 kn Wind in den Böen wurde immer wieder überschritten. Bei viel Wind ist vor allem das Bergen vom Parasailor der kritisch Punkt, vor allem zu 2. an Bord. Zum Bergen wird ein textilier Schlauch von oben über das Segel gezogen. Dazu muss niemand auf den Mast ;-), über eine Umlenkrolle zieht man den Schlauch vom Deck aus nach unten. Mit diesem gut 16 m langer Schlauch spielt der Wind gerne und der Wind darf nicht gewinnen. Der Schlauch muss durch die Deckslucke ins Schiff.
Danach hätte ich gleich eine 2. Dusche gebraucht.
Jetzt segeln wir mit der Genua langsamer unserem Ziel zu. Mit mehr Wind kommen auch mehr Wellen, diese rollen die Dada Tux immer wieder hin und her.
Vermutlich kommt Morgen der Parasailor wieder zum Zug.
Neben den fliegenden Fischen (wusste nicht dass es so viele gibt) sahen wir 2 verschiedene Möwen. Die haben sicher irgend welche genauer Bezeichnungen die ich mich kenne.
Wenn ich von 'heute' schreibe und den Text zwischen 23 und Mitternacht auf die Webseite schicke, wird er mit dem Datum von morgen publiziert. Der Zeitunterschied von Zürich und der Dada Tux ist 3 Std.
Die Abendstimmung von heute:

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Mai
15

Energie

Trotz Solarzellen und Windgenerator sind wir bei diesem Kurs und Wetter elektrisch nicht 'grün'. Für die Solarzellen ist es meist zu bedeckt. Natürlich bringen sie einige Stunden im Tag etwas mehr als wir brauchen und laden leicht die Batterien. Trotz dem theoretischen Wert von 280 Watt ;-). Der Windgenerator arbeitet mit dem schwachen Wind von hinten nicht. Manchmal steht er still, ab und zu ein müdes Drehen der Propeller. Auf dem Boot merken wir nur die Differenz zwischen der Windgeschwindigkeit und der Bootsgeschwindigkeit. Mit ein Grund wieso beim Langstreckensegeln der Wind von hinten beliebt ist. Kommt der Wind von vorne, werden die Geschwindigkeiten zusammengezählt. Beim Ankern, ausser es ist windstill und regnet, liefert der Windgenerator und die Solarzellen genügend Energie. Dann laufen auch nicht alle Navigationssysteme.
So waren wir heute Nachmittag eine Zeit lang ein 'Motorsegler'.
Neben fliegenden Fischen die vermutlich vor uns fliehen, sahen wir zum ersten Mal Delfine. Leider hatten sie keine Lust mit uns zusammen zu schwimmen.
Zum Schluss der Sonnenaufgang von heute morgen

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Mai
14

Literatur

Viel Arbeit gibt uns das Segeln in den letzten 2 Tagen nicht. Das Meer ist recht ruhig, mit dem nicht so starkem Wind von schräg hinten (raumen Wind) segeln wir ohne nennenswerte Krängung (Schräglage). Das Leben auf dem Boot, eigentlich im Boot, ist angenehm. Manchmal habe ich das Gefühl, in der Marina Mindelo, angebunden am Steg, war die Dada Tux mehr in Bewegung.
Ab und zu müssen wir zum Segel schauen. Der Wind dreht ab und zu von Nordnordost auf Nordost und wieder zurück. So dreht man ein wenig an den Winschen oder lässt eine Leine ein wenig los. Wie heute Nachmittag kann man so merken, dass der Parasailor (Leichtwindsegel) mit einem anderen Trimm auf einmal besser zieht (auch ohne Spinnakerbaum). Wir sind froh um den Parasailor mit seinen 154 qm. Unser 'normales' Vorsegel, die Genua, ist um die 50 qm gross. Bei diesem ruhigen Meer fahren wir bei 10 kn Wind 4.8 kn schnell. Natürlich sind auf der Strasse diese knapp 9 km/h nicht viel.
In dieser ruhigen Zeit bekam ich Lust mal wieder 'richtige' Literatur zu lesen, statt zwischen durch schnell ein Krimi. Bis Helen mich um 2 Uhr (wir haben an Bord noch die kapverdische Zeit) ablöst lese ich in Paul Auster 'die Musik des Zufalls'. Dazwischen mal ein Blick nach draussen und auf die Navigation. Die letzten 2 Tage war kein Schiff in unserer Nähe. Das Risiko, dass wir ausweichen müssen, ist sehr gering.
Die Abendstimmung von heute:

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Mai
13

Lernplatz

Innerhalb meines letzten Jobs, vor dem angenehmen Rentner sein (für mich, ich gebe es zu), ging es viel um lebenslanges Lernen. Die Erwachsenenbildung lebt schliesslich davon. Heute morgen wurde ich wieder einmal ein Stück 'gescheiter'. Bis heute morgen wunderte ich mich - fragte leider nie nach, für was es auf Spinnakerleinen einen festen Kunststoffball hat. Die Spinnakerleinen werden mit einer Art Karabiner am Segel eingehängt. Bei einer Genua werden die Leinen mit einem Knoten befestigt. Der Spinnakerbaum hat zum Segel hin eine Öffnung für die Leine einzuhängen, mit einem Schnappverschluss. Unser Karabiner verklemmte sich in der Öffnung und verbog den Verschluss.
Am Morgen waren wir genügend westlich und können jetzt, nach der jetzigen Windprognose, Kurs auf Fernando de Noronha nehmen. Durch den Kurswechsel stört der Spinnakerbaum um das Segel 'optimal zu trimmen'. Währe keine Sache, wenn nichts verklemmt wäre. Heute morgen ging es einfach ein wenig länger bis das Segel ohne Spinnakerbaum wider unsere Dada Tux antrieb. Hatte nicht viel Wind, kleine Wellen, somit fast angenehmes Arbeitern auf dem Vorschiff. Mit einem Ball zwischen Karabiner und Spinnakerbaum hätte sich nichts verklemmt. Was zum reparieren...
Heute Nacht sind einige Sterne zu sehen. Am Morgen war es sehr bedeckt, am Nachmittag wurde es sonnig.
Uns geht es gut, die letzten 2 Tage sind entspanntes Segeln. Mehr als ein Tag kein anderes Schiff gesehen, auch nicht auf den AIS.
Damit nicht nur schönfärberei Bilder von uns kommen, so sah der heutige graue morgen aus.

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Mai
12

entspanntes Segeln

Vor etwa 1Std lass ich in unserem Brasilienführer im Kapitel über die Bevölkerung. Anscheinend fragte 2002 der damalige US Präsident George W Busch seinen Amtskollegen Fernando Henrique Carlos «Do you have blacks, too?». Ausserhalb Afrika leben die meisten dunkelhäutigen Menschen in Brasilien (2014 53% der Bevölkerung). Da klopfte es auf Deck. Es war schon dunkel, Helen schläft in der Koje. Mindelo liegt 280 sm hinter uns. Unser Ziel, die brasilianische Insel Fernando de Noronha, 1075 sm vor uns (sm x 1.852 gibt km). Draussen schaltete ich das Licht ein und sah nicht George W sondern einen zappelnd fliegenden Fisch. Mit seiner zappelei kam er selber wieder in sein Element. Zurück blieb sein penetranter Geruch.
Heute war ein ruhiger Tag. Am Morgen mit unserem Leichtwindsegel, dem Parasailor, herumgespielt. In der Segelsprache heisst dies 'optimal trimmen'. Mit 9 kn Wind ist damit die Dada Tux 4.5 kn schnell, mit 12 kn Wind über 6.
Am Mittag sahen wir viele fliegende Fische. Sie scheinen vor der Dada Tux zu fliehen. Sie fliegen ohne weiteres 100 m weit.
Kein Stern ist jetzt zu sehen. Der Himmel ist bedeckt. Unter Tags war es auch so, gegen abend verschwanden die Wolken. Weil es schöner aussieht natürlich eine Foto mit blauem Himmel und ebensolchen Meer ;-)

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